DVD-Brenner und DVD-Rohlinge (mit Kaufberatung)
DVD-Brenner sind spezielle DVD-Laufwerke, die auf DVDs Daten speichern können. Den Speichervorgang nennt man auch brennen, weil die Daten mit einem Laser in die Scheibe gebrannt werden. Dafür sind spezielle DVDs notwendig, die DVD-Rohlinge. Rohlinge deshalb, weil es sich dabei um leere DVDs handelt.
Es gibt verschiedene beschreibbare und wiederbeschreibbare DVD-Standards. Alle Hersteller bieten ihre DVD-Brenner als Multifunktionslaufwerke bzw. Multinorm-Brenner an. Einige Brenner beherrschen sogar das sehr exotische DVD-RAM. Allerdings nur die Typ-II- oder Typ-III-Medien, die es ohne Gehäuse gibt oder die man zumindest aus dem Gehäuse ausbauen kann.
Brenn- bzw. Schreibgeschwindigkeit
Die Angabe zur Brenndauer kann von Modell zu Modell und den verschiedenen Rohlingen abweichen. Voraussetzung ist immer ein passendes Medium zur gewählten Brenngeschwindigkeit. Bei der Zeitangabe handelt es sich um eine gemessene Richtzeit aus der Praxis.
Klasse | Layer | Zeit |
---|---|---|
2x | Single Layer | ca. 30 Minuten |
4x | Single Layer | ca. 15 Minuten |
8x | Single Layer | ca. 9 Minuten |
12x | Single Layer | ca. 7 Minuten |
16x | Single Layer | ca. 6 Minuten |
2,4x | Double Layer | ca. 60 Minuten |
4x | Double Layer | ca. 28 Minuten |
6x | Double Layer | ca. 23 Minuten |
8x | Double Layer | ca. 15 Minuten |
16x | Double Layer | ? |
24x | Double Layer | ? |
In den vergangenen Jahren haben sich die Laufwerkshersteller bei der Brenngeschwindigkeit regelmäßig überschlagen. Inzwischen ist man an die technischen Grenzen gestoßen. Außerdem bringt eine noch höhere Geschwindigkeit nur begrenzte Zeitvorteile. Nur weil ein Brenner doppelt so schnell ist, benötigt er nicht automatisch nur die Hälfte der Zeit.
Wer hin und wieder eine DVD brennt, dem ist die Geschwindigkeit vielleicht nicht so wichtig. Gefordert ist eher eine gute Brenn-Qualität, vor allem dann, wenn die gebrannte DVD öfters, vielleicht sogar in unterschiedlichen Laufwerken, verwendet werden soll. Es empfiehlt sich dann lieber eine Geschwindigkeitsstufe herunterzuschalten. Das Brennen dauert länger, aber das Brennergebnis ist dafür in der Regel besser. Wenn DVDs mit mehr als 8x geschrieben werden, nimmt die Brennqualität merklich ab.
Wer bei schnellen Brennern auf schnelles Brennen hofft, der dürfte enttäuscht sein. Von der Geschwindigkeit bleibt in der Praxis wenig übrig. Die meisten Brenner brennen sowieso anfangs mit einer geringeren Brenngeschwindigkeit und steigern diese über die gesamte Brenndauer bis zum Maximum.
Die Tabelle soll helfen das Kriterium der Geschwindigkeit zu bestimmen. Wobei ein schnelleres Gerät nicht zwangsläufig teurer sein muss.
Lesegeschwindigkeit
Die Lesegeschwindigkeit unterliegt bei DVD-Brennern keiner besonderen Bedeutung. Nahezu alle Brenner kommen hier auf 6x bei DVD-ROMs und 6x bei DVD-R. Bei CD-ROMs gibt es aber deutliche Unterschiede. Unter normalen Bedingungen sind diese Kriterien jedoch ohne Bedeutung.
Eventuell muss man bei kopiergeschützten Musik-CDs auf das Abspielen verzichten. Nicht alle DVD-Brenner kommen mit diesen, nicht dem Standard entsprechenden, Un-CDs klar. Diese Audio-CDs sind entsprechend gekennzeichnet. Auf dem Cover ist ein Logo eines Kopierschutzes aufgedruckt.
Rohlinge
Speziell bei DVD-Rohlingen muss man darauf achten, dass man die richtige Geschwindigkeitsklasse des verwendeten Brenners berücksichtigt. Von Rohlinge ohne diese Angabe (2x, 4x, 8x, 16x) sollte man die Finger lassen.
Manchmal kommt es vor, dass gebrannte DVDs in anderen DVD-Laufwerken nicht funktionieren. Neben der minderwertigen Qualität der Rohlinge spielen hier auch die äußeren Bedingungen eine Rolle. So haben CDs noch durchaus eine Misshandlung überstanden. Bei DVDs sollte man noch besser aufpassen. Gegen UV-Licht (Sonneneinstrahlung) und Kratzer sind nur die wenigsten Rohlinge geschützt. Ein Kratzer kann beim Lesen wie auch beim Schreiben die DVD unbrauchbar machen. Vor allem sind DVD+/-RWs empfindlicher. Da man sie mehrmals wiederbeschreiben kann, werden sie öfter benutzt und neigen zu immer mehr Gebrauchsspuren.
Der äußere Grundaufbau jedes Rohlings ist immer gleich. Deshalb sind nahezu alle Rohlinge gleich empfindlich. Manche Hersteller haben spezielle Rohlinge mit einer kratzbeständigen Oberfläche. Die Rohlinge kosten dann etwas mehr.
