Cyrix 6x86 / 6x86MX
Die Cyrix-Prozessoren wurden ursprünglich von Cyrix entwickelt und von IBM Microelectronics gefertigt. Einige Jahre später, als Intel und AMD als Prozessor-Hersteller ihre Marktanteile deutlich ausweiten konnten, wurde Cyrix von National Semiconductors übernommen. Heute ist das was von Cyrix übrig geblieben ist teil von VIA.
Cyrix 6x86
Der Cyrix 6x86 ist Pentium-kompatibel. Wegen seiner Verbesserungen hat dieser Prozessor bei gleichem Takt eine höhere Integer-Leistung als der Pentium, was Cyrix genauso wie AMD durch die höhere PR-Zahl (Pentium/Performance Rating) kenntlich macht.
Prozessor-Architektur des Cyrix 6x86
- Integer-Einheit
- Cache-Einheit
- Memory-Management-Unit(MMU)
- Fließkommaeinheit(FPU)
- Bus-Interface(BIU)
Die Integer-Einheit ist multiskalar mit zwei fünfstufigen Pipelines aufgebaut. Für beide Pipelines wird ein Befehlscode von insgesamt 16 Byte aus dem Speicher geholt. Gleichzeitig wird geprüft, ob ein Sprungbefehl im Code enthalten ist. Ist das der Fall, holt der Prozessor den nächsten Befehl von der Sprungadresse.
Muß vor dem Sprung eine Bedingung erfüllt sein, wird der weitere vermutete Code in der zweiten Pipeline spekulativ ausgeführt. Wird dort eine weitere Verzweigung gefunden, kann der Prozessor bis zu vier Verzweigungsebenen tief spekulieren.
Der 6x86 ist mit zwei Caches ausgestattet. Sie sind zusammen 16 kByte groß. Er kann sowohl Programmcode als auch Daten aufnehmen (unified) und ist damit flexibler und schneller als zwei getrennte Caches. Die flexible Cacheverteilung zahlt sich vor allem unter Multitasking-Systemen aus.
Nachteile des Cyrix 6x86
- hohe Leistungsaufnahme von 30W
- keine optimale Zusammenarbeit mit Intel-Chipsätzen
- Bei dem 6x86 PR200 ist ein Motherboard notwendig, das den PCI-Bus asynchron mit 33 MHz takten kann.
- schlechte Gleitkommaleistung
Prozessor-Übersicht: Cyrix 6x86
- Cyrix 6x86 PR120+ (100 MHz)
- Cyrix 6x86 PR133+ (110 MHz)
- Cyrix 6x86 PR150+ (120 MHz)
- Cyrix 6x86 PR166+ (133 MHz)
- Cyrix 6x86 PR200+ (150 MHz)
Cyrix 6x86MX
Eine entscheidende Neuerung dieses Prozessors ist die Multimedia-Erweiterung. Um nicht mit dem Intel-Markenzeichen MMX in Konflikt zu kommen hat man einfach ein M beim CPU-Aufdruck weggelassen. So ist die Bezeichnung 6x86MX entstanden. Der 6x86MX wurde lange Zeit als Pentium-MMX-Klon produziert und war besonders gut für Büro-Anwendungen geeignet.
Auch die Leistung dieses Prozessors wurde nicht in MHz angegeben, sondern durch PR-Nummern (Pentium-Rating), die die Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Taktrate einer Intel-CPU angab.
Prozessor-Architektur des Cyrix 6x86MX
Der 6x86MX ist im wesentlichen ein verbesserter 6x86. Er ist mit seinem 64 kByte großen L2-Cache ausgestattet, der für Daten und Programmcode gemeinsam (unified) genutzt werden kann.
Als Multimedia-Erweiterung kommt MMX von der Firma Intel zum Einsatz, das fest in die Integer-Einheit (FPU) integriert ist. Sie ist deshalb wesentlich schneller als der 6x86.
Um Abhängigkeiten zwischen aufeinanderfolgende Prozesse aufzulösen, wendet der 6x86MX einige Tricks an:
- Out-of-Order Completion
- Register Renaming
- Data Forwarding
- Spekulative Ausführung
Diese Techniken werden auch im Intel Pentium Pro und AMD K6 verwendet, was die Prozessoren zu Höchstleitung bringt.
Prozessor-Übersicht: Cyrix 6x86MX
- Cyrix 6x86MX PR166+ (133 MHz)
- Cyrix 6x86MX PR166+ (150 MHz)
- Cyrix 6x86MX PR200+ (166 MHz)
- Cyrix 6x86MX PR200+ (150 MHz)
- Cyrix 6x86MX PR233+ (188 MHz)
- Cyrix 6x86MX PR233+ (200 MHz)