Digitalkameras
Mit der digitalen Fotografie ist alles viel einfacher geworden. Dank vollautomatischer Kamerafunktionen muss man nichts mehr selber machen. Egal ob Autofokus, Belichtungsmesser, Blendenautomatik oder Verschlussautomatik. Jede noch so einfache Digitalkamera übernimmt die Einstellungen automatisch.
Doch es gibt Situationen, da helfen diese Automatismen nicht weiter. Da muss man dann wissen, wo man was einzustellen hat, damit das Bild so wird, wie man es wünscht. Auch wer von seinen Standard-Aufnahmen hinzu mehr Pepp und Effekten will, der stellt seine Kamera selber ein und überlässt es nicht dem Zufall.
Dieser Ratgeber baut auf die Erklärung aller wichtigen Einstellmöglichkeiten einer Kamera. Egal ob bei einer analogen Kamera oder Digitalkamera. Sie können dann selber Einstellungen vornehmen und Ihre Bilder beeinflussen.
Blende
Die Blende ist ein spiralenähnlicher Verschluss, der die Linsenoptik bei der Aufnahme eines Bildes freilegt. Wie weit sich die Blende öffnet, beeinflusst, wie viel Licht in die Kameraoptik gelangt. Außerdem wird die Schärfentiefe festgelegt. Also, ob Objekte in naher oder weiter Ferne scharf fokussiert werden.
Im Regelfall hat eine Kamera eine Blendenautomatik, so dass das Bild optimal belichtet wird. Möchte man die Schärfentiefe einer Aufnahme bewusst beeinflussen, gibt man die Blende vor (Verschlusszeitautomatik) und überlässt der Kamera die passende Belichtungszeit.
Je größer die Zahl der Blende, desto kleiner die Blendenöffnung. Je kleiner die Blendenöffnung, desto größer die Schärfentiefe, desto schärfer erscheinen Objekte im Hintergrund und Vordergrund des fokussierten Objektes. Bei einer großen Blendenöffnung erscheinen die Objekte um das fokussierte Objekt unscharf. Das macht man gerne, um Gesichter oder Objekte auf einem Bild hervorzuheben.
- Große Blendenöffnung <-> kleiner Blendenwert
Verschlusszeit
Die Verschlusszeit gibt vor, wie lange die Blende geöffnet ist und wie lange belichtet wird. Die Verschlusszeit beeinflusst auch die Bewegungsschärfe. Eine kurze Verschlusszeit friert schnelle Bewegungen auf dem Bild ein. Eine lange Verschlusszeit verwischt schnelle Bewegungen auf einem Bild. Das macht man gerne bei Wasser- oder Flugobjekten. Bekannt sind auch die Nachtbilder in einer Stadt, wo die Autolichter durch die Straßen fließen.
Die Verschlusszeitautomatik kennt Zeiten zwischen 1/1000 Sekunden bis 2 Sekunden, je nach Kameramodell. Übliche manuelle Verschlusszeiten sind z. B. ½, ¼, 1/8, 1/15, 1/30, 1/60, 1/125, 1/250, 1/500, 1/1000 Sekunden.
Belichtung
Die meisten Kameras haben einen eingebauten Belichtungsmesser, der für die korrekte Belichtung automatisch alle notwendigen Einstellungen vornimmt. Für eine korrekte Belichtung müssen Farben und Kontraste originalgetreu aufgenommen werden und Details müssen sich erkennen lassen. Bei Unterbelichtung bekommt das Objektiv nicht genug Licht. Die Aufnahme wird dunkel. Bei Überbelichtung bekommt das Objektiv zuviel Licht. Die Aufnahme wird zu hell. Allerdings werden Details sichtbar, die in sehr dunklen Bereichen (z. B. Schatten) liegen.
Für wenig erfahrene Fotografen ist die Bildbelichtung eine schwierige Angelegenheit. Die Belichtung lässt sich durch die Blende und Verschlusszeit beeinflussen. Allerdings sollte man vorsichtig sein. Man beeinflusst damit auch die Schärfe der Aufnahme.
Üblicherweise überlässt man die Belichtung der Kameraautomatik. Der Belichtungsmesser sorgt im Regelfall für ein optimales Ergebnis.
