Emitterschaltung mit Spannungsgegenkopplung
Eine einfache Emitterschaltung leidet unter Temperaturabhängigkeit. Das heißt, erhöht sich die Temperatur im Transistor, führt das zu einem Anstieg des Kollektorstroms IC. Dabei verschiebt sich der Arbeitspunkt, den man vorher sauber berechnet und eingestellt hat. Und auf einmal stimmt in der Schaltung nichts mehr.
Man löst das Problem dadurch, dass man bei steigender Temperatur die Basis-Emitter-Spannung UBE durch eine schaltungstechnische Maßnahme verkleinert und so den Anstieg des Kollektorstroms IC verhindert.
Die Emitterschaltung mit Spannungsgegenkopplung sieht einen Widerstand zwischen Kollektor und Basis vor. Es entsteht ein Basisspannungsteiler durch R1 und R2. Bei der Spannungsgegenkopplung wird ein Teil der Ausgangsspannung am Kollektoranschluss auf die Basis des Transistors zurückgeführt.
Der Grundgedanke bei dieser Form der Arbeitspunktstabilisierung ist, den Basis-Spannungsteiler nicht an der Betriebsspannung UB, sondern an der Spannung anzuschließen, die bei steigender Temperatur abnimmt und bei sinkender Temperatur ansteigt. Das hat zur Folge, dass sich die Basis-Emitter-Spannung UBE mit ändern muss und dabei der Kollektorstrom stabil bleibt.
Die Widerstandswerte lassen sich zur Einstellung des Arbeitspunktes vorausberechnen. Auf einen Abgleich kann verzichtet werden, wenn die Gleichstromverstärkung B bekannt ist. Dann erfolgt die Arbeitspunktstabilisierung automatisch durch die Spannungsgegenkopplung. Aber, die Temperaturabhängigkeit der Gleichstromverstärkung B wirkt sich ungünstig auf den Arbeitspunkt aus. Die Stabilisierung mit Spannungsgegenkopplung ist schlechter als bei der Stromgegenkopplung. Deshalb nimmt man bevorzugt die Arbeitspunktstabilisierung mit Stromgegenkopplung.