Mikroprozessor 8085
Der Mikroprozessor (µP) 8085 ist einer der häufig verwendetsten Mikroprozessoren mit 8 Bit. Heute ist er natürlich völlig veraltet. Aber vielleicht findet er sich in irgendeinem Schulungssystem oder auf einem Experimentierboard eines Bastlers wieder. Meistens wurde er durch einen Mikrocontroller ersetzt, da der 8085 keinerlei Ein- und Ausgabeschnittstellen bzw. -steuerung hat. Als Arbeitsplatzprozessor hat er keine Rolle gespielt. Das haben die Prozessoren aus der x86-Reihe übernommen.
Jeweils 8 Daten- und 16 Adressleitungen, sowie einige Steuer- und Meldeleitungen werden im Zeitmultiplexverfahren zu Verfügung gestellt. Unter Verwendung eines Demultiplexers lassen sich an Adress- und Datenbus Standard-Peripherie anschließen. Mit 40 Anschlussbeinen ist dieser Mikroprozessor zusammen mit speziellen I/O- und Speicherbausteinen leicht zu einem Mikroprozessorsystem aufgebaut. Der 8085 kann maximal 64 kByte Speicher und 256 Ein- bzw. Ausgabeports adressieren. Mehrere Interrupt-Leitungen werden auch bereit gestellt.
Hersteller dieses Prozessors sind die Firmen Intel (Entwicklung), Fujitsu, AMD, Mitsubishi, NEC, Oki, Siemens und Toshiba.
Fakten
CPU | 8085 |
---|---|
Hersteller | Intel |
Taktrate | 3 - 6 MHz |
Jahr | 1976 |
Transistoren | 6500 |
MIPS | 0,37 |
max. adressierbar | 64 kByte |
Blockschaltbild des 8085
Dies ist das Blockschaltbild des Mikroprozessors 8085. Auf einige unwichtige Details sind in diesem Bild verzichtet worden. Es stellt aber die Funktionszusammenhänge ausreichend dar.
Rechenwerk
Arithmetisch-logische Einheit (ALU):
Die ALU führt alle arithmetischen und logischen Verknüpfungen und Berechnungen durch.
Zwischenregister (Puffer):
Im Zwischenregister wird der 2. Operand für die ALU gespeichert.
Akkumulator:
Im Akku wird der 1. Operand für die ALU gespeichert. Nach einer Rechenoperation der ALU wird das Ergebnis in den Akku geschrieben.
Flags:
Register, das verschiedene Zustände des Akkuinhalt gespeichert hat.
Befehlswerk
Befehlsregister:
In das Befehlsregister wird der 8-Bit breite Befehlscode geladen.
Befehlsdecodierer:
Jedes einzelne Bit des Befehlsregisters wird auf seinen Spannungszustand hin untersucht. Damit wird festgestellt um welchen Befehl es sich handelt.
Zeit- und Ablaufsteuerung:
Diese Funktionseinheit koordiniert die zeitlichen und logischen Signalabläufe innerhalb und außerhalb (Steuerbus) des Mikroprozessors.
Beispiel einer Programmliste
Adresse | Inhalt | mnem. | hex. | Bemerkung |
0000 | DB | IN 01 | DB01 | Prozessor liest die Daten vom Eingabeport 01. |
0001 | 01 | |||
0002 | D3 | OUT 02 | D302 | Prozessor schreibt die Daten zum Ausgabeport 02. |
0003 | 02 | |||
0004 | C3 | JMP 0000 | C30000 | Das Programm wird bei der angegebenen Adresse fortgesetzt. |
0005 | 00 | |||
0006 | 00 | |||
0007 | xx |
Programmausführung des Mikroprozessors 8085
Takt | Adreßbus | Datenbus | Steuerbus | Bemerkung |
Reset | 0000 | DB | MEMR/INSTR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0000 das Befehlsbyte DB. |
1 | 0001 | 01 | MEMR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0001 die Portadresse 01. |
2 | 0101 | xx | IOR | Der Prozessor führt den Eingabe-Befehl aus. |
3 | 0002 | D3 | MEMR/INSTR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0002 das Befehlsbyte D3. |
4 | 0003 | 02 | MEMR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0003 die Portadresse 02 |
5 | 0202 | xx | IOW | Der Prozessor führt den Ausgabe-Befehl aus. |
6 | 0004 | C3 | MEMR/INSTR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0004 das Befehlsbyte C3. |
7 | 0005 | 00 | MEMR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0005 das Low-Byte der Sprungadresse 0000. |
8 | 0006 | 00 | MEMR | Der Prozessor liest aus dem Speicherplatz 0006 das High-Byte der Sprungadresse 0000. |