Grundbegriffe Netzwerktechnik
Die Reihenfolge der Grundbegriffe hat didaktische Gründe und ist deshalb nicht alphabetisch sortiert.
Protokoll
In der Netzwerktechnik ist ein Protokoll der Ablauf einer Kommunikation zwischen zwei Systemen. In der Netzwerktechnik sind die Protokolle meist einer bestimmten Schicht des OSI-Schichtenmodells zugeordnet.
Domäne
Ein Domäne bezeichnet in der Netzwerktechnik ein logisches Subnetz, einen Namensbereich oder ein Objekt, das an der Spitze eines Verwaltungsbereichs steht.
Ressourcen
In der Netzwerktechnik spricht man häufig von Ressourcen. In der Hauptsache meint man damit Speicher, auf dem man Daten ablegen kann. Dazu zählen aber auch Drucker, Server und andere Netzwerkgeräte, die einen Dienst bereitstellen, der zentral in einem Netzwerk zur Verfügung steht.
Topologie
Die Struktur des Netzwerks wird als Topologie bezeichnet. Bus, Ring und Stern sind typische Netzwerk-Topologien. Die Verbindungen innerhalb der Topologie erfolgt über Funk, Kupfer- oder Glasfaserkabel.
Datenpaket / Paket
In der Netzwerktechnik werden einzelne Übertragungseinheiten als Paket oder Datenpaket bezeichnet. Datenpakte werden neben den Daten mit eine Sender- und Empfänger-Adresse ausgestattet. Fehlerkorrektur und Verschlüsselung sind zusätzliche Merkmale.
Frame
Ein Frame ist ein logischer Rahmen, in dem sich ein Bit-Strom befinden. Frames werden von einer Netzwerkkarte oder einem Netzwerk-Interface über ein Übertragungsmedium gesendet und empfangen. Das Frame ist jeweils mit Daten und einem Protokoll-Header und einem Ethernet-Header versehen. Darin sind Start- und Endsequenzen, Kontrollzeichen, Adressen und Prüfsummen enthalten. Frames werden auch Pakete bzw. Datenpakete genannt. In Zusammenhang mit Ethernet ist die Bezeichnung Frame für ein Datenpaket korrekt.
Datagramm
Ein Datagramm ist eine in sich geschlossene Einheit. Ein IP-Paket, das an den Netzwerk-Adapter (NIC, Network Interface Card) übergeben wird, wird als Datagramm bezeichnet.
Datenstrom / Datastream / Stream
Datastream oder Stream ist ein Datenstrom aus logisch zusammenhängenden Datenpaketen, die über ein Netzwerk übertragen werden. Die logische Verbindung der Datenpakete ist üblicherweise die Empfänger-Adresse. Auf IP-Ebene wäre das die IP-Adresse. Auf TCP- oder UDP-Ebene wäre das die Portnummer.
Die Datenpakete können aber auch auf der Anwendungsebene eine logische Verbindung zueinander haben.
Port
In der Netzwerktechnik kann ein Port eine Steckverbindung an einem Switch, Router, etc. oder eine logische Assoziation sein. Zum Beispiel der Zugang zum Netzwerk für einen WLAN-Client an einem WLAN-Access-Point. Der Port bei TCP/UDP ist eine Art Netzwerkadresse, die die Zuordnung zwischen einem Protokoll und einer Anwendung oder zwischen einem Datenstrom und einer Anwendung definiert.
Ein Port, egal ob logisch oder physisch, wird häufig durch eine Nummer oder Adresse gekennzeichnet.
Switching
In einem geswitchten Netzwerk bestimmt ein konstanter Pfad mit einer definierten Bandbreite, welchen Weg die Datenpakete gehen. Wenn das Datenpaket abgeschickt wird, steht der Weg durch das Netzwerk praktisch schon fest. Switching eignet sich für Anwendungen, die eine definierte Bandbreite benötigen.
Routing
In einem gerouteten Netzwerk werden die Datenpakete nicht zwingend auf vorgegebenen Übertragungswegen vermittelt. Die Vermittlungsstationen entscheiden bei jedem Datenpaket aufs neue, welchen Weg sie gehen. Im Prinzip suchen sich die Datenpakete ihre Weg zum Empfänger selber.
