Das MonoFlipflop und eine praktische Anwendung
Einleitung
Das Wort MonoFlipflop ist eine Wortschöpfung von mir. Dieses Wort bringt
schlicht zum Ausdruck, dass hier eine CMOS-Schaltung im Spiel ist, die
sowohl eine Flipflop- als auch eine Monoflopfunktion ausübt und für
diese beiden Funktionen nur gerade ein einziges D-Flipflop zum Einsatz
kommt. Das zweite D-Flipflop des selben IC (CD4013B oder MC14013B) dient
als retriggerbares Monoflop zum Entprellen eines Tasters. Monoflop ist
die Abkürzung von der Bezeichnung Monostabiler Multivibrator
.
Die hier beschriebene Schaltung kann in Verbindung mit einer
batteriebetriebenen Testschaltung eingesetzt werden, die man zum Test
einer zu prüfenden Schaltung nur während maximal fünf Minuten benötigt.
Andere Maximalwerte sind durch Anpassung eines zeitbestimmenden
Widerstandes oder/und Kondensators möglich. Dabei wirkt die
Monoflop-Funktion. Genügt bei einer Prüfung eine kürzere Zeit, kann man
die Monoflopp-Zeit mit der selben Taste beenden und so die gesamte
Schaltung ausschalten. Wohlverstanden ohne Standby-Strom. Drückt man
erneut auf die selbe Taste, wird die Testschaltung erneut eingeschaltet.
Beim vorzeiten Aus- und wieder Einschalten wirkt alleine die Funktion
des Toggle-Flipflop. Mit einem zusätzlichen Schalter kann man die
verzögerte Abschaltung (Monoflop-Funktion) auch unterbinden. In diesem
Fall hat man ein reines Toggle-Flipflop. Auf diese Weise bleibt die
Testschaltung so lange in Betrieb, bis man ein weiteres Mal die Taste
betätigt.
In diesem Elektronik-Minikurs lernt der Elektronikanfänger, dass man
Datenblättern nicht blind vertrauen sollte. So gibt es hier einen
signifikanten Unterschied zwischen den Datenblätter der beiden
Hersteller dieser beiden elektronisch kompatiblen ICs CD4013B und
MC14013B. Das zusätzlich wichtige Diagramm des einen Herstellers zeigte
mir, dass die sogenannte Wahrheitstabelle, welche die logischen
Zustände beschreibt, unvollständig ist. Diese Tabelle wird hier mit
erläuternden Worten ergänzt.
Dieser Elektronik-Minikurs startet mit einem kurzen Einblick, wie man
mit gewissen digitalen CMOS-ICs auch analoge Signale verstärken kann.
Dies soll zeigen, dass es mit etwas Fantasie und Freude an Elektronik
leicht ist, mehr aus digitalen CMOS-ICs herauszuholen, als das was man
in den Datenblättern und in den üblichen Application-Notes liest. Das
Monoflipflop ist zwar kein Fantasieprodukt, aber ein Produkt das beim
Entwurf etwas Fantasie voraussetzte und die Schaltung sehr nützlich sein
kann.
CMOS ist flexibel
Gewisse digitale CMOS-Logikschaltungen können begrenzt sogar zur
Verstärkung analoger Signale eingesetzt werden. Diese Möglichkeit kann
vor allem dann interessant sein, wenn man Digitales und Analoges
zusammenhängend realisieren will und die Schaltung mit wenig Bauteilen
auskommen soll. Allerdings sind den verstärkenden Anwendungen Grenzen
gesetzt. Der niedrige Klirrfaktor von Verstärkerschaltungen mit
preiswerten Operationsverstärkern (Opamps) - z.B. LF356 - kann nicht
erreicht werden. Es soll hier auch nur am Rande, als Auftakt zum
Hauptthema, auf diese Möglichkeit hingewiesen werden. Es geht zur
Hauptsache darum die Aufmerksamkeit zu wecken, dass auch analoge Signale
deshalb leicht verarbeitet werden können, weil die Widerstände von
CMOS-Eingängen extremst hochohmig sind und der Arbeitspunkt bei der
halben Betriebsspannung liegt. Beides trifft für TTL-ICs nicht zu.
