Betriebssystem für den Raspberry Pi auf eine SD-Speicherkarte (SD- oder SDHC-Card) installieren
Das Betriebssystem für den Raspberry Pi wird von einer SD-Speicherkarte (SD- oder SDHC-Card) gestartet und muss dazu zuerst auf die Speicherkarte geschrieben werden. Dieser Vorgang ist beim ersten mal etwas knifflig. Zwar gibt es SD-Speicherkarten zu kaufen, auf denen das Betriebssystem schon aufgespielt ist. Es ist aber zu empfehlen es selber zu versuchen, damit man ein zerschossenes System im Zweifelsfall selber erneuern kann.
Es geht also darum, ein Betriebssystem für den Raspberry Pi, beispielsweise Raspbian, auf eine mindestens 4 GByte große SD-Speicherkarte (SD- oder SDHC-Card) zu schreiben.
Weil man mit der Zeit weitere Software nachinstalliert empfiehlt es sich gleich eine 8 GByte große SD-Speicherkarte zu nehmen. Eine SD-Karte mit mehr als 8 GByte lohnt sich nur dann, wenn es finanziell keinen großen Unterschied macht. Oder man braucht tatsächlich so viel Speicherplatz.
Um eine SD-Karte lesen und beschreiben zu können ist in jedem Fall ein Speicherkarten-Leser Voraussetzung. Entweder integriert in den PC, das Notebook oder man hat einen externen Speicherkarten-Leser für den USB-Anschluss.
Weiterhin muss man sich ein passendes Image (Speicherabbild) eines Betriebssystems für den Raspberry Pi besorgen. Beispielsweise Raspbian. Das Image ist sozusagen ein installiertes und konfiguriertes Betriebssystem mit Anwendungen, dass zum Zwecke der Vervielfältigung, in einer Datei gespeichert ist. Damit man dieses System verwenden kann, muss der Inhalt der Image-Datei auf einen passenden Datenträger geschrieben werden. In Fall eines Raspberry Pi ist der Datenträger eine SD-Speicherkarte oder eine Micro-SD-Speicherkarte mit SD-Card-Adapter.
Aufgabe
- Laden Sie ein aktuelles Image von Raspbian für den Raspberry Pi herunter.
- Schreiben Sie das Image auf eine mindestens 4 GByte große SD- oder SDHC-Speicherkarte.
Lösung mit Windows
Wie so oft kann man mit Windows-Boardmitteln diese Aufgabe nicht erledigen. Für diesen Zweck eignet sich jedoch das Programm Win32DiskImager, das sehr einfach zu bedienen ist. Es ist eine einfache ausführbare Datei. Man muss das Programm also nicht installieren.
Es empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:
- Zuerst steckt man die SD-Karte in den Kartenleser und überprüft, ob man überhaupt darauf zugreifen kann.
- Anschließend besorgt man sich das entsprechende Image des Raspberry-Pi-Betriebssystems. Beispielsweise Raspbian. Nach dem Download muss man die Datei ggf. noch entpacken. Das Image muss auf „.img“ enden.
- Dann besorgt man sich Win32DiskImager. Nach dem Download führt man das Programm aus.
- Im Feld „Image File“ wählt man den Pfad und die Image-Datei aus. Im Feld „Device“ wählt man den Laufwerksbuchstaben der SD-Karte aus.
- Als letzten Schritt klickt man auf den Button „Write“. Der Schreibvorgang wird dann gestartet.
Nach ein paar Minuten ist der Vorgang abgeschlossen. Je nach dem, wie groß das Image und wie schnell die SD-Karte ist, kann das gefühlt sehr lange dauern. Man muss da einfach ein wenig Geduld mitbringen.
Nachdem der Vorgang abgeschlossen ist, kann man die SD-Karte auswerfen, in den SD-Slot des Raspberry Pi stecken und in Betrieb nehmen.
Hinweis: Wenn man im Win32DiskImager auf „Read“ klickt kann man den Inhalt einer SD-Karte auch als Image sichern. Entweder als Datensicherung oder um eine SD-Karte zu klonen.
Lösung mit Linux oder Mac OS
Bei Linux und Mac OS kann man statt eines Programms mit grafischer Oberfläche das Tool „dd“ auf der Kommandozeile bzw. im Terminal verwenden. Bei beiden Betriebssystemen sieht der Lösungsweg ähnlich aus.
Auf der Kommandozeile gibt man folgendes ein:
dd of=/pfad/zur/sdcard if=/pfad/zum/image.img bs=1M
Oder mit "sudo", falls das Kommando wegen fehlender Berechtigung abgebrochen wird:
sudo dd of=/pfad/zur/sdcard if=/pfad/zum/image.img bs=1M
Das Kommando "dd" schreibt das Image als "input file (if)" auf die SD-Karte als "output file (of)". Kritisch ist eigentlich nur die Identifikation der richtigen Laufwerksbezeichnung der SD-Karte. Mit folgendem Befehl kann man sich alle Laufwerk anzeigen lassen:
diskutil list
Und man muss dafür sorgen, dass das Laufwerk nicht als Laufwerk eingebunden, also unmounted ist. Wenn ein neues Laufwerk, wie ein USB-Stick oder eine SD-Speicherkarte automatisch eingebunden wird, dann muss man es unmounten bzw. softwareseitig mit "umount" auswerfen. Sonst funktioniert „dd“ nicht.