DSL-Router

DSL ist der beliebteste Internet-Zugang. Selbst wer nur gelegentlich im Internet surft, E-Mails liest, Online-Banking macht oder ab und zu Online-Shopping betreibt, der wird schnell die Geschwindigkeitssteigerung gegenüber einer Modem- oder ISDN-Verbindung als Muss empfinden.
Wer einen Vertrag mit einem Internet-Provider eingeht, um einen Zugang zum Internet zu bekommen, der bekommt meist die Hardware gleich mitgeliefert. Meist bekommt man eine Kombination aus Router, Firewall, und WLAN-Access-Point. Diese Ausstattung hat sich im Lauf der Jahre zum Standard entwickelt. Mit der Zeit wurden die Router immer weiter aufgerüstet und mit zusätzlichen Leistungsmerkmalen ausgestattet:

Die angebotene Gerätevielfalt ist enorm. Nicht nur beim Funktionsumfang und der Ausstattung, sondern auch bei der Funktionskombination. Üblich sind Router, die das DSL-Modem bereits integriert haben. Das sind All-in-one-Geräte mit integriertem DSL-Modem, Router, Switch und WLAN-Basisstation. Sie markieren die Spitze der Möglichkeiten.
Leider hat der Geräte-Markt auch einen Nachteil. Die Hersteller wechseln ihre Modelle so schnell aus, dass eine schier undurchschaubare Geräte-Vielfalt entstanden ist. Der folgende Artikel soll etwas Licht in das Chaos bringen.

Leistungsmerkmale und Kaufkriterien (Kaufberatung)

DSL-Modem mit Ethernet- oder USB-Schnittstelle

DSL-Modems sind keine DSL-Router. Sie sollen hier trotzdem erwähnt werden.
Für einen einzelnen Computer ist ein DSL-Modem die einfachste und billigste Möglichkeit per DSL ins Internet zu kommen. Windows XP bietet dazu sogar einen Internet-Zugangs-Assistenten, der den Zugang konfiguriert und die notwendigen Treiber automatisch installiert. Hat man eine Netzwerk-Schnittstelle für Ethernet im Computer, bietet es sich an ein DSL-Modem mit Ethernet-Anschluss zu kaufen. Die Ethernet-Schnittstelle ist genormt, sehr stabil, schnell und absolut unproblematisch. Alternativ bietet sich ein DSL-Modem mit USB-Anschluss an, sofern der Computer über keinen Netzwerk-Anschluss verfügt. Da die USB-Schnittstelle nicht besonders stabil ist und zusätzlich ein Treiber installiert werden muss, ist das DSL-Modem mit Ethernet-Anschluss immer vorzuziehen. Auch hinsichtlich der Zukunftssicherheit. Mit einem DSL-Modem mit Ethernet-Anschluss lässt sich mit geringem Aufwand ein kleines Netzwerk aufbauen, wenn mal ein weiterer Computer einen Zugang zum Internet haben soll. Dazu muss dann nur ein Router mit integriertem Switch gekauft werden. Ein zusätzliches DSL-Modem ist dann nicht mehr notwendig.

DSL-Router

DSL-Router sind Router mit integriertem DSL-Modem. Meist mit einem 4-Port Switch und manchmal auch einem Druckeranschluss. Der Router dient dann auch gleichzeitig als Printserver. Alle am Router angeschlossenen Geräte können dann über den Drucker drucken. In dieser Kombination ersetzt der DSL-Router 3 Geräte. Das spart Platz, reduziert den Verkabelungsaufwand und Stromverbrauch. Denn man braucht nur ein Steckernetzteil, anstatt drei.
Im Router wird die gesamte Netzwerkkonfiguration, wie Internet-Zugang, IP-Adressen (evt. DHCP) und Firewall-Funktionen vorgenommen. Allein der Router macht alle dahinter befindlichen Computer schon recht sicher. Eine Personal Firewall auf jedem Computer ist nicht zwingend erforderlich. Je nach Nutzungshäufigkeit und Unbedarftheit der Personen, vielleicht doch.
Zur Konfiguration eines Routers braucht man nicht zwingend Fachwissen. Alle Einsteigergeräte, auch günstige, unterstützen den Anwender mit einem Software-basierten Assistenten, der dem Nutzer das Aufrufen der einzelnen Konfigurations-Optionen abnimmt und so sicherstellt, dass nichts wichtiges vergessen wird. Zu beachten ist, dass allzu billige Geräte nur in Englisch daherkommen und keine gedruckte Bedienungsanleitung beliegt. Vielleicht gerade noch eine PDF-Datei zum Ausdrucken auf einer beiliegenden CD-ROM. DSL-Router, die vom Provider geliefert werden, sind am besten ausgestattet, sehr bedienerfreundlich und einfach zum Einrichten.