Im traditionsreichen Buch Linear-Applications-Handbook von
National-Semiconductor-Corporation (NSC) gab es damals ein spezielles
Kapitel zum Thema "CMOS-Linear-Applications". Es ist die
Application-Note AN-88. AN-88 zeigt, wie man mit digitalen CMOS-ICs
(Inverter) analoge Verstärkerschaltungen realisiert. NSC bietet leider
keine Webseite zu dieser Application-Note, worauf diejenigen angewiesen
sind, die das Buch nicht haben. Glücklicherweise springt an dieser
Stelle die Firma
Failchild-Semiconductor
mit der Application-Note
AN-88
in diese Lücke. Wir beschäftigen uns mit diesem Thema in gekürzter Form
mit Bild 1:
Beide Schaltungen sind AC-gekoppelte Verstärker. C1 und R2 wirken
eingangsseitig je als passives Hochpassfilter erster Ordnung mit
niedriger Grenzfrequenz. In der dimensionierten Schaltung 1.2 sind es
etwa 1.6 Hz. Betrachten wir zunächst die Schaltung 1.1. Die starke
DC-Gegenkopplung mit R1 sorgt dafür, dass sich am Ausgang eine
Arbeitspunktspannung einstellt, die etwa der halben Betriebsspannung des
IC entspricht. Das Verhältnis von R1 zu R2 sorgt für die AC-gekoppelte
Spannungsverstärkung, die allerdings nur sehr klein dimensioniert werden
kann, weil die offene Schlaufenverstärkung (Verstärkung ohne
Gegenkopplung, Open-Loop-Gain) solcher CMOS-Inverter mit 10 bis 25 sehr
niedrig ist. Im Vergleich dazu sind bei Opamp Werte von 100'000 und mehr
die Regel. Motorola hatte diese Open-Loop-Gains an den CMOS-Logic-ICs
MC14011, MC1401 und MC14007 untersucht und im
McMOS-Handbook (1974) veröffentlicht. In den beiden
Schaltungen in Bild 1 wird der MM74C04 eingesetzt. Dies ist der
Vorläufer der Highspeed-Version 74HC04. Das Schaltbild 1.2 zeigt eine
Kaskadierung von drei Inverten mit einer Open-Loop-Verstärkung von je
etwa 10 bis 25, was eine Produkt-Open-Loop-Verstärkung von 1000 bis fast
16'000 ergibt. Entsprechend der Dimensionierung von R1 und R2 ergibt
sich eine Closed-Loop-Verstärkung von -10. -10, wegen der
Signalinversion.
Wer sich für diese Schaltungen interessiert, muss selbst etwas
experimentieren. Ich habe mich, ausser mit ein paar wenigen Versuchen,
nie speziell mit Verstärkern befasst, die sich aus CMOS-Invertern
zusammensetzen. Ich kann daher auch nichts über die Stabilität (Tendenz
zum Oszillieren, abhängig von der Verstärkung und von der kapazitiven
Last am Ausgang) und Signalqualität (Total Harmonic Distortion)
aussagen. Ich kann experimentell nur bestätigen, dass man mit solchen
CMOS-Invertern analoge Signale verstärken kann. Aus Gründen der
Stabilität darf man nur ungepufferte Inverter oder Gatter für analoge
Schaltungen einsetzen. Kein B-Suffix am Ende der IC-Nummer!