Was die Empfindlichkeit der Aufnahmeschichten angeht, so reagieren DVD-R und DVD+R empfindlicher auf Hitze und Luftfeuchtigkeit. DVD-RW und DVD+RW sind nicht so empfindlich.
Für den Nutzer von DVD-Brennern und DVD-Rohlingen ist es schwer zu beurteilen, ob das Brennen gelungen ist und auch der notwendigen Qualität entspricht. Meist bringt erst die Erfahrung in der Praxis die notwendige Erkenntnis. Wer unbedingt auf Qualität und lange Haltbarkeit Wert legt, der sollte zur DVD-RAM greifen. Die Kompatibilität zu DVD-Playern ist dann aber nicht mehr gegeben.
Support des Herstellers
Wer seinen DVD-Brenner häufiger einsetzt, der wird auch häufiger den Support des Herstellers benötigen. Problematische Brenner-Rohling-Kombinationen lassen sich häufig durch ein Firmware-Update beseitigen. Die Firmware ist die Betriebssoftware des Brenners, die die Hardwaresteuerung übernimmt (Geschwindigkeitsregelung, Brennvorgang, etc.). Das Firmware-Update, sowie Anleitungen und Software bekommt man häufig beim Hersteller aus dem Internet als Download. Schon vor dem Kauf lohnt sich ein Blick auf die Support-Webseite des Herstellers. Sie macht deutlich, wie Ernst dieser das Problem nimmt.
Brenner-Hersteller müssen bei der Programmierung ihrer Geräte bis zu 50 Rohling-Hersteller berücksichtigen. Das sieht dann so aus, dass jeder Rohling eingemessen und die gewonnenen Daten in die Firmware eingepflegt werden müssen, um einen reibungslosen Brennvorgang mit diesem Rohling zu gewährleisten.
Preise
Viele Firmen produzieren nicht mehr selber, sondern beschaffen sich die Rohlinge von einem Spezialisten und lassen ihr Logo aufdrucken. Das bedeutet, das teure Markenrohlinge nicht viel besser sind, als Billig-Rohlinge. Trotzdem neigen Rohlingspreise dazu sich in der Qualität niederzuschlagen. Teure Rohlinge sind besser. Günstige eher nicht. Ausnahmen gibt es natürlich. Das kommt aber nicht so häufig vor. Auch wenn das in den Testberichten immer wieder so rüber kommt. Gute Qualität kommt meist von einem Markenhersteller.
Günstige Rohlinge leiden unter hohen Qualitätsunterschieden. Rohlinge, die einmal als gut empfunden wurden, können bei wiederholtem Kauf schnell anderen Qualitätsmäßstäben entsprechen. Der Grund ist, im Billig-Bereich werden die Hersteller schneller gewechselt.
Beim Brenner darf man nicht sparen. Bei Rohlingen kann man je nach Anwendung entscheiden. Muss der Rohling sehr lange halten, verwendet man am besten ein Markenprodukt.
Double Layer (DVD+/-R DL)
Mit Double-Layer-Brennern und -Rohlingen wurde die Speicherkapazität beschreibbarer DVD-Rohlinge von 4,38 GByte auf 7,95 GByte angehoben. Vergleichbar mit einer DVD-9. Zumindest in der Theorie werden so 1:1-Kopien von DVD-Videos möglich.
Weil in Deutschland das Umgehen des CSS-Kopierschutzes einer Video-DVD verboten ist, verhindern alle DVD+R DL-Brenner das Beschreiben des CSS-Sektors auf dem Rohling. 1:1-Kopien sind also nicht möglich. Auf DVD-R DL-Rohlingen wird der CSS-Sektor schon bei der Herstellung unbrauchbar gemacht.
Aus technischen Gründen gibt es keine mehrfachbeschreibbaren Double-Layer-Brenner (DVD+/-RW DL). Durch die doppelten Schichten wäre bei einer wiederbeschreibbaren DVD das reflektierende Signal für die DVD-Laufwerke zu schwach zum Lesen.
Brenn-Qualität
Hauptproblem ist, dass die Rohlinge je nach Typ und Hersteller unterschiedlich sind und der Brenner die Rohlinge und ihre Parameter kennen muss, um sich darauf einstellen zu können. Leider kann nicht jeder Brenner jeden Rohling kennen. Da auch immer wieder neue Rohlinge auf den Markt kommen, befindet sich der Brenner laufend auf einem alten Stand. Je älter ein Brenner ohne aktuelles Firmware-Update ist, desto größer ist die Gefahr eine "verbrannte" DVD zu erhalten. Deshalb empfiehlt es sich die Firmware ab und zu zu erneuern. Zumindest wenn man öfter brennt.
Um diesen Benutzer-unfreundlichen Umstand abzuschalten und die Brenn-Qualität zu verbessern verfolgen die Brenner-Hersteller unterschiedliche Lösungen. Egal ob "Autostrategy" von Plextor, "Solid Burn" von BenQ oder andere Konzepte, sie arbeiten alle ähnlich. Rohlinge, die nicht erkannt werden, werden eingemessen oder werden testweise beschrieben und danach analysiert. Das empfiehlt sich auch bei bekannten Rohlingen. So kann man Produktionsschwankungen entgegenwirken.
Diese Leistungsmerkmale zur Steigerung der Brenn-Qualität sind also grundsätzlich empfehlenswert.