OSI-Schichtenmodell in der Netzwerktechnik
Das OSI-Schichtenmodell besteht aus 7 Schichten.
Die Funktionen der einzelnen Schichten stellen der
übergeordneten Schicht eine bestimmte Dienstleistung zur
Verfügung. Die Aufgaben der einzelnen Schichten sind im
OSI-Schichtenmodell definiert.
Das hier dargestellte und beschriebene OSI-Schichtenmodell ist
stark vereinfacht und auf die Netzwerktechnik zugeschnitten. Dieses Schichtenmodell ist nicht vollständig oder endgültig.
Die vereinfachte Netzwerkansicht des OSI-Schichtenmodells wird aus Anwendersicht erklärt. Deshalb wird mit den obersten Schichten begonnen.
Schichten | Datenverarbeitung und -übertragung | Adressierung und Verbindungsaufbau | ||
---|---|---|---|---|
Anwendung OSI-Schicht 5 + 6 + 7 |
HTTP, FTP, IMAP, SMTP |
SMB (Windows) Samba (Unix/Linux) NetBIOS (Windows) |
URL: www.das-elko.de hosts / DNS |
NetBIOS-Name (Computername) lmhosts / WINS |
Übertragung OSI-Schicht 3 + 4 |
Transport: TCP / UDP (Datenpakete) Adressierung: IP / ICMP (Adresse) |
IP-Adresse und TCP/UDP-Port |
||
Netzzugang (physikalisch) OSI-Schicht 1 + 2 |
NDIS Treiber Netzwerkkarte (NIC) |
ARP MAC-Adresse Ethernet |
Beschreibung der Datenverarbeitung
In den Anwendungsschichten 5, 6 und 7 sind alle Protokolle
definiert, auf die Programme und Anwendungen direkt
zugreifen. In der Windows-Netzwerkwelt stellt das SMB mit NetBIOS die Verbindung zur Übertragungsschicht
her. Kommt ein Unix-Betriebssystem mit Windows in Kontakt wird
der Dienst Samba genutzt, um Anwendungen die Ressourcen im
Windows-Netzwerk auf dem Unix-Betriebssystem zur Verfügung zu
stellen.
Die Verbindung zwischen Anwendungs- und Übertragungsschicht
wird über Ports von TCP hergestellt. Anwendungen und Dienste
identifizieren ihre Daten über diese Ports.
Der Datenstrom wird von dem verbindungsorientierten
Transport-Protokoll TCP oder dem verbindungslosen
Transport-Protokoll UDP in Pakete verpackt. Das Internet Protocol (IP) übernimmt die Adressierung der Pakete.
Der Bitstrom wird an den NDIS weitergeleitet, der mit dem
Treiber der Netzwerkkarte spricht. Erst der Treiber schickt
die Daten an die Netzwerkkarte (NIC). Von dort gehen die Daten
im Netzwerk auf die Reise.
Bei ankommenden Daten gehen sie den umgekehrten Weg wieder
zurück.
- NetBIOS - Network Basic Input/Output System
- TCP - Transmission Control Protocol
- UDP - User Datagram Protocol
- IPv4 - Internet Protocol Version 4
Beschreibung des Verbindungsaufbaus
Innerhalb der Anwendungsschicht dient die URL (Universal
Ressource Locator), in Windows-Netzwerken der NetBIOS-Name des
Computers, zur Identifikation eines Computers und den Diensten,
die darauf ausgeführt werden.
Zur Auflösung der URL zur IP-Adresse dient die Datei hosts, in
der alle URLs und IP-Adressen aufgelistet sind. Da es viele
URLs gibt, wurde das DNS (Domain Name System) eingeführt, das
hierarchisch aufgebaut ist. Die sogenannten DNS-Server sind in
der Lage unbekannte DNS-Namen beim übergeordneten DNS-Server zu
erfragen. Im Windows-Netzwerk dient die Datei lmhosts oder der
WINS (Server) zur Auflösung von NetBIOS-Namen in IP-Adressen.
Ist die IP-Adresse der Übertragungsschicht aufgelöst, dann wird
ARP (Address Resolution Protocol) verwendet, um die IP-Adresse
in die MAC-Adresse (Media Access Control) der
Netzwerkkarte (Physikalische Schicht) aufzulösen.
Die MAC-Adresse ist die einzige definitive Adresse, anhand der
man einen Computer im Netzwerk sicher identifizieren kann. Die
MAC-Adresse ist fest auf einer Netzwerkkarte eingestellt.
- URL - Uniform Resource Locator
- DNS - Domain Name System
- WINS - Windows Internet Name Service
- ARP - Address Resolution Protocol
- MAC-Adresse