Doch in besonderen Situationen, wo die Lichtverhältnisse nicht optimal sind, versagt auch die Belichtungsautomatik einer guten Kamera. Wenn zum Beispiel sehr dunkle (Schatten) und sehr helle Bereiche (Lichteinfall durch Tageslicht) zusammenkommen. Dann ist es meist Zufall, wenn die Aufnahme was wird. Das beste Ergebnis entsteht immer dann, wenn die Umgebung gleichmäßig stark ausgeleuchtet ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann schon eine Kameraneigung von wenigen Millimetern zu einer anderen Kamerareaktion führen. Das Bild wird dann merklich besser oder auch schlechter. Wenn das nicht reicht, dann kann auch eine andere Kameraposition zu einem optimalen Ergebnis führen.
ISO-Wert
Bei der alten analogen Kameratechnik bestimmt der ISO-Wert die Lichtempfindlichkeit des Films. Bei Digitalkameras gibt es den Film nicht mehr. Statt dessen wird die Empfindlichkeit des Kamerasensors beim Auslösen beeinflusst. Digitalkameras haben eine Automatik, die den ISO-Wert an die Lichtverhältnisse anpassen. Manchmal lässt er sich auch fest einstellen. In analogen Kameras ist der ISO-Wert an den eingelegten Film gebunden und lässt sich nicht ändern.
Als Standard-ISO-Wert wählt man meistens ISO-200. Bei vielen Tageslichtaufnahmen eher ISO-100, da er wenig Lichtempfindlich ist und viel Licht braucht. Bei Nachaufnahmen wählt man üblicherweise ISO-400, da dieser Wert besonders Lichtempfindlich ist und am wenigsten Licht braucht. Doch je größer der ISO-Wert bzw. je empfindlicher der Kamerasensor einer Digitalkamera eingestellt ist, desto grobkörniger wird die Aufnahme. Man spricht auch vom Bildrauschen. Dieses Problem haben vor allem Digitalkameras, die in dunklen Bereichen grobpixelig sind. Das Bildrauschen äußert sich als buntes Pixelmuster in Bereichen, die dunkel gefärbt oder schwarz sein sollten. Also besonders bei Nachtaufnahmen mit wenig Licht.
ISO-Wert | Geeignet für … |
---|---|
100 | … Standbilder bei Tageslicht und hellem Sonnenschein. Geeignet auch für Portraitaufnahmen und Objekten mit feinen Details. |
200 | … Außenaufnahmen mit abgedunkeltem Tageslicht, zum Beispiel durch Wolken. Oder wenn die Verschlusszeit kürzer sein muss. |
300 | … Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen, sowie Innenaufnahmen ohne Blitz. Aber auch wegen der sehr kurzen Verschlusszeit geeignet bei Sportaufnahmen und schnellen Bewegungen. |
Weißabgleich
Unterschiedliche Lichtquellen führen zu unterschiedlichen Farbwiedergaben der Aufnahme. Das menschliche Farbempfinden passt sich automatisch den Lichtverhältnissen an, obwohl die Farben anders wirken.
Bei Bildern einer analogen Kamera ist das schön zu sehen. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen, zum Beispiel Kunstlicht, bekommen Aufnahmen einen Farbstich. Obwohl die Farbwiedergabe originalgetreu ist, wirkt es auf uns befremdlich. Besonders weiße Objekte oder helle Flächen schimmern gelblich oder rötlich, abhängig vom Kunstlicht.
Digitalkameras haben da den Vorteil, dass sie einen automatischen Weißabgleich mitbringen. Damit versucht die Kamera den Lichttyp zu erkennen und die Wahrnehmung des menschlichen Auges nachzubilden. Im Regelfall arbeitet der automatische Weißabgleich sehr gut und zuverlässig.
Probleme gibt es nur, wenn verschiedene Lichttypen zusammen auftreten. Zum Beispiel bei Kerzenlicht und einer Neonröhre.
Brennweite
Die Brennweite wird durch das Objektiv beeinflusst. Gängige Objektive haben Brennweiten von 35 bis 70 mm oder 70 bis 180 mm. Es handelt sich dabei um Zoomobjektive, die ein Objekt aus der Ferne heranholen oder ein Objekt in der Nähe weiter weg zoomen können. Eine Brennweite von 50 mm entspricht etwa dem Bildwinkel des menschlichen Auges. Niedrigere Brennweiten empfehlen sich bei Innenraumaufnahmen um einen größeren Bildausschnitt zu erhalten. Eine größere Brennweite vergrößert das Objekt und gestattet Nahaufnahmen trotz größerer Entfernung.
Kaufberatung: Digitalkameras
Die aktuellen Digitalkameras sind den alten analogen Modellen weit überlegen. Inzwischen werden mehr Digitalkameras verkauft als analoge Kameras. Der Markt hat sich dafür weit auseinander gezogen. Von der Einsteiger-Kamera, ultrakompakten Kamera bis zum Profigerät ist alles auf dem Markt vertreten. Dabei ist eine Modell- und Funktionsauswahl entstanden, bei der man allzu leicht den Überblick verliert.