Diese kurze Ausführung von CMOS-Logik-Bausteinen für den analogen
verstärkenden Einasatz soll bloss deren Flexibilität zeigen. Eine
Eigenschaft, die im folgenden Hauptthema sich ebenso vorteilhaft
auswirkt. Es werden hier Tricks gezeigt (Bilder 5 und 6), die mit den
älteren digitalen ((A)LS)TTL-ICs nur sehr schlecht bis gar nicht
realisiert werden können.
Das Doppel-D-Flipflop CD4013B oder MC14013B
Beide ICs sind elektrisch kompatibel und pinkompatibel. MC14013B wurde früher von Motorola hergestellt. Heute wird mit diesem IC die gesamte MC14xxx-CMOS-Familie von ON-Semiconductor hergestellt. CD4013B ist ein Produkt von National-Semiconductor (NSC). An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass National-Semiconductor (NSC) von Texas-Instrument (TI) gekauft wurde. Das kann man leicht testen, in dem man hier www.national.com anklickt. Man sieht wie blitzschnell auf "estore.ti.com/" umgeschaltet wird.
Bild 2 zeigt schematisch das Doppel-D-Flipflop CD4013B, bzw. MC14013B.
Das B am Schluss der Typenbezeichnung bedeutet, dass die Ausgänge
gepuffert sind. Man erkennt dies, wenn man sich im Datenblatt das
Logic-Diagram
ansieht. Es hat zwischen der Schaltung und den Ausgängen Q und /Q zwei
zusätzliche Inverterstufen (im roten Rechteck). Dies sind die beiden
Buffer mit dem Vorteil, dass die Belastung von Q und /Q sich nicht auf
die Funktionsfähigkeit der inneren Schaltung auswirkt, ausser wenn einer
der beiden Ausgänge auf einen Eingang zurückwirkt. Dann gilt dies für
diesen Ausgang nicht mehr. Dies trifft dann zu, wenn durch eine
Verbindung zwischen /Q und D ein Toggle-Flipflop realisiert wird. In
diesem Fall sollte man /Q nicht zusätzlich belasten.
Was bedeuten in Bild 2 die Anschlüsse dieser beiden D-Flipflops? D
(Data), CLK (Clock, Takt), S (Set) und R (Reset) sind Eingänge. Q ist
der Ausgang, der nichtinvertierend auf den Logikpegel an D nach einem
Takstsignal an CLK reagiert. Ebenso reagiert Q auf eine Triggerung an S
(Q = HIGH) und an R (Q = LOW). /Q verhält sich invertierend zu Q. Das
folgende Kapitel vertieft dieses Thema an Hand der sogenannten
Wahrheitstabelle.
Die Wahrhheitstabelle des CD4013B und des MC14013B
Bild 3 zeigt zwei Wahrheitstabellen. Die Tabelle 3.1 ist die Kopie aus
dem Datenblatt des CD4013B oder des MC14013B. Die Tabelle 3.2 ist von
mir erweitert. Was hat es mit dieser Erweiterung auf sich?
Zu dieser Erweiterung kommt man entweder durch eigenes Experimentieren
mit dem CD4013B oder MC14013B, oder man liest das Datenblatt von
Motorola (MC14013B), weil da gibt es ein Diagramm das im Datenblatt von
National-Semiconductor (CD4013B) fehlt. Im Motorola-Datenblatt zum
MC14013B
gibt es Figure 2 mit dem Titel: Dynamic-Signal-Waveforms (Set,
Reset, Clock and Output). Dieses Diagramm ist hier in Teilbild
3.4 unterhalb "Wahrheitstabelle erweitert" (Teilbild 3.2)
wiedergegeben.
