Joyn / RCS-e - Rich Communications Suite enhanced
RCS-e ist der Standard für Joyn, einem kostenpflichtigen Dienst, der Texte, Bilder, Videos und Dateien Plattform- und Provider-übergreifend über das Mobilfunknetz zwischen den Teilnehmern austauscht. Im Prinzip macht es das selbe, wie die erfolglose MMS. Langfristig soll Joyn die SMS ablösen. Damit wird auch die 160-Zeichen-Grenze der SMS aufgelöst.
Die deutschen Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und O2 wollen Joyn als SMS-Nachfolger auf Basis von RCS-e einführen. Dahinter steckt der Versuch gegen den Boom von Messengern wie WhatsApp, eBuddy, Facebook, IM+ oder Skype eine Alternative in der Hand zu haben. Diese kostenlosen Dienste nutzen das mobile Internet als Übertragungssystem und umgehen die kostenpflichtige SMS. Das hat natürlich zur Folge, dass den Mobilfunkbetreibern die Einnahmen der SMS-Nutzung wegbrechen.
Joyn ist 2012 in Betrieb gegangen. Wobei E-Plus nicht dabei war und dieser Dienst auf Deutschland beschränkt bleiben wird. Ein Vorteil gegenüber den kostenlosen Diensten ist, dass Kommunikationspannen wegen schlechter Verbindungen von vornherein verhindern werden. RCS-e erkennt Bedingungen wie die Qualität der Netzverbindung des anderen Gerätes und passt sich daran an. Die Kommunikation wird über das Internet abgewickelt, ein Datentarif ist daher sinnvoll.
Damit Joyn funktioniert muss RCS-e im Smartphone integriert sein und benötigt den Zugriff auf das Adressbuch und soziale Netze. Alte Smartphones werden Joyn per App nachrüsten können. Neue Smartphones werden vom Netzbetreiber mit vorinstalliertem Joyn ausgeliefert.
Ob in diesem Szenario das kostenpflichtige Joyn eine Chance hat mag bezweifelt werden. Angesichts der kostenlosen und weit verbreiteten Konkurrenz dürften die Betreiber nicht viel Geld mit dem neuen Dienst verdienen.