Geroutete Netzwerke sind wesentlich flexibler und effizienter bei der Netzwerkauslastung.
Tunneling
Tunneling bezeichnet ein Verfahren, wenn ein Protokoll-Frame mit allen seinen Eigenschaften als Nutzdaten innerhalb eines anderen Protokolls eingebettet ist.
Broadcast / Broadcasting
Beim Broadcasting werden die Daten an einem Punkt eingespeist und von dort an alle Teilnehmer übertragen. Dabei empfängt jeder Teilnehmer die Daten, ob er will oder nicht. Es handelt sich dabei um das klassische Gießkannenprinzip bei der Verteilung von Informationen, wie es zum Beispiel beim Rundfunk (UKW/DAB) oder Fernsehen (Satellit, Kabel, Funk) gemacht wird.
Unicast / Unicasting
Beim Unicasting steigt die notwendige Bandbreite bei jedem zusätzlichen Empfänger an. Dabei kann die Netzlast soweit steigen, dass die Informationen bei keinem Empfänger mehr in ausreichender Geschwindigkeit ankommt. Beim Streaming von Audio- und Video-Daten kommt es beim Abspielen zu Aussetzern.
Multicast / Multicasting
Beim Multicasting spielt es keine Rolle, wie viele Empfänger die Daten empfangen. Die Bandbreite wird nur für einen Teilnehmer verbraucht. Die letzte Verteilstelle (Router) ist dann für die Verteilung an die einzelnen Empfänger verantwortlich. Die Daten werden beim letzten Router dupliziert.
Doch viele gewöhnliche Router unterstützen kein Multicasting.
Backbone
Backbone ist eine Bezeichnung für die Hauptübertragungsstrecke in einem Netzwerk. Er besteht in der Regel aus mehreren Netzknoten, die untereinander verbunden sind. Die Netzknoten sind die Zugangspunkte zum Backbone. Man spricht auch vom Kernnetz oder Core Network.
Gateway
Ein Gateway ist eine Hardware oder Software oder eine Kombination daraus, die eine Schnittstelle zwischen zwei inkompatiblen Netzwerken darstellt. Das Gateway kümmert sich darum, dass die Form und Adressierung der Daten in das jeweilige andere Format und die Protokolle eines anderen Netzes konvertiert werden.
Server
Ein Server ist ein Computer in einem Netzwerk, der anderen Computern Ressourcen zur Verfügung stellt. Ressourcen können Speicherplatz, Rechenleistung oder Dienste sein.
Host
Ein Host ist ein Computer oder Rechner, der in einem Netzwerk anderen Computern Dienste bereitstellt. Einen Host bezeichnet man manchmal auch als Server.
Station
Der Begriff Station ist eine allgemeine Bezeichnung für ein Gerät innerhalb eines Netzwerks, das aktiv innerhalb des Netzwerks agiert.
Knoten
Allgemein formuliert ist ein Netzknoten ein Verzweigungspunkt in einem Kommunikationsnetzwerk. Knoten sind im Telefonnetz die Vermittlungsstellen oder auch Telefonanlagen. In einem IP-Netzwerk sind Router oder Switche die Netzknoten.
Knoten sind häufig auch die Zugangspunkte zum Netzwerk.
Leitungen und Kabel
Die Begriffe Leitungen und Kabel werden häufig gleichwertig verwendet. Doch das ist nicht ganz richtig. Leitungen und Kabel kann man folgender Maßen unterscheiden. Kabel sind Leitungen, die im Boden oder auf hoher See (Meeresboden) verlegt werden. Was man sehen kann sind Leitungen, Kabel sieht man nicht wenn sie genutzt werden.
Umgangssprachlich sagen die meisten Menschen zur Leitung Kabel, was falsch (unfachlich) ist. Es ist die häufigste Fehlbenennung in der Elektrotechnik und Informationstechnik, noch vor der Glühbirne.
Kabel ist kürzer und damit das schneller gesprochene Wort. Daher ist der falsche Begriff in vielen Bereichen üblich, auch wenn es falsch ist. So befinden sich auf der Kabeltrommel kein Kabel, sondern eine Leitung. Aber den Begriff Leitungstrommel wird man im Fachhandel sicher nichts finden. Netzwerkleitung sagt auch niemand, obwohl das korrekt wäre.