SLI (Nvidia) / Crossfire (AMD)
1998 führte die Firma 3dfx eine Technik ein, mit der durch Parallelschalten zweier Grafikkarten die 3D-Leistung eines Computers erhöht werden konnte. Damals wurde mit zwei Voodoo-2-Grafikkarten in der Auflösung von sagenhaften 1024 x 768 Bildpunkten 3D-Spielegrafik erzeugt. Die Technik hieß Scanline Interleave. In der Zwischenzeit hat Nvidia die Firma 3dfx übernommen und 2004 eine Variante dieser Technik entwickelt, die das gleiche macht. AMD ist als Grafikkarten-Hersteller ebenfalls auf diesen Zug aufgesprungen und hat eine ähnliche Technik mit der Bezeichnung Crossfire entwickelt.
Der AMD-Crossfire- oder Nvidia-SLI-Betrieb von zwei Grafikkarten verdoppeln nicht die 3D-Leistung. Bestenfalls erreicht man eine Steigerung von nur 50 bis 70 Prozent.
Der SLI- und Crossfire-Betrieb von Grafikkarten ist für normale Spieler nicht zu empfehlen. Für den Einsatz diese Technik ist im Vorfeld mit einem erhöhten Installationsaufwand und spezieller Hardware zu rechnen. Das Netzteil muss mindestens 700 Watt liefern und es ist ein spezielles Motherboard mit zwei 16x-PCIe-Steckplätzen erforderlich. Statt der 16 PCI-Express-Lanes eines einzelnen PEG-Slots (PCI Express for Graphics) teilen sich die zwei Grafikkarten die 16 Lanes zu je 8 pro Steckplatz.
Generell sind SLI- und Crossfire-Grafikkarten nur für eine kleine Gruppe finanzkräftiger Spieler interessieren.
SLI - Scalable Link Interface
SLI-Grafikkarten erkennt man an der Kontaktzunge an der Karten-Oberseite. Über diese Kontakte werden die beiden Grafikkarten mittels einer Steckbrücke verbunden. Dazu müssen die Grafikkarten direkt nebeneinander eingebaut sein. Die SLI-Brücke liegt dem Motherboard bei.
Die speziellen Motherboards sind manchmal mit einer Steckkarte ausgestattet, deren Steckrichtung darüber entscheidet, ob ein x16-Slot oder zwei x8-Slots genutzt werden können. Grundsätzlich müssen zwei Grafikkarten des selben Herstellers verwendet werden. Besser sogar das gleich Modell. Damit sollten Probleme ausgeschlossen sein.
Vorteile durch SLI und Crossfire
Bei SLI und Crossfire stehen für das Bild auf dem Monitor die doppelte Anzahl an Pixel-Pipelines und die doppelte Speicherbandbreite zur Verfügung. Bei hohen Auflösungen mit Antialiasing, hoher Pixelfüllrate und Pixel-Shader-Effekten profitiert man von SLI oder Crossfire.
Wann SLI und Crossfire nichts bringen
Wird der Grafikkartenspeicher mit großen Texturen gefüllt, kann SLI und Crossfire nichts bewirken, da jede Grafikkarte den vollen Texturenumfang im Speicher halten muss. Für die Aufteilung der 3D-Berechnungen ist der Treiber der Grafikkarte zuständig. Ist die CPU des Systems bereits überlastet, dann verschlimmert SLI und Crossfire das noch mehr und führt zur Überlastung des gesamten Systems.
Das führt dann dazu, dass ab einer bestimmten Framerate die Darstellung ruckelt. Bei einer einzelnen Grafikkarte wäre das nicht passiert. Bei einer zweiten Grafikkarte muss das Gesamtsystem entsprechend performant sein.
Anwendungen von SLI und Crossfire
- CAD (Geometrieberechnungen)
- 3D-Design
- Ansteuerung von 3D-Projektionswänden
- Virtual-Reality
Ein reales Einsatzszenario beim Gaming/Spielen gibt es für SLI und Crossfire nicht. Gamer sollten ihr Geld eher nicht in eine zweite Grafikkarte stecken, sondern sparen und sich später eine leistungsfähigere Grafikkarte kaufen. Aber, hier gilt, dass die Leistungsmerkmale und Fähigkeiten einer Grafikkarte von der entsprechenden Software unterstützt werden müssen. Ansonsten ist auch die neuste Grafikkarte nutzlos.