Dieser Kaufberater gibt Ihnen einen Überblick über alle wichtigen Kaufkriterien und Leistungsmerkmale digitaler Kameras. Dabei wird Ihnen der Unterschied zwischen optischem und digitalen Zoom erklärt. Zusätzlich wichtige Themen, wie Auflösung, Speicherkarten und Sonderfunktionen, Ausstattung und Akkus.
Leistungsmerkmale und Kaufkriterien
- Auflösung
- Zoom
- Bildauslösezeit
- Bildaufnahmezeit
- Fokus
- Makrobereich
- Bedienung
- CCD-Bildsensortechnik
- CMOS-Bildsensortechnik
- Bildqualität und Farbtreue
- Ausstattung
- Speicherkarten
- Akkus und Ladegerät
- Schnittstellen
- Zusatzfunktionen
Auflösung
Die Auflösung gibt an, aus wie vielen Pixeln eine Aufnahme besteht. Je mehr Pixel, also je größer die Auflösung ist, desto mehr Details sind auf dem Bild zu sehen. Die Auflösung bestimmt aber auch, für welches Bild-Format Sie sich bei der Bildentwicklung im Fotoladen entscheiden können. Je größer die Auflösung, desto größer darf das Format sein.
Man unterscheidet generell zwischen 3 verschiednen Auflösungen: Bildauflösung, Kameraauflösung und Sensorauflösung.
Die Sensorauflösung gibt an, was die Kamera optisch, also effektiv darstellen kann. Die Sensorauflösung ist der Maßstab von dem Sie bei der Kameraauswahl ausgehen müssen. Die Kameraauflösung berücksichtigt die Interpolation der Kamera, also das hinzurechen von Bildpunkten. Die Bildauflösung berücksichtigt die Interpolation die zusätzlich von einer Software am Computer erzeugt werden kann.
Achten Sie grundsätzlich darauf, dass Sie sich immer nach der Sensorauflösung richten. Die Interpolation führt alles andere als zu guten und scharfen Bildern. Interpolierte Bilder sind unscharf und grobkörnig. Nicht selten sind auch Farbfehler enthalten, die durch eine fehlerhafte Berechnung auftreten.
Die Auflösung einer Kamera lässt sich durchaus einstellen. Dazu gibt es in den Einstellungen einen Punkt, der verändert werden kann. Beachtet werden muss, dass eine große Auflösung auch zu Bildern mit großem Speicherbedarf führt. Doch nicht jedes Bild muss mit der Größtmöglichen Auflösung aufgenommen werden.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick, welche Auflösungen es gibt, welches Pixel-Format es hat und welches Bild-Format möglich ist.
Megapixel
Auflösung (Megapixel) | Seitenverhältnis | Bildformat | Pixelanzahl |
---|---|---|---|
0,3 | 640 × 480 | 4:3 | 307.200 |
0,9 | 1134 × 756 | 3:2 | 857.304 |
1 | 1152 × 864 | 4:3 (9 × 13) | 995.328 |
1,3 | 1280 × 960 | 4:3 | 1.228.800 |
1,4 | 1440 × 960 | 3:2 | 1.382.400 |
1,5 | 1504 × 1000 | 3:2 | 1.504.000 |
1,6 | 1536 × 1024 | 3:2 | 1.572.864 |
2 | 1600 × 1200 | 4:3 (10 × 15) | 1.920.000 |
1752 × 1168 | 3:2 | 2.046.336 | |
2,1 | 1720 × 1280 | > 4:3 | 2.201.600 |
2,8 | 2032 × 1352 | 3:2 | 2.747.264 |
2048 × 1360 | 3:2 | 2.785.280 | |
3 | 1984 × 1488 | 4:3 (13 × 18) | 2.952.192 |
2016 × 1512 | 4:3 | 3.048.192 | |
3,3 | 2048 × 1536 | 4:3 | 3.145.728 |
2080 × 1560 | 4:3 | 3.244.800 | |
2240 × 1448 | 3:2 | 3.243.520 | |
3,5 | 2268 × 1512 | 3:2 | 3.429.216 |
2304 × 1536 | 3:2 | 3.538.944 | |
3,8 | 2400 × 1600 | 3:2 | 3.840.000 |
4 | 2272 × 1704 | 4:3 (15 × 20 / DIN A5) | 3.871.488 |
2304 × 1728 | 4:3 | 3.981.312 | |
4,3 | 2544 × 1696 | 3:2 | 4.314.624 |
4,5 | 2592 × 1728 | 3:2 | 4.478.976 |
