Vermittlungstechnik

Die Vermittlungstechnik (switching technology) hat die Aufgabe in einem Kommunikationssystem einen Übertragungsweg zwischen zwei beliebigen Teilnehmern herzustellen. Mit Vermittlung ist gemeint, dass ein Übertragungsweg zwischen Sender und Empfänger in einem Kommunikationsnetzwerk vermittelt wird.
Es gibt mehrere Möglichkeiten die verschiedenen Vermittlungssysteme einzuteilen. Es gibt zum einen physikalische und elektronische Einteilungsmöglichkeiten, und auch prinzipbedingte Einteilungsmöglichkeiten.

Üblicherweise unterscheidet man zwischen Leitungsvermittlung (circuit switching) und Speichervermittlung oder Paketvermittlung (store and forward).
Unabhängig von der Art der Vermittlung, für alle Vermittlungssysteme ist die Adressierung, die eindeutige Identifikation, aller Teilnehmer, die an einem Kommunikationsnetz angeschlossen sind, ein wesentlicher Bestandteil. Nur so ist es möglich, dass die Informationen an den richtigen Empfänger gelangen. "An den richtigen Empfänger" bedeutet aber auch, dass die Informationen nicht "an den falschen Empfänger" gelangen dürfen.

Leitungsvermittlung

Leitungsvermittlung
Die Leitungsvermittlung (circuit switching) stellt zwischen den Teilnehmern eine physikalische Verbindung über mehrere Vermittlungsstationen für die Dauer der Übertragung her. Der Dienst bzw. die Anwendung fordert vom Kommunikationssystem eine Leitung an und übergibt die Zieladresse. Das Kommunikationssystem stellt dann über eine oder mehrere Vermittlungsstellen eine feste Verbindung her. Das Vermittlungssystem garantiert während der Dauer der Verbindung einen ständigen Kontakt und eine feste Bandbreite. Die Verzögerungszeiten sind äußerst gering. Meistens ist auch die Bandbreite gering.
Die Leitungsvermittlung eignet sich für Echtzeitanwendungen. Zum Beispiel für die Übertragung von Sprache und Video.

Paketvermittlung

Paketvermittlung
Bei der Paketvermittlung bzw. Speichervermittlung werden die Daten oder Informationen in Pakete aufgeteilt. Der Dienst bzw. die Anwendung übergibt die einzelnen Pakete an das Kommunikationssystem und versieht sie mit der Zieladresse und weiteren Vermittlungsinformationen. Das Kommunikationssystem vermittelt die Datenpakete vom Sender zum Empfänger. Die Pakete können dabei unterschiedliche Wege zu ihrem Ziel nehmen. Beim Empfänger werden die Datenpakete dann wieder zusammengesetzt.
Die Paketvermittlung stellt virtuelle Verbindungen her, die unter teilweise langen und schwankenden Verzögerungszeiten leiden. Aufgrund der unterschiedlichen Wege durch das Kommunikationsnetz lässt sich eine gleichbleibende Dienstegüte nicht immer garantieren. Dafür sind bei Bedarf hohe Bandbreiten möglich.
Diese Vermittlungstechnik eignet sich für zeitunkritische Übertragungen.

Speichervermittlung

Eine Besonderheit der Speichervermittlung (store and forward) ist, die Speicherung der Daten in der Vermittlungsstelle, bis eine Weiterleitung möglich ist oder eine Anforderung der Daten ausgelöst wird.

Leitungsvermittlung oder Paketvermittlung?

Der Hauptunterschied zwischen beiden Vermittlungstechniken besteht darin, dass die Leitungsvermittlung eine feste Bandbreite oder Übertragungsgeschwindigkeit garantieren kann, während bei der Paketvermittlung die Bandbreite bedarfsorientiert angefordert wird.
Wegen der steigenden Bedeutung bei der Übertragung von Daten und den damit verbundenen Bandbreitenbedarf, ist es nicht effizient jedem Netzteilnehmer jederzeit die gleiche Geschwindigkeit und Verfügbarkeit des Netzes zu garantieren. Aus diesem Grund setzt man generell auf Paketvermittlung und bietet unterschiedliche Güteklassen in verschiedenen Tarifen an.

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