WLAN-DSL-Router bzw. DSL-Router mit WLAN

WLAN-DSL-Router sind All-in-one-Geräte mit DSL-Modem, Router, WLAN-Basisstation und Switch. Vorteilhaft ist, dass man sich nicht mit verschiedenen Konfigurationsoberflächen herumärgern muss, sondern alles sehr komfortabel in einem Gerät ist. Neben dem geringen Platzbedarf und geringem Verkabelungsaufwand und Stromverbrauch, im Vergleich zu den Einzelgeräten, ist der günstige Preis und die große Produktauswahl von Vorteil. Schaut man etwas genauer hin, so stellt man fest, dass einige Geräte bis auf geringe Variationen mit den Geräte anderer Hersteller identisch sind. Die meisten Geräte werden von asiatischen Billigheimern produziert und von renommierten Computer- und Netzwerkfirmen unter eigenem Label vermarktet.
Soviele Vorteile diese Geräte auch haben, so machen sich in der großen Funktionsfülle kleine Details als Nachteile bemerkbar. So sind die einzelnen Funktionsgruppen der All-in-one-Geräte nur mit absolut notwendigen Leistungsmerkmalen ausgestattet. Es ist ein echter Makel, wenn man eine WLAN-Router hat, aber das WLAN-Modul nicht braucht und es sich nicht abschaltet lässt. Ein falsch konfiguriertes WLAN ist ein Sicherheitsproblem. Sollten die Funktionsmodule aufgrund der technischen Weiterentwicklung veraltet sein, lassen sie es sich nicht einfach austauschen. Nach ein paar Jahren kommt man meist daran vorbei, das ganze Geräte zu ersetzt. Vor allem die WLAN-Basisstation ist schnell veraltet. Im Bereich schnurloser Netze ist noch sehr viel Bewegung in der technischen Weiterentwicklung. Die Preise sind auch so günstig, dass man hier schnell auf den Gedanken kommt mal etwas neues zu kaufen. Wechselt man irgendwann einmal die Zugangstechnik, z. B. von DSL auf Kabelanschluss (TV), dann benötigt man ein neues Modem, das für die Zugangstechnik ausgelegt sein muss. Ein All-in-one-Gerät ist in so einem Fall die falsche Investition.

Besonderheiten: WLAN – Wireless LAN

DSL-Router mit WLAN erkennt man sehr leicht an ihren ein oder zwei Antennen, die senkrecht in die Höhe ragen. Aber, es gibt auch DSL-Router, deren Antennen in das Gehäuse integriert sind. Die Reichweite dürfte allerdings nur begrenzt sein. Außerdem lassen sich die Antennen nicht austauschen, wenn man die Reichweite doch mal erhöhen will.
Zur Zeit ist der vorläufige WLAN-Standard IEEE 802.11n aktuell. Dieser Bezeichnung ist allerdings nicht zu trauen, solange dieser Standard noch nicht verabschiedet ist.
Es gibt noch Geräte, die 802.11b und 802.11g als Funkstandard haben. Geräte, die nur einen dieser beiden Standards unterstützen kann man als veraltet ansehen. Der Kauf empfiehlt sich nicht. Sollte der Preis eines solchen Gerätes noch so günstig sein, lassen Sie trotzdem die Finger weg. Es gibt dann noch den Standard IEEE 802.11a/h. Allerdings funkt er in einem anderen Frequenzband und ist somit weder zu 802.11b noch zu 802.11g kompatibel. Geräte mit IEEE 802.11a/h sind meist teurer und vorzugsweise für spezielle Anwendungen zu verwenden (z. B. Netzwerk-Kopplung per Funk).
Zur Sicherheit der Funkübertragung und der Daten, die über übertragen werden, sollten Sie nur Geräte kaufen, die WPA2 bzw. IEEE 802.11i unterstützen.