5 | 2560 × 1920 | 4:3 (DIN A4) | 4.915.200 |
2576 × 1932 | 4:3 | 4.976.832 | |
2592 × 1944 | 4:3 | 5.038.848 | |
5,6 | 2720 × 2040 | 4:3 | 5.548.800 |
6 | 3008 × 2000 | 3:2 | 6.016.000 |
3008 × 2008 | 3:2 | 6.040.064 | |
6,1 | 2848 × 2136 | 4:3 | 6.083.328 |
3024 × 2016 | 3:2 | 6.096.384 | |
6,3 | 2880 × 2160 | 4:3 | 6.220.800 |
3072 × 2048 | 3:2 | 6.291.456 | |
6,5 | 3104 × 2072 | 3:2 | 6.431.488 |
7,1 | 3072 × 2304 | 4:3 | 7.077.888 |
3264 × 2176 | 3:2 | 7.102.464 | |
8 | 3264 × 2448 | 4:3 | 7.990.272 |
8,2 | 3504 × 2336 | 3:2 | 8.185.344 |
12 | 4256 × 2848 | 3:2 | 12.121.088 |
4048 × 3040 | 4:3 | 12.305.920 | |
14 | 4536 × 3024 | 3:2 | 13.716.864 |
16,7 | 4992 × 3328 | 3:2 | 16.613.376 |
Zoom
Bis auf billige Digitalkameras hat jedes Modell ein optisches Zoomobjektiv, das zum Heranholen entfernter Objekte dient. Beim Zoomen wird die sogenannte Brennweite verändert. Diese wird in Millimeter (mm) angegeben. Zum Beispiel 28 bis 100 mm, was für einen Hobby-Fotografen vollkommen ausreicht. Anstatt der Brennweite wird bei einer Digitalkamera der optische wie auch der digitale Zoomfaktor hervorgehoben. Beim optischen Zoom handelt es sich um den Zoomfaktor, der durch das Objektiv möglich ist. Dabei wird manuell oder per Motorsteuerung die Linsen verschoben und so die Brennweite verändert.
Beim digitalen Zoom handelt es sich um einen elektrischen Zoom, der wie bei einer Lupe den Ausschnitt eines Motivs vergrößert. Dabei wird der Eindruck einer geringeren Entfernung vermittelt. Leider zum Nachteil der Bildqualität. Im Gegensatz zu einer echten Linse, werden die Details beim Digital-Zoom unscharf und matschig. Ähnlich wie bei der Interpolation. Der Digital-Zoom ist also vollkommen unbrauchbar.
Vorsicht ist deshalb bei den Produktbeschreibungen geboten. Bei einem Zoom-Faktor von 12x, der sich aus einem optischen Zoom von 3x und einem digitalen Zoom von 4x ergibt, bleiben effektiv nur 3-fach Zoom übrig. Der digitale Zoom ist wegen der Reduzierung der Bildqualität eher zu vernachlässigen. Es ist also nichts mit dem günstigen Werbeversprechen von einer 12x-Digitalkamera, wenn der Zoomfaktor sich aus optischen und digitalen Zoom zusammensetzt.
Die Möglichkeiten, wie sich der Zoom bedienen lässt, ist sehr unterschiedlich. In den meisten Fällen wird die Digitalkamera eine Wippe bzw. Schalter mit der Beschriftung W und T haben. Das Weitwinkel und das Tele. Also, um damit heran- und wegzuzoomen. Bei einfachen Geräten muss der Zoomfaktor im Menü ausgewählt werden. Digitale Spiegelreflexkameras haben teilweise ein Drehrad am Objektiv, mit dem sich der Zoomfaktor stufenlos einstellen lässt.
Je nach Vorlieben sollte man den Zoom beim Händler ausprobieren. Vor allem der Zoom per Wippe ist bei manchen Geräten gewöhnungsbedürftig. Die Zoommotoren reagieren träge, laufen nach und lassen sich nicht punktgenau einstellen. Wenn man nur ein wenig den Zoomfaktor verändern will, wird das Zoomen zu einer Fingerübung. Besser sind dann Kameras mit einem Drehring am Objektiv. Wobei man hier beim Fotografieren zwingend beide Hände braucht. Eine Hand zum Auslösen, die andere um den Zoomfaktor einzustellen. Allerdings hat man dann auch die vollständige Kontrolle über die Kamera und neigt seltener zum Verwackeln.
