Tarife und Abrechnungsverfahren
Die vielen Netzbetreiber haben viele unterschiedliche Tarife und Abrechnungsverfahren. Dadurch ist es schwer den wirklich billigsten Tarif zu ermitteln.
Die häufigsten Abrechnungsverfahren
Abrechnung in Einheiten zu einem festen Preis
Jede Einheit kostet gleich viel. Die Länge (Zeit) der Einheit hängt jedoch von der Tageszeit ab. Inzwischen wird in dieser Form nicht mehr abgerechnet. Die Deutsche Telekom hat dieses Form der Abrechung lange Zeit praktiziert.
Abrechnung in Einheiten zu einer festen Länge
Dieses Verfahren ist aus dem Mobilfunk-Bereich bekannt. Der Anbieter legt einen Minuten-Preis fest. Die Gespräche werden dann in Sekunden-Blöcken abgerechnet. Dieses Verfahren ist umso teurer, je teurer der Minutenpreis und je länger der Sekunden-Block ist.
Abrechnung in Einheiten einer festen Länge, zuzüglich einer Mindestlänge
Dieses Verfahren berechnet erst eine Mindestgesprächsdauer. Danach wird in Sekundenblöcken abgerechnet.
Sekundengenaue Abrechnung
Bei diesem Verfahren zahlt der Kunde das Gespräch nur von der ersten bis zur letzten Sekunde. Deshalb ist es in den meisten Fällen das günstigste Verfahren.
sekundengenaue Abrechnung, zuzüglich eines Verbindungspreises pro Gespräch
Siehe oben. Zusätzlich wird dem Kunden ein Verbindungspreis berechnet.
Tarife-Formen
Callback
Über eine speziell zugeteilte Rufnummer setzt der Teilnehmer, durch einen Anruf, einen sogenannten Lockruf ab. Der Callback-Dienst registriert den Anruf, ruft nach ein paar Sekunden zurück und bietet ein Freizeichen an. Dieses kann zum Wählen genutzt werden. Danach wird die Verbindung aufgebaut.
Callback war nach der Liberalisierung des Telefonmarktes ein beliebter Service, der hauptsächlich von ausländischen Telefongesellschaften angeboten wurde. Dort war das Telefonieren, auch ins Ausland, billiger.
Um Telefongebühren zu sparen, wird Callback heute nicht mehr verwendet.
Call-by-Call (CbC)
Jeder Call-by-Call-Anbieter hat eine Netzkennzahl, die vor der eigentlichen Rufnummer gewählt werden muss, wenn man mit dem Tarif des CbC-Anbieters telefonieren will.
Die Netzkennzahl muss dann mitgewählt werden, wenn man nicht mit dem eigenen Netzbetreiber telefonieren oder am Preselection-Anbieter vorbeiwählen will.
Die Abrechnungsdaten übermittelt der CbC-Anbieter an die Deutsche Telekom, die dann die Gebühren auf der Telefonrechnung angibt und den Gesamtbetrag einzieht. Die Deutsche Telekom berechnet dem Fremdanbieter für die Inkasso-Dienstleistung Gebühren.
Einige CbC-Anbieter verschicken selber eine Rechnung. Um über diese Anbieter telefonieren zu können, muss man sich dort anmelden und seine Anschrift, sowie die Bankverbindung mitteilen. Die Anmeldung ist kostenlos.
Call-Trough
Bei diesem Service ruft der Teilnehmer eine gebührenfreie Rufnummer an. Nach Erhalt des Freizeichens und der Eingabe einer persönlichen Identifikationsnummer, kann die gewünschte Rufnummer gewählt werden.
Direct-Access
Direct-Access ist der vollständige Wechsel zu einer anderen Telefongesellschaft. Der Wechsel ist in fast allen Städten möglich. Aber nicht alle Telefongesellschaften haben in allen Ortsnetzen eine Vermittlungsstelle. Nach dem Wechsel werden alle Orts- und Ferngespräche über diese Telefongesellschaft geführt. Preselection und Call-by-Call sind meist nicht mehr nutzbar.
Beim Wechsel kann man die eigene Rufnummer behalten.
Direct-Line-Access mit DTMF
Der Teilnehmer baut zu seinem Provider eine Verbindung auf. Wenn der Provider den Ruf angenommen hat, dann übermittelt der Teilnehmer die Wahlinformationen per Tonwahl (DTMF). Der Provider schaltet dann die Verbindung durch.
Direct-Line-Access mit Subadressierung
Die Wahlinformationen werden auf dem D-Kanal (ISDN) an den Netzbetreiber/Provider übermittelt. Die Verbindung zum Provider wird erst dann hergestellt, wenn der gerufene Partner den Ruf angenommen hat (Rückruf-Prinzip).
Flatrate
Die Flatrate ist der Tarif eines Dienstes (z. B. Internet-Zugang oder Telefon), der unabhängig von Nutzungsdauer oder -volumen nur mit einem pauschalen Betrag bezahlt wird.
Preselection
Bei Preselection wird in der Vermittlungsstelle des Netzbetreibers fest eingestellt über welchen Preselection-Anbieter die Telefongespräche geführt werden sollen. Die Preselection-Einstellung kann man für Orts- und Fernbereich getrennt vornehmen.
Die Preselection-Einstellung können mit Call-by-Call überwählt werden. Das wird durch den Netzbetreiber, an dem der Kunden angeschlossen ist gewährleistet, sofern er Preselection oder Call-by-Call anbietet.
Beim Vertragsabschluss zwischen Kunde und Preselection-Anbieter hat sich der Anbieter um alle technischen Angelegenheiten zu kümmern. Will der Kunde das Preselection wieder loswerden, dann muss sich der Kunde sowohl um die Kündigung beim Preselection-Anbieter als auch bei seinem Netzbetreiber kümmern. Dabei muss der Kunde beachten, dass Preselection für den Orts- und Fernbereich getrennt aufgehoben werden muss.
Mit der kostenfreien Rufnummer 0310 kann man überprüfen, über welchen Anbieter Ferngespräche geführt werden. Mit der kostenfreien Rufnummer 0311 kann man überprüfen, über welchen Anbieter Ortsgespräche geführt werden.