AMR / CNR / ACR

Im Gegensatz zu Onboard-Elementen enthalten viele Chipsätze AC97-Funktionen (Audio, Modem, Ethernet, USB), die jedoch zusätzliche Bauteile und Treiber erfordern.
Um auf die unterschiedlichen Marktbedingungen reagieren zu können wurde von den Chipsatz-Herstellern (Intel, AMD, VIA) spezielle Slots für Motherboards geschaffen, die mit entsprechenden Erweiterungskarten kostengünstig erweitert werden konnten. Aufgrund der geringen Bauteilmenge auf den Steckkarten sind diese billiger herzustellen als vollwertige PCI-Karten. Die Leistungsfähigkeit ist entsprechend weniger hoch.
Die nachträgliche Erweiterung eines Computersystems mit einer AMR-, CNR- oder ACR-Steckkarte ist praktisch nicht möglich. Das uneinheitliche Treibermodell für die unterschiedlichen Motherboards und Steckkarten macht diese Lösung nur für PC-Hersteller interessant, die Komplettsysteme in großen Stückzahlen herstellen. Im Einzelhandel sind AMR-, CNR- und ACR-Steckkarten nicht erhältlich.

AMR - Audio Modem Riser

AMR (Audio Modem Riser) Steckplatz AMR wurde 1998 von Intel entwickelt, um analoge Daten über Schnittstellen nach außen zu führen, ohne dass große, platzfressende Erweiterungskarten in den PC eingebaut werden mussten. Das Konzept sah vor, dass sich auf dem Motherboard ein AC-97-Controller mit Codec und Audio-Buchsen befindet. Durch die optionale AMR-Karte konnten die Buchsen für ein Modem und ein Telefon nach außen geführt werden.

CNR - Communication Network Riser

CNR (Communication Network Riser) SteckplatzDer CNR ist ebenfalls eine Entwicklung von Intel aus dem Jahr 2000. Im Prinzip handelte es sich dabei um den AMR, der um ein LAN-Interface und den SMBus ergänzt wurde. Diese Schnittstelle sollte verschiedene Möglichkeiten des Internet-Zugangs realisieren. Dafür befand sich die meiste Elektronik auf dem Motherboard. Die CNR-Steckkarte stellte nur die Netzwerk- und Modem-Funktionalität und die USB-Anschlüsse zur Verfügung.

ACR - Advanced Communication Riser

ACR (Advanced Communication Riser) Steckplatz Die Spezifikation von ACR wurde von einem Firmenkonsortium veröffentlicht, dem AMD, VIA und 3COM angehörten.
Der ACR-Slot hat leichte Ähnlichkeit mit dem PCI-Slot. Der Steg zwischen den Pin-Reihen liegt jedoch auf der anderen Seite des Slots. AMR-Steckkarten passen auch in diesen Slot.
ACR enthält ein LAN-Interface, Anschlussmöglichkeiten für DSL-Modems und drahtlose Netzwerke (nur USA).