Die folgende Erklärung zur erweiterten Wahrheitstabelle
schreitet von Zeile zu Zeile:
Zeilen 1 und 2: Die steigende Flanke des Taktsignales am
CLK-Eingang überträgt den logischen Zustand am D-Eingang zum Q-Ausgang
und invertiert zum /Q-Ausgang. Mit diesen beiden Zeilen ist leicht
erkennbar wie man aus einem D-Flipflop ein T-Flipflop (Toggle-Flipflop)
realisiert: Man verbindet den Ausgang /Q mit dem Dateneingang D. Dadurch
ändert sich nach jeder steigenden Taktflanke am CLK-Eingang der logische
Zustand am D-Eingang. Die Folge davon ist, dass eine solche Schaltung
die Taktfrequenz (CLK) halbiert. Q und /Q erzeugen die halbe Frequenz
als zeitsymmetrisches Recktecksignal (Tastverhältnis = 0.5) bei
periodisch konstantem Taktsignal (CLK). /Q ist zu Q stets invertiert.
Das Funktionieren der Frequenzteilung setzt voraus, dass die beiden
Eingänge S (Set) und R (Reset) inaktiv, d.h. auf LOW gesetzt sind. Auch
dies zeigen die Zeilen 1 und 2.
Zeile 3: Auch hier sind die beiden Eingänge S und R inaktiv, also
ebenfalls auf LOW gesetzt. D ist mit einem Kreuz markiert. Dies
bedeutet, dass es keine Rolle spielt ob hier ein LOW- oder ein
HIGH-Pegel anliegt. Dem ist so, weil CLK mit der fallenden Flanke keine
Auswirkung auf die logischen Zustände der Ausgänge Q und /Q hat. Deshalb
werden diese Ausgänge, bezüglich des logischen Pegels, ebenfalls mit Q
und /Q bezeichnet. Es gelten ganz einfach die Logikpegel welche gerade
anliegen.
Zeile 4: Eingang R ist aktiv (HIGH) und logisch korrekt muss S
inaktiv (LOW) sein. CLK und D haben Kreuze und das bedeutet, dass es
egal ist ob an CLK eine aktive steigende Flanke erfolgt und/oder an D
ein HIGH- oder LOW-Pegel anliegt, weil es passiert einfach nichts. Der
HIGH-Pegel an R drückt dem D-Flipflop seinen Stempel auf, in dem dieser
bestimmt, dass Q solange auf LOW bleibt, wie S auf LOW liegt.
Zeile 5: Eingang S ist aktiv (HIGH) und logisch korrekt muss R
inaktiv (LOW) sein. CLK und D haben Kreuze und das bedeutet, dass es
egal ist ob an CLK eine aktive steigende Flanke erfolgt und/oder an D
ein HIGH- oder LOW-Pegel anliegt, weil es passiert auch hier nichts. Der
HIGH-Pegel an S drückt dem D-Flipflop seinen Stempel auf, in dem dieser
bestimmt, dass Q solange auf HIGH bleibt, wie R auf LOW liegt.
Zeilen 6 und 7: Diese beiden Zeilen wiederholen in einem gewissen
Sinne die beiden Zeilen 4 und 5, die jedoch unvollständig sind. An den
Eingängen R und S sieht man hier Impulse anstelle von Logikpegeln. Ein
kurzzeitiger HIGH-Impuls an R setzt das D-Flipflop zurück, Q ist LOW und
/Q ist HIGH. Ein kurzzeitiger HIGH-Impuls an S setzt das D-Flipflop, Q
ist HIGH und /Q ist LOW. Voraussetzung für diese Funktion ist, dass CLK
auf LOW liegt. Man betrachte dazu bitte das Impuls-Diagramm 3.4
unterhalb der erweiterten Wahrheitstabelle 3.2. Man sieht dort, dass die
RS-Flipflop-Funktion nur möglich ist wenn CLK auf LOW liegt.
Zeile 8: Wenn R und S auf HIGH sind, dann sind auch Q und /Q
auf HIGH gesetzt sind. Es spielt dabei, wie in den Zeilen 4 und 5,
keine Rolle was dabei an CLK und/oder D geschieht.