Bildauslösezeit
Die Bildauslösezeit ist die Zeit, die zwischen Drücken des Auslösers bis zu eigentlichen Bildaufnahme durch die Kamera-Elektronik vergeht. Diese Zeit sollten Sie nicht unterschätzen. Bei einer analogen Kamera wird nahezu sofort das Bild aufgenommen. Da das Bild bei einer digitalen Kamera elektronisch aufgezeichnet wird, müssen die Bildinformationen vom Bildsensor ermittelt und von einem Prozessor verarbeitet werden. Fokus, Farben und andere automatisch Einstellungen müssen stimmen, bevor die Kamera-Elektronik die Auslösung frei gibt. Eine Bildauslösezeit von unter 0,5 sek. Gilt als akzeptabel und wird vom Nutzer kaum als nennenswerte Verzögerung erkannt. Wenn Sie Freude an Ihrer Digitalkamera haben wollen, achten Sie auf dieses Kriterium.
Bildaufnahmezeit
Günstige Kameras brauchen häufig sehr lange um ein gerade aufgenommenes Bild wegzuspeichern. In dieser Zeit ist die Kamera blockiert und erlaubt keine Aufnahmen oder Einstellungen. Die Wartezeit bis zur nächsten Aufnahme kann unangenehm lange sein, wenn die Kamera-Elektronik nicht auf Schnelligkeit optimiert ist.
Manche Kameras haben dazu einen Puffer (Buffer), der die Bilddaten vor dem Speichern auf eine Speicherkarte zwischenspeichert. Die Angaben zur Speichergröße dieses Puffers ist mit Vorsicht zu genießen. Er sagt nichts über die Geschwindigkeit der Kamera aus. Der Puffer sollte auch nicht mit dem internen Kameraspeicher verwechselt werden, den viele Kameras als Alternative zu wechselbaren Speicherkarten haben.
Fokus
Der Fokus ist die Art, wie das Bild scharf gestellt wird. Im Regelfall kann man davon ausgehen, das Digitalkameras mit Zoom-Wippe einen Autofokus haben. Das bedeutet, dass die Bilder automatisch von der Kamera-Elektronik scharf gestellt wird. Günstige Modelle, ausschließlich mit Digitalzoom bieten meist einen Fixzoom.
Beim Autofokus wird der Schärfebereich (meist der mittlere Bereich des Bildes) bei jeder Aufnahme angepasst. Dazu wird der Auslöser halb durchgedrückt und solange gehalten, bis die Kamera sich scharf gestellt hat. Wenn der Auslöser anschließend ganz durchgedrückt wird ist das Bild aufgenommen.
Wenn Sie Digitalkameras ausprobieren, dann testen Sie die Zeit, wie lange die Kameras brauchen, bis sie sich scharf gestellt haben. Bei Schnappschüssen kann auch eine kurze Autofokuszeit lange dauern. Meist ist die Situation schon vorbei, bevor die Kamera soweit ist.
Makrobereich
Der Makrobereich wird bei der Kameraauswahl gerne vernachlässigt. Er ist nicht von primärer Wichtigkeit. Trotzdem sollten Sie sich über diesen Wert und den daraus resultierenden Nutzungseinschränkungen im klaren sein.
Für alle die, die Nahaufnahmen mit ihrer Digitalkamera machen möchten, ist ein möglichst kleiner Makrobereich wichtig. Blumenblüten, Insekten oder kleine Details eines Objektes werden gerne mal in Nahaufnahmen festgehalten. Der Makrobereich von „0,1 bis unendlich“ bedeutet, dass Aufnahmen im Makromodus ab 10 cm Abstand zum Objekt scharf werden. Je kleiner der Makrobereich, desto besser.
Bedienung
Lassen Sie sich nicht von allzu tollen Megapixel-Werte blenden. Achten Sie auf Geräte, die Ihnen gut in der Hand liegen. Deren Bedienelemente schlüssig angeordnet sind und deren Einstellungen Sie im Menü leicht finden. So machen Sie viel bessere Fotos, als mit einem Gerät, dessen Bedienkonzept sie abschreckt.
Um eine Kamera auf einfache Bedienung zu testen prüfen Sie z. B. folgende Funktionen:
- Wo lässt sich der Blitz ein- und ausschalten?
- Wie lässt sich zwischen den Blitz-Modi umschalten und wo wird deren Status angezeigt?
- Wo und wie können Sie die Auflösung der Aufnahmen einstellen?
