Signalisierung
In einem leitungsvermittelnden Netz spricht man von Signalisierung, wenn ein Teilnehmer zu einem anderen Teilnehmer eine Verbindung aufbauen möchte. Ohne Signalisierung können keine Verbindungen auf- und abgebaut werden.
Bei der Signalisierung wird die Telefonnummer des Zielteilnehmers an das Vermittlungssystem übergeben. Daraufhin wird dem Zielteilnehmer der Verbindungswunsch signalisiert. Er hat dann die Möglichkeit den Verbindungswunsch anzunehmen. In einem Telefonnetz wird das durch Abheben des Hörers gemacht.
Die Signalisierung von Verbindungswünschen erfordert eine hohe Performance. Im Betrieb darf keine spürbare Zeitverzögerung oder gar Datenverlust auftreten. Die klassischen Telefonnetze sind auf diese Anforderungen optimal eingestellt.
In einem paketvermittelndem Netz spricht man von der Adressierung von Datenpaketen, damit das Vermittlungssystem das Datenpaket dem Empfänger zustellen kann. Es ist vergleichbar mit dem Brief- und Paket-Versand in der Logistik.
Die Adresse ist vergleichbar mit der Telefonnummer in einem Telefonnetz. Jeder Computer, der an das Internet oder nur an ein lokales Netzwerk angeschlossen ist, hat eine eigene Adresse. Daran kann er identifiziert werden. Damit ist gewährleistet, dass er Daten senden und empfangen kann.
Adresse zur Signalisierung: Telefonnummer
Die Adresse zur Signalisierung wird allgemein als Telefonnummer bezeichnet. Sie besteht in der Regel aus einer Vorwahl und der eigentlichen Teilnehmerrufnummer.
Telefonnummer | |||
---|---|---|---|
Vorwahl | Teilnehmernummer | ||
07141 | 9914211 | ||
Landesvorwahl/Landeskennzahl | Ortsvorwahl/Ortskennzahl | Anlagennummer | Durchwahl |
+49 | 7141 | 99142 | 11 |
Prefix
Das Prefix ist eine ein- oder mehrziffrige Nummer, durch deren Wahl der eigene Nummerierungsbereich verlassen wird. Prefixe werden nicht über den eigenen Nummerierungsbereich hinaus weitergeleitet. Das Prefix gehört nicht zur Rufnummer. Die wichtigsten Prefixe sind die Ziffer 0 zum Verlassen des Ortsnetzes und die Ziffernfolge 00 zum Verlassen des nationalen Telefonnetzes.
Gasse
Die Gasse ist der Teilbereich des nationalen Nummernraums, der durch eine bestimmte Ziffer oder eine bestimmte Ziffernfolge gekennzeichnet ist.
Landeskennzahl
Die Landeskennzahl ist eine von der ITU vergebene ein- bis dreistellige Nummer, die das öffentliche Telefonnetz eines Landes international eindeutig kennzeichnet. Die Landeskennzahl ist vor die nationale Rufnummer zu stellen, wenn ein Anschluss aus dem Ausland erreicht werden soll.
Nationale Rufnummer
Die nationale Rufnummer besteht in der Regel aus einer Bereichskennzahl und einer Teilnehmerrufnummer. Das Prefix 0 gehört nicht zur nationalen Rufnummer.
Dienstekennzahl
Die Dienstekennzahl ist eine Nummer, die unabhängig vom Anbieter eine bestimmte TK-Dienstleistung eindeutig kennzeichnet. Zu den Dienstekennzahlen gehören zum Beispiel die Rufnummern der Mehrwehrdienste 0180, 0700, 0800 und 0900.
Netzkennzahl
Die Netzkennzahl ist eine Nummer, die ein bestimmtes Teilnehmernetz, das jedoch kein Ortsnetz ist, eindeutig kennzeichnet. Die Netzkennzahl ist auch als Call-by-Call-Rufnummer bekannt.
Für die Netzkennzahlen wurden 90 Zugangskennungen zwischen 01010 und 01099 reserviert. Wenn diese alle vergeben sind, werden die sechsstelligen Nummern 010010 bis 010099 verwendet.
Ortsnetzkennzahl
Eine deutsche Ortsnetzkennzahl kennzeichnet ein Ortsnetz innerhalb des deutschen Telefonetzes. Eine Ortskennzahl gehört nicht immer zu einer bestimmten Gemeinde. Deshalb sind die Grenzen der Gemeinden nicht deckungsgleich mit den bestehenden Ortsnetzen der öffentlichen Telefonnetze und den jeweiligen Vorwahlbereichen.
Eine Ortsnetzkennzahl soll nur die Zuordnung von Teilnehmeranschlüssen zur jeweiligen geographischen Lage ermöglichen. In Deutschland gibt es 5200 Ortsnetze.
0 xy, 0x yy, 0 xy yy, 0x yy yy
x = 2...9, y = 0...9
Teilnehmernummern
Die Teilnehmernummer ist die Rufnummer oder Telefonnummer, die einem Teilnehmeranschluss fest zugeordnet ist. Die Teilnehmernummern werden so vergeben, so dass sie zusammen mit der Vorwahl (ohne Null) aus 11 Ziffern bestehen.
In der Regel werden je nach länge der Ortskennzahl (Ortsvorwahl) 7 bis 9-stellige Rufnummern vergeben. Alte Rufnummern sind teilweise noch 3-, 4-, 5- oder 6-stellig. 3- bis 4-stellig Rufnummern dürfte es so gut wie nicht mehr geben.
Die Rufnummern wurde deshalb verlängert, weil durch den Bedarf der neuen Wettbewerbern im liberalisierten Telekommunikationsmarkt die Rufnummern knapp wurden. Außerdem gibt es einige Vorwahlbereiche, die sehr umfangreich sind und sich über mehrere Städte und Gemeinden ziehen.
Beispiel für Teilnehmerrufnummern mit Ortsvorwahl:
- 089 123456789
- 0151 12345678
- 07141 1234567
xyy (auslaufend), xy yy (auslaufend), x yy yy, xy yy yy, x yy yy yy, xy yy yy yy
x = 1 ... 9 und y = 0 ... 9
Vanity-Rufnummern
Insbesondere auf Mobilfunktelefonen (wegen Worteingaben) aber auch auf den Tasten von normalen Telefonen sind zusätzlich zu den Nummern Buchstaben abgedruckt. Das ermöglicht die Wahl nach Buchstaben. Für jeden Buchstaben, den man wählen möchte muss man nur die Taste drücken, auf der der jeweilige Buchstabe abgedruckt ist.
Nach einer Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) werden Ziffern und Buchstaben folgendermaßen zugeordnet, wobei die Umlaute zusätzlich mit dem Buchstaben "e" gebildet werden.
1 |
2 A B C |
3 D E F |
---|---|---|
4 G H I |
5 J K L |
6 M N O |
7 P Q R S |
8 T U V |
9 W X Y Z |
0 |
Da eine Vanity-Nummer eine beliebige Nummern-Kombination darstellt, muss sie bei der Bundesnetzagentur beantragt werden. Allerdings geht das nur für Mehrwertdienste-Rufnummern. Dazu zählen 0180, 0700, 0800 und 0900. Die Länge der Rufnummer richtet sich nach der Rufnummernart.
Dabei muss man beachten, dass die Bundesnetzagentur nur Ziffernkombinationen, also die Rufnummer und nicht das Wort oder die Buchstabenkombination vergibt. Das bedeutet, dass die gewünschte Rufnummer bereits durch eine andere Buchstabenkombination vergeben sein könnte.