Der erste Schritt zum MonoFlipflop
Teilbild 4.1 zeigt die typische Funktionsweise eines Toggle-Flipflop
(T-Flipflop), realisiert mit einem D-Flipflop durch die Verbindung von
/Q mit D. Jede steigende Flanke des Taktsignales an Ue (CLK) ändert den
Logikpegel an Ua (Q). Jedesmal wenn Ua auf HIGH gesetzt ist, besteht
zusätzlich die Möglichkeit mit der Reset-Taste diesen HIGH-Pegel auf LOW
zurückzusetzen. Dies illustriert der zweite Resetimpuls im Diagramm 4.2.
Voraussetzung dafür, dass die Reset- und auch eine Setfunktion korrekt
arbeitet, ist, dass Ue (CLK) in diesem Moment auf LOW ist. Man muss
daher dafür sorgen, dass der Taktimpuls nur aus feinen Nadelimpulsen
besteht. Das ist leicht mit einem RC-Glied zu realisieren, wie wir noch
sehen werden im Kapitel "Prellfreies ansteuern des MonoFlipflop".
Wenn die Reset-Taste nicht gedrückt ist, setzt der Pulldownwiderstand R1
den Reseteingang R auf LOW. Über Pullup- und Pulldownwiderstände lesen
wir mehr im Elektronik-Minikurs:
Das MonoFlipflop
Anstelle der Reset-Taste und des Pulldownwiderstandes in Teilbild 4.1
sieht man hier in der Schaltung 5.1 ein RCD-Netzwerk, bestehend aus R1,
R2, D und C1, zwischen Q-Ausgang und R-Eingang. Dieses Netzwerk erzeugt
die Monoflop-Funktion. Die beiden Diagramme 5.2 und 5.3 erklären wie die
Schaltung des MonoFlipflop funktioniert.
Erst nur Monoflop: Diagramm 5.2 zeigt was geschieht, wenn die
Taktperiode an Ue (CLK) grösser ist als die Impulsdauer an Ua, die durch
die Zeitkonstante R1*C1 definiert ist. Mit der steigenden Flanke des
ersten Taktimpulses an Ue wird das T-Flipflop gesetzt und der Ausgang Ua
(Q) geht auf HIGH (= +Ub). Nun beginnt C1 sich über R1 aufzuladen. Durch
die zunehmende Ladung von C1 steigt die Spannung UR (R für
Reset) am Reseteingang. Übersteigt UR etwa die halbe
Betriebsspannung Ub/2, wird das T-Flipflop zurückgesetzt. Ua (Q) geht
auf LOW, der Ausgangsimpuls von etwa 5 Minuten ist beendet und C1
entladet sich sehr schnell über D und R2 (~60 ms). R2 dient nur zum
Schutz der Elektronik des Q-Ausganges vor zu hohem C1-Entladestrom ohne
R2. Damit ist der Anfangszustand für den nächsten Taktimpuls an Ue (CLK)
wieder hergestellt. Der Wert von R2 ergibt sich aus dem maximal
zulässigen Pin-Strom des CD4013 von 10 mA (Maximum-Ratings DC or
Transient). Diese 10 mA treten bei +Ub = 18 VDC (ebenfalls
Maximum-Ratings) auf, wenn C1 bei der maximal möglichen Ladespannung von
+Ub über D und R2 entladen wird. Bei niedrigerer Betriebsspannung +Ub
kann man den Wert von R2 reduzieren, falls unbedingt notwendig.
Und jetzt Mono- und Flipflop: Diagramm 5.3 zeigt was geschieht,
wenn vor Ablauf der Monoflop-Impulszeit ein weiterer Taktimpuls an Ue
eintrifft? Dann wirkt die Funktion des T-Flipflop und der Ausgang Ua (Q)
wird vorzeitig auf LOW zurückgesetzt. Mit dem nächsten Takt an Ue wieder
auf HIGH und mit dem übernächsten wieder auf LOW. Fazit: Ist die
Taktperiode an Ue kürzer als die Monoflop-Impulszeit, arbeitet die
Schaltung als T-Flipflop, ist sie grösser, arbeitet sie als Monoflop.