- Testen Sie die Zoomfunktion. Kommen Sie mit dem Handlich klar (Wippe, Drehrad)?
- Können Sie die Display-Helligkeit verändern? Im Freien brauchen Sie ein strahlungsstärkeres Display.
- Wie lassen sich die aufgenommenen Bilder löschen?
CCD-Bildsensortechnik
Der CCD-Bildsensor ist der meist verwendetste Bildsensor im Digitalkamerabereich. Die Technik nennt sich Charge Coupled Devices. Der CCD-Chip besteht aus einzelnen Elementen, die in Spalten und Zeilen angeordnet sind. Das Licht vom Objektiv erzeugt in den einzelnen CCD-Elementen einen Freisetzung von Elektronen. Je mehr Licht, desto mehr Elektronen. Bei der Bildaufnahme werden die Zellen nacheinander ausgelesen. Der gelesene Wert entspricht der Helligkeit des entsprechenden Bildpunktes. Jedes CCD-Element hat einen eigenen Farbfilter. Die Anordnung der Farben Rot, Blau und Grün ist dem Farbsehen des menschlichen Auges nachempfunden. Der genaue Farbton wird unter Berücksichtigung der benachbarten Farben berechnet. Diese Berechnung geht jedoch auf Kosten der Bildqualität. Darum haben die Hersteller Fujifilm (Super-CCD) und Sony (4-Farb-CCD) dieses Verfahren verbessert.
CMOS-Bildsensortechnik
Prinzipiell arbeiten die CMOS-Sensoren, wie CCD-Sensoren. Sie haben in Spalten und Zeilen angeordnete Sensorelemente, die sich aber einzeln auslesen lassen. Ebenso wie bei CCD wird bei CMOS mit Farbfiltern gearbeitet. Auch hier wird der Farbton aus den umliegenden Pixeln interpoliert (berechnet). Kameras mit CMOS-Sensorchip werden in billigen Kameras verbaut. Die Technik nennt sich Complementary Metall-Oxide Semiconductor und ist in der Fertigung günstig und verbraucht weniger Strom. Der Sensor ist weniger lichtempfindlich und führt besonders bei dunklen Aufnahmen zu Bildrauschen. In der Regel ist mit geringerer Bildqualität zu rechnen.
Neben den CMOS-Billigkameras gibt es auch die Profi- oder Halbprofi-Kameras mit CMOS-Sensortechnik. Diese Kameras liefern eine hervorragende Bildqualität. Bei diesen Chips wird der Farbton von 3 Farbdetektoren bestimmt und so die genaue Farbe des Pixels wiedergegeben.
Bildqualität und Farbtreue
Die Auflösung ist nicht allein für die Bildqualität verantwortlich, auch wenn das dem Interessenten in der Werbung immer wieder suggeriert wird. Die Bildqualität wird aus dem Zusammenspiel zwischen Objektiv, Bildsensor und Kameraelektronik vorgegeben. Hier ist man darauf angewiesen, dass der Hersteller bei der Zusammenstellung der Komponenten nicht geschlampt hat. Deshalb ist es immer zu empfehlen Digitalkameras vor dem Kauf auszuprobieren.
Ein großer Vorteil von Digitalkameras ist die flexible Anpassung an unterschiedliche Lichtverhältnisse. Egal ob unter freiem Himmel oder unter Kunstlicht. Jede Kamera kann sich automatisch einstellen und liefert stets neutrale Farben. Allerdings haben einige Kameras so ihre Probleme bei zuviel Kunstlicht. Dann nämlich funktioniert der automatische Weißabgleich nicht mehr. Diese Probleme haben aber alle Digitalkameras. Auch die teureren Profi-Modell.
Die Lichtempfindlichkeit bei analogen Kameras wird durch den eingelegten Film vorgegeben. Der ISO-Wert ist in den Stufen 100, 200 und 400 erhältlich. Auch bei Digitalkameras wird der ISO-Wert für die Lichtempfindlichkeit verwendet. Gute Kameras stellen diesen in flexiblen Stufen zwischen 100 und 400 automatisch ein. Bei besseren Kameras kann der ISO-Wert vorgegeben werden. Vor allem Billigmodelle und Kompaktkameras haben nur einen ISO-Wert von 100.
Ein fest eingestellter ISO-Wert von 400 führt in der Regel zu verrauschten Aufnahmen, die absolut unbrauchbar sind. Nachtaufnahmen und dunkle Bilder neigen sowieso bei Digitalkameras zu verrauschen. Das Bild wirkt dann grobkörnig. Das ist nicht wirklich schön anzusehen.
