ISDN-Basisanschluss
Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei ISDN-Anschlüssen. Einmal den Basisanschluss und den Primärmultiplexanschluss.
Der ISDN-Basisanschluss besteht aus einem NTBA, der auf der Netzseite die UKO-Schnittstelle und auf der Kundenseite die S0-Schnittstelle hat.
Der Basisanschluss hat zwei Nutzkanäle (B-Kanäle) mit je 64 kBit/s und einen Steuerkanal (D-Kanal) mit 16 kBit/s.
Den Basisanschluss gibt es in den Varianten Mehrgeräteanschluss und Anlagenanschluss.
ISDN-Mehrgeräteanschluss
Der ISDN-Mehrgeräteanschluss eignet sich zum Anschließen von bis zu 8 Endgeräten. Zum Beispiel ISDN-Telefone, ISDN-Faxgeräte, ISDN-Karten und auch ISDN-TK-Anlagen. Über einen Terminal-Adapter TA lassen sich analoge Endgeräte (Telefon, Modem, Anrufbeantworter, Faxgerät) betreiben.
Der Betrieb einer ISDN-TK-Anlage an einem Mehrgeräteanschluss ist eher unüblich. Ein Anlagenanschluss ist da empfehlenswerter.
Der ISDN-Mehrgeräteanschluss verfügt über:
- 3 Mehrfachrufnummern (MSN), auf max. 10 erweiterbar
- 2 Nutzkanäle (Leitungen) mit 64 kBit/s für die verschiedenen Dienste
- Kanalbündelung mit 128 kBit/s
- 1 Signalisierungs- bzw. Datenkanal mit 16 kBit/s
- 12 Anschlussdosen mit max. 8 angeschlossenen Endgeräten, davon aber nur 4 Sprach-Endgeräte oder 4 Endgeräte ohne eigene Speisung
ISDN-Anlagenanschluss
Der Anlagenanschluss eignet sich nur für ein Endgerät. In der Regel ist das eine ISDN-TK-Anlage. Statt der Mehrfachrufnummern (MSN) erhält man eine Hauptrufnummer und einen Rufnummernblock (RNB) von 0 bis XX. Die Rufnummern im Rufnummerblock bezeichnet man als Durchwahlrufnummer oder Durchwahlen. Damit lassen sich einzelne Endgeräte direkt anwählen. Eine TK-Anlage übernimmt die Verwaltung und Zuordnung der Durchwahlrufnummern zu den Endgeräten. Je nachdem, wie viele Leitungen beantragt werden, erhält man den Rufnummernblock bis 99. Einen 3-stelligen Rufnummernblock muss man gesondert bei der Bundesnetzagentur (BNETZA) beantragen.
Der ISDN-Anlagenanschluss
kann auch aus mehreren NTBAs (Basisanschlüsse) bestehen. Pro NTBA wird der TK-Anlage 2 B-Kanäle (Leitungen) zur Verfügung gestellt.
Bis zu 8 Basisanschlüssen machen als Anlagenanschluss Sinn. Bei weiteren Leitungen empfiehlt es sich, einen Primärmultiplexanschluss zu verwenden.
Vorteile eines ISDN-Anlagenanschlusses
- Dem Anlagenanschluss ist ein Rufnummerblock mit Durchwahlnummern zugewiesen.
- Jedem Mitarbeiter kann eine individuelle Durchwahl zugewiesen werden.
- Erleichterung der internen und externen Kommunikation durch die direkte Anwahl des Gesprächspartners (durch die Durchwahl).
- Der Anlagenanschluss lässt sich mit zunehmender Betriebsgröße beliebig erweitern, der unter dem selben Rufnummernblock mit den selben Durchwahlnummern erreichbar ist.