Daher nenne ich diese Schaltung
MonoFlipflop. Damit kann man eine weitere
Schaltung oder ein Gerät einschalten, verzögert automatisch abschalten
lassen oder mit der selben Taste vorzeitig abschalten, aber jederzeit
auch wieder erneut einschalten.
Mit dem zusätzlichen Schalter S kann man die verzögerte Abschaltung
(Monoflop-Funktion) auch unterbinden. In diesem Fall hat man ein reines
Toggle-Flipflop. Auf diese Weise bleibt die Testschaltung so lange in
Betrieb, bis man ein weiteres Mal die Taste an Ue betätigt. Siehe auch
Bild 6 im folgenden Kapitel.
Keine hohe Präzision: Wenn lange Impulszeiten zum Einsatz kommen
sollen, benötigt man für C1 eine grosse Kapazität und für R1 einen
grossen Widerstand. Für C1 kommen dann vorzugsweise hochqualitative
Tantal-Elkos in Frage, damit der Leckstrom möglichst niedrig bleibt. Der
Lecksstrom eines Tantalelko ist aber meist immer noch so gross, dass die
Berechnung mit der RC-Zeitkonstante in Bezug auf die Triggerschwelle zu
ungenau ist. Die Impulsdauer ist wegen dem Reststrom des Tantalelko
meist etwas grösser als man erwartet. Man muss meist mit R1 empirisch
abgleichen. Eine Timerschaltung dieser Art taugt nur, wenn die Toleranz
der Impulsdauer keine grosse Rolle spielt, - wie z.B. für eine
automatisch verzögerte Abschaltung eines batteriebetriebenen Gerätes
(siehe Kapitel "Die Katze aus dem Sack...").
Prellfreies ansteuern des MonoFlipflop - Definitive Schaltung
Wenn man den CLK-Eingang (Ue) des MonoFlipflop in Bild 5 direkt mit
einer Taste (EIN/AUS-Taste mit R1 in Bild 6) steuert, würde das
MonoFlipflop durch das Kontaktprellen mehrfach gesetzt und
zurückgesetzt. Die Schaltung wäre so unbrauchbar. Daher wird hier in
Bild 6 das zweite D-Flipflop des CD4013B oder MC14013B als
ENTPRELL-MONOFLOP (D-FF1) eingesetzt. Ein reines Monoflop also. Auch das
geht ganz einfach mit einem D-Flipflop. Man setzt den D-Eingang konstant
auf HIGH und die erste steigende Taktflanke am CLK-Eingang setzt den
Q-Ausgang auf HIGH. Solange man die Taste drückt, fliesst ein Strom
durch R6 in die Basis zum NPN-Transistor T1. Dadurch schliesst seine
Kollektor-Emitter-Strecke C1 kurz. C1 wird durch R2 erst dann
aufgeladen, wenn die Taste losgelassen wird und T1 öffnet. Die Ladung
von C1, und somit die Zeit bis zum Reset, dauert nach Loslassen der
Taste etwa 100 ms. Lange genug damit das Prellen beim Öffnen der Taste
nicht wirksam werden kann. Der HIGH-Pegel auf Q bleibt solange man die
Taste drückt plus diese 100 ms, wie es die kleine Impulsgraphik in Bild
6 zeigt. Man kann auf R6 und T1 verzichten, wenn man dafür die
Zeitkonstante R2*C1 wesentlich grösser wählt. Sie sollte dann minimal
eine Sekunde betragen, denn die Taste muss vor dem Ende des 1s-Impulses
minus die Prellzeit der Taste losgelassen werden. Wartet man zu lange,
riskiert man beim Loslassen der Taste eine unerwünschte prellende
Impulsfolge zum CLK-Eingang des LANGZEIT-MONOFLIPFLOP. Das
ENTPRELL-MONOFLOP ist ein retriggerbares Monoflop. Davon gibt es auch
integrierte, wie das retriggerbare Dual-Monoflop CD4538B bzw. MC14538B.