Da man hin und wieder zum Verwackeln neigt, besteht die Gefahr, dass die Aufnahmen nichts werden. Hat man dann noch eine Kamera, die träge beim Fokussieren oder Auslösen reagiert, dann tut man sich schwer mit dieser Digitalkamera. Ein sogenannte Bildstabilisator verhindert, dass die Aufnahmen verwackeln. Dieser ist aber nur in teureren Geräten enthalten.
Ausstattung
Neben Akkus und Ladegerät könne auch eine Tasche und Trageriemen der Kamera beiliegen. Ist dies nicht im Lieferumfang dabei, planen Sie beim Kauf gleich eine Tasche mit ein. Evt. in der Größe, damit der zweite Akkusatz, ein zusätzliche Speicherkarte und vielleicht auch das Ladegerät gleich mit hinein passt. Auf Reisen haben Sie dann alle beieinander.
Je nach Schnittstellen-Ausstattung sind Anschlusskabel für den Computer (USB) und dem Fernseher (PAL/NTSC) dabei.
Speicherkarten
Ab den Einsteigermodellen haben alle Digitalkameras einen Slot/Steckplatz für eine Speicherkarte, die sich entnehmen und in einen Kartenleser stecken lässt. Meist ist der Speicher der mitgelieferten Karte viel zu klein. Deshalb ist beim Kauf einer Digitalkamera auch gleich eine zusätzliche Speicherkarte fällig.
Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick, wie viele Fotos auf eine Speicherkarte passen. Das ist vor allem von der Kapazität der Speicherkarte abhängig.
Die einzelnen Werte können je nach Kameratyp abweichen. Die Werte gelten für Bilder im Dateiformat JPG (komprimiert) mit bester Qualität (Fein).
Speicherkapazität von Speicherkarten
Kamera-Typ | 256 MByte | 512 MByte | 1 GByte | 2 GByte | 4 GByte |
---|---|---|---|---|---|
3 Megapixel | 200 | 400 | 800 | 1600 | 3200 |
4 Megapixel | 160 | 320 | 640 | 1280 | 2560 |
5 Megapixel | 120 | 240 | 480 | 960 | 1920 |
6 Megapixel | 95 | 190 | 380 | 760 | 1520 |
7 Megapixel | 87 | 175 | 350 | 700 | 1400 |
8 Megapixel | 80 | 160 | 320 | 640 | 1280 |
10 Megapixel | 60 | 120 | 240 | 480 | 960 |
Durch die Digitalkamera wird der Typ der Speicherkarte schon festgelegt. Diese ist eher weniger ein Kriterium bei der Kameraauswahl. Es sei denn, man möchte die Speicherkarte in einem anderen Gerät wiederverwenden. Zum Beispiel in einem PDA oder MP3-Player. Oder man hat bestimmte Bedürfnisse, was die Speicherkapazität angeht. Dann hält sich die Qual der Wahl in Grenzen. CompactFlash und SD-Cards sind sehr universell einsetzbar und werden von vielen Kameras unterstützt. Sie gibt es in sehr großen Speicherkapazitäten und werden auch anderen Geräte verwendet. MemorySticks sind in den Varianten Pro und Duo hauptsächlich in den Geräte von Sony zu finden. Die xD-Picture-Card wird von Fujifilm und Olympus verwendet. Sie sind vor allem eines, teuer.
Akkus und Ladegerät
Akkus und Ladegerät gehören zur Ausstattung einer Kamera und sind nicht immer im Lieferumfang enthalten. Günstige Kameras liegen meist nur Batterien bei. Batterien sind aber alles anderes als geeignet um eine Digitalkamera mit Strom zu versorgen. Alkali-Batterien zeigen einen eher kontinuierlichen Spannungsabfall mit dem Digitalkameras nicht klar kommen und frühzeitig abschalten. Obwohl erst ein geringer Teil ihrer Kapazität aufgebraucht ist. Akkus hingegen halten sich über einen relativ langen Zeitraum auf einem hohen Spannungsniveau um dann schnell abzufallen. Dieses Verhalten ist für eine Digitalkamera besser. Und wenn eine Kamera dann ausgeht, dann sind die Akkus oder der Akku tatsächlich leer.
Digitalkameras lassen sich also hervorragend mit handelsüblichen Mignon-Akkus (Bauform) betreiben. Es müssen dann nicht die teuersten sein, sondern könne auch günstige Noname-Produkte sein. Die Qualitätsunterschiede sind nicht allzu groß. Es gibt auch nur eine Hand voll Akku-Hersteller auf der Welt.