Automatische WLAN-Sicherheit

Viele WLAN-Basisstationen bieten eine automatisierte WLAN-Sicherheitskonfiguration praktisch per Knopfdruck oder mit wenigen Mausklicks. Die Verfahren sind nicht standardisiert und unter Umständen zueinander nicht kompatibel. Deshalb seien hier auch nur ein paar Verfahren der wichtigesten Hersteller genannt:

Sicherheit

Ein Router ist mit NAT bereits grundsätzlich sicher. NAT verhindert eingehenden Datenverkehr, der nicht durch eine Station von innen angefordert wurde. Eine zusätzliche Ping-Block-Funktion erschwert das Auffinden Ihres Routers durch Hacker. Ein Sicherheitsmerkmal wie SPI verhindert, dass Ihr Router von außen mit Anfragen überhäuft wird und so ein Absturz des Gerätes verursacht wird. Portfilter und Contentfilter (Filter nach einer Wörterliste) gehören fast schon zur Standardaustattung.

Übersicht: Vorteile/Nachteile

Gerät Vorteile Nachteile
DSL-Modem als PCI-Karte
  • internes DSL-Modem für Standalone-PC ohne Kabelsalat und zusätzliches Steckernetzteil
  • keine LEDs über den Status der DSL-Leitung und des Modems
  • alle Funktionen sind Software-basiert
  • Treiberinstallation notwendig
  • geringe Zukunftssicherheit
  • Betriebssystemabhängigkeit
DSL-Modem mit USB-Schnittstelle
  • Computer ohne Netzwerk-Schnittstelle benutzbar
  • USB hat fast jeder Computer
  • Geräte sind sehr günstig
  • Treiberinstallation notwendig
  • USB ist eventuell langsamer als die DSL-Geschwindigkeit
  • USB auf älteren Computer mit Windows 98 SE instabil
  • geringe Flexibilität
  • Betriebssystemabhängigkeit
  • zwingend Personal Firewall auf dem Computer notwendig
DSL-Modem mit Ethernet-Schnittstelle
  • wahlweise an einem Router oder einzelnem Computer anschließbar
  • nur der Computer muss konfiguriert werden
  • der Internet-Zugang kann mit einem Windows XP-Assistenten eingerichtet werden
  • Netzwerkkarte bzw. LAN-onboard muss vorhanden sein
  • zwingend Personal Firewall auf dem Computer notwendig
Router mit integriertem DSL-Modem
  • Funktionen mit logischem Zusammenspiel befinden sich in einem Gerät
  • Zusatzfunktionen können jederzeit hinzugefügt oder ausgetauscht werden
  • Sicherheit durch Router-Firewall
  • Zusatzfunktionen müssen zusätzlich gekauft werden
Router mit integriertem DSL-Modem, Switch und WLAN-Basisstation
  • All-in-one-Gerät ohne Verkabelungsaufwand
  • gegenüber dem Einzelkauf günstiger
  • eine einzige Konfigurationsoberfläche
  • schnelle Einrichtung
  • Zusatzfunktionen, wie Printserver oder Netzwerk-Festplatte (NAS)
  • einzelne Teilfunktionen veralten schnell und können nicht ausgetauscht werden
  • bei einem Defekt ist ein kompletter Neukauf notwenig
  • wenig Zukunftssicher
  • ein Gerät mit Vor- und Nachteilen
  • WLAN-Modul lässt sich nicht optimal aufstellen

Wählen Sie vorzugsweise ein Gerät aus, das den Status der DSL-Verbindung und die Verbindung zu Ihrem Internet-Provider durch eine LED anzeigt. Sollte der Zugriff auf das Internet einmal nicht funktionieren, dann können Sie sehr schnell feststellen, ob Ihr Internet-Provider oder der DSL-Anschluss dafür verantwortlich ist.

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