Fernwartung
Fernwartung, Remote-Service oder Teleservice bedeutet aus der Ferne auf eine Gegenstelle zuzugreifen, die sich innerhalb eines geschlossenen Systems befindet. Dabei werden Verbindungen genutzt, die in das System führen und speziell für die Fernwartung eingerichtet wurden. Diesen Aufwand betreibt man, um aus der Ferne ein System bedienen zu können. Dadurch spart man sich die Anreise vor Ort.
Warum Fernwartung?
- Unterstützung bei der Inbetriebnahme durch einen entfernten Experten.
- Service-Kosten reduzieren durch Vermeidung von Reisekosten.
- Trotz fortschreitender Globalisierung und Dezentralisierung Systeme zentral verwalten und steuern.
- Die Kunden von Anlagen-, Maschinen- und Systemherstellern produzieren in Zukunft im Ausland.
- Die Mobilität von Servicetechniker und die Flexibilität beim Kundenservice steht an erster Stelle.
- Kunden und Controlling erwarten selbstverständlich Kosteneinsparungen wo es nur geht.
Per Fernwartung Zugriff auf
- Maschinen
- Anlagen
- Systeme
- Netzwerke
Fernwartung über
- Wählleitungen/Festnetz (analog, ISDN)
- Mobilfunk (GPRS, EDGE, UMTS, HSPA)
- Internet (LAN, DSL, TV-Kabel)
Fernwartung über Wählleitungen
Fernwartungszugänge werden üblicherweise über Wählleitungen realisiert. Als Gegenstellen werden Analog-, ISDN- oder Mobilfunk-Modems verwendet. Als universelle Schnittstelle zwischen Modem und dem zu fernwartenden System wird die serielle Schnittstelle verwendet.
Fernwartung über Mobilfunk (GPRS / EDGE / UMTS / HSDPA)
Fernwartung über Mobilfunk erfolgt in der Regel in Kombination mit dem Internet. Das Datenendgerät stellt die Verbindung zum Mobilfunknetz her und bekommt den Zugriff auf das Internet freigeschaltet. Dann wird eine VPN-Verbindung zur Gegenstelle hergestellt.
Mobilfunk als Wählleitungsersatz ist eher unüblich. Die Verbindungsentgelte sind zu hoch und die Bandbreite wie bei Wählleitungen begrenzt.
Fernwartung über Internet
In Zeiten des Internets, der allgemeinen Vernetzung und der Verfügbarkeit hoher Bandbreiten, wird die Modemverbindung über die Telefonleitung zum Flaschenhals. Während man sich früher damit zufrieden gab über die Konsole Maschinen zu steuern, sollen heute umfangreiche Software-Updates eingespielt und großen Datenmengen übertragen werden. Doch dafür reicht die Bandbreite einer Wählverbindung nicht aus.
Um diese und weitere Nachteile von Wählleitungen zu umgehen, macht man sich die überall verfügbaren Internet-Zugänge zu Nutze. In Kombination mit VPN-Techniken aus der Netzwerktechnik kann man das Internet für die Fernwartung nutzen.
Fernwartung von Maschinen und Anlagen: Gestern und heute
Bei der klassischen Fernwartung wählt sich der Maschinen-Hersteller im Störungsfall in die Steuerung der Anlage ein und gibt dem Personal vor Ort Hinweise bei der Fehlersuche.
In der heutigen Zeit ist dieses Szenario immer noch üblich und wird es auch in Zukunft sein. Doch heute baut man auf Client-Server-Architekturen. Das heißt, Maschinen und Anlagen werden Teil eines Systems, beispielsweise eines Leitstands, in dem alle Informationen der verschiedenen Maschinen zusammenlaufen. Die Vernetzung erfolgt mit Ethernet-Komponenten, wie sie in der Computertechnik und Netzwerktechnik Standard sind.
Bei der Fernwartung geht es deshalb zunehmend darum, die Netzwerkleitung des fernzuwartenden Systems zu verlängern. Da das System des Service-Technikers und das der Anlage Netzwerk-fähig sind, möchte man beide Systeme bequem miteinander koppeln. Da beide weit entfernt voneinander sind, muss man eine Vernetzungsmöglichkeit schaffen. Dabei spielt es keine Roll, ob das über eine Wählleitung, über Mobilfunk oder das Internet erfolgt.