Laut einer EU-Verordnung sollen die Mitgliedsstaaten innerhalb von zwei Jahren ihre nationalen Gesetze dahingehend ändern, dass zunächst Nickel-Cadmium-Akkutypen verboten sind. Akkus mit Nickel-Cadmium sollen nur noch für spezielle Hochstrom-Anwendungen erlaubt sein. Daher empfiehlt sich jetzt schon der Kauf von Nickel-Metallhydrid-Akkus, die einen geringeren Memory-Effekt haben. Dieser lässt sich aber durch Auf- und Entladen beheben. Man spricht auch vom Lazy-Battery-Effekt.
Kompakte Kameras und Modelle aus dem Semi-Professionellen Bereich haben einen speziellen Lithium-Ionen-Akku. Er zählt zu den besten und zuverlässigsten Akkus und wird in Camcordern und Notebooks verwendet. Lithium-Ionen-Akkus haben eine längere Laufzeit und lassen sich auch schnell wieder aufladen. Vor allem in Kompakt-Kameras sind sie die einzige Möglichkeit viel Energiemenge auf kleinstem Raum unterzubringen. Allerdings sind auch Lithium-Ionen-Akkus nicht ohne Fehl und Tadel. Nach etwa 3 Jahren gibt jeder Lithium-Ionen-Akku den Geist auf. Je nach Behandlung hat er auch eine längere Laufzeit. Nichts desto trotz oxidiert das Lithium und verliert so seine Leitfähigkeit.
Am besten lagert man Lithium-Akkus halb geladen bei etwa 15°C.
Schnittstellen
Eine USB-Schnittstelle und ein Anschluss für den Fernseher (Video-Ausgang) hat nahezu jede Kamera. Manche Hersteller liefern auch eine Dockingstation mit. Was auf den ersten Blick sehr komfortabel ist. Die Kamera wird automatisch geladen und die Bilder der Kamera können gleich auf den Computer gespeichert werden. Allerdings muss diese Dockingstation immer mitgenommen werden, wenn man mal in den Urlaub geht.
Besser ist ein separates Ladegerät für die Akkus und ein USB für den Computer. Bis auf billige Kameras hat jede einen USB-Anschluss, dessen Geschwindigkeit mangels schneller Speicherkartenleser nicht ausgereizt werden kann. Ein Video-Ausgang für den Fernseher ist nicht zwingend notwendig. Auf Reisen ist er aber von Vorteil, wenn man die Urlaubsbilder vorab ohne Computer am Fernseher begutachten will. So kann man unbrauchbare Bilder aussortieren und löschen. Das in die Kamera integrierte Display ist nur für die Voransicht geeignet. Auf Grund ihrer geringen Größe zeigen Sie nur wenige Details.
Der Anschluss für das Verbindungskabel zum Fernseher nennt sich PAL/NTSC-Video-Ausgang und wird im Video-In (gelb) des Fernsehers eingesteckt. Ältere Fernseher benötigen einen Scart-Adapter, sofern eine Scart-Buchse vorhanden ist. Meistens befinden sich die passenden Buchsen auf der Vorderseite des Fernsehers hinter einer Klappe.
Zusatzfunktionen
Gerne werden den Digitalkameras nett Zusatzfunktionen beigegeben, die aber alles andere als brauchbar sind. Dazu gehört die Serienbildfunktion, die dem Fotograf das Drücken des Auslösers abnimmt, wenn er ein paar Bilder schnell hintereinander aufnehmen will.
Eine andere Funktion ist die Videoaufnahme, sogar mit Akustik. Herauskommen meist kleinformatige Filmchen, deren Qualität alles andere als gut ist. Die geringe Aufnahmekapazität der Speicherkarten machen diese Funktion auch nur bedingt brauchbar.
Eine weitere Funktion für Panoramabilder ist selten vorhanden. Diese Bilder kennt man von Postkarten, die die Motive in der Breite großzügiger darstellen und so einem den Augen nachempfundenen Sichtbereich ermöglicht.
Spezielle Aufnahmeprogramme, die sich per Drehschalter einschalten lassen hat fast jede Kamera. Die Einstellungen werden für eine spezielle Aufnahmesituation von der Kamera automatisch vorgenommen. Zum Beispiel Sportaufnahmen (schnelle Objektbewegungen), Nachaufnahmen (dunkle Motive), Landschaftsaufnahmen und Aufnahmen unter starker Licht- oder Sonneneinstrahlung (in der freien Natur).