NetBIOS - Network Basic Input/Output System
NetBIOS steht für Network Basic Input/Output System und stellt auf der 5. Schicht des OSI-Schichtenmodells (Kommunikationsschicht) eine Schnittstelle für Anwendungen zum Windows-basierten Netzwerk zu Verfügung. Diese Schnittstelle dient als API (Application Programming Interface) zu den Protokollen die sich auf den unteren Schichten des OSI-Schichtenmodells befinden.
NetBIOS im OSI-Schichtenmodell
Schicht | Dienste / Protokolle / Anwendungen | ||
---|---|---|---|
Anwendung (7) | Anwendungen | ||
Darstellung (6) | Dienste und Protokolle | SMB | |
Kommunikation (5) | NetBIOS | ||
Transport (4) | TCP | IPX/SPX | NetBEUI |
Internet (3) | IP | ||
NDIS | |||
Sicherung (2) | LLC | ||
MAC | |||
Netzzugang (1) | Ethernet, ... |
Standardmäßig dient NetBEUI als Transport-Protokoll für NetBIOS. Aufgrund der Beschränkung von 254 Netzwerkstationen und der fehlenden Routing-Fähigkeit von NetBEUI wurden Implementierungen von NetBIOS over TCP/IP und NetBIOS over IPX/SPX entwickelt. Die Nutzung von NetBIOS ist durch die weite Verbreitung von TCP/IP zurück gegangen. Seit Windows 2000 setzt auch Microsoft in seinen Betriebssystemen auf TCP/IP anstatt auf NetBIOS/NetBEUI.
NetBIOS-Konfiguration
Die Vorteile von NetBIOS liegen in der einfach Konfiguration und der hohen Geschwindigkeit in kleinen Netzen, sowie die Möglichkeit der Datei- und Druckerfreigabe in Windows-Betriebssystemen. Zur Konfiguration einer NetBIOS-Station wird ein Name der Station, sowie der Name für eine Arbeitsgruppe (Workgroup) benötigt. Der NetBIOS-Name darf 15 Zeichen lang sein und Buchstaben, Zahlen und einige Sonderzeichen enthalten. Die Einstellungen werden in den Eigenschaften des Arbeitsplatzes (Windows) gemacht. Der Name der Station wird dann im Arbeitsgruppenname innerhalb der Netzwerkumgebung geführt.
In regelmäßigen Abständen verschickt jede NetBIOS-Station ihren NetBIOS-Namen als Broadcast. Auf diese Weise ist kein Routing notwendig. Irgendwann kennt jede Station alle anderen Stationen (in einer reinen Peer-to-Peer-Umgebung ohne zentralen WINS).
NetBIOS und Routing
NetBIOS kann nur mit TCP/IP oder IPX/SPX, aber nicht mit NetBEUI, geroutet werden. Damit NetBIOS-Namen in TCP/IP-Adressen bzw. umgekehrt aufgelöst werden können, wird der Dienst WINS (Windows Internet Naming Service) benötigt. Dieser ist ab Windows NT in allen Windows-Betriebssystemen enthalten. Programme, die NetBIOS nutzen, können dann über TCP/IP Dateien austauschen oder Drucker nutzen.
SMB - Server Message Block
SMB ist ein Client/Server-Protokoll, das auf Basis von Anfrage und Rückmeldung (Requenst/Response) arbeitet. Dieses Protokoll wurde von IBM im Rahmen von NetBIOS für OS/2 entwickelt. Microsoft setzte es dann für MS-DOS, Windows for Workgroups 3.11, Windows 9x und Windows NT ein.
SMB arbeitet auf der 6. Schicht, der Darstellungsschicht, des OSI-Schichtenmodells.
Der SMB-Client sendet seine Anfragen mit NetBIOS an einen Server. Er bekommt dadurch die Möglichkeit auf freigegebene Ressourcen, wie Dateien und Drucker zuzugreifen.
SMB sieht die vier Nachrichtentypen Sitzungssteuerung, Datei, Drucker und Nachricht für die Kommunikation zwischen Client und Server vor.
Eine Weiterentwicklung von SMB durch Microsoft ist unter dem Namen CIFS bekannt. Für das Betriebssystem Linux, das auf dem Netzwerk-Protokoll TCP/IP basiert, existiert eine Software-Schnittstelle mit dem Namen Samba, die Zugriff auf die Microsoft-basierten Netzwerke ermöglicht.