Weil diese aber etwas anders funktionieren, eignen sich diese hier
nicht. Warum das so ist, liest man im Kapitel "Zwei unterschiedliche
Arten von retriggerbaren Monoflops!".
R6 ist so hochohmig gewählt, dass ein Entladestrom von C1 über T1,
alleine wegen dessen Stromverstärkung, ausreichend begrenzt bleibt.
Dadurch wird T1 von einem zu hohen Stromimpuls wirksam geschützt.
Wichtiges zu Taktflanken: An dieser Stelle möchte ich noch ganz
wichtig darauf hinweisen, dass langsame analoge Spannungsänderungen nur
an pegelsensitiven Eingängen, wie beim Set- oder Reseteingang, zulässig
sind, jedoch auf gar keinen Fall an flankensensitiven Eingängen, wie bei
Takteingängen (CLK)! Das Datenblatt schreibt bei solchen Eingängen meist
auch ganz klar vor wie gross die maximalen Flankenanstiegs- und
Flankenabfallzeiten (Maximum Clock Rise- and Falltime) sein dürfen. Beim
CD4013B und MC14013B sind es 10 µs bei einer Betriebsspannung von 10
VDC.
Das ENTPRELL-MONOFLOP ist eine etwas exotische Methode mechanisch
erzeugte Impulse zu entprellen. Es geht dabei nicht um eine Schaltung
mit geringstmöglichem Aufwand. Sie dient dem Zweck schaltungstechnisch
etwas dazu zu lernen, das unüblich aber trotzdem sinnvoll ist. Gerade
dann z.B. wenn ein mechanischer Kontakt, den man unbedingt einsetzen
muss, eben nur in der Form einer Arbeitskontaktes zur Verfügung steht.
Wenn man mit einem Umschaltkontakt oder Umtaster arbeiten kann, geht's
auch mit weniger Aufwand mit einem RS-Flipflop, wie dies der
Grundlagenkurs
Prellfreier Schalter / Taster entprellen
von Patrick Schnabel zeigt. Anstelle der dort gezeigten beiden
NOR-Gatter kann man auch ein D-Flipflop eines CD4013 verwenden, wobei
Set und Reset mit dem Umtaster angesteuert werden. CLK muss dann auf LOW
und D (Data) kann auf LOW oder HIGH gesetzt sein.
Im Kapitel "Der erste Schritt zum MonoFlipflop" wird bereits
darauf hingewiesen, dass die Impulsdauer (der HIGH-Pegel) am Takteingang
des LANGZEIT-MONOFLIPFLOP kurz sein muss in Relation zur Taktperiode,
weil ein Reset oder Set nur wirksam werden kann, wenn in diesem Moment
der Takteingang auf LOW ist (Teilbild 3.4). Dies erreicht man mit der
passiven Differenzierschaltung aus C3 und R7. Die Zeitkonstante beträgt
4 µs. Der kleinere negative Impuls wird durch die begrenzende Wirkung
von D3 erzeugt. Dieser Impuls ist auf dem Oszilloskop kaum sichtbar, da
die D3*C3-Zeitkonstante, wegen dem enorm niedrigen differenziellen
Innenwiderstand von D3, extrem klein und der Quellwiderstand des
Q-Ausganges des vorangehenden D-FlipFlop ebenso sehr klein ist in
Relation zu R7. Wegen der sehr kleinen Ladungsenergie von C3 besteht
kein Anlass für einen Seriewiderstand um die Entladungs-Stromspitze von
C3 zu begrenzen. Gemäss Datenblatt zum CD4013B oder MC14013B beträgt die
minimale Impulsdauer des Taktsignales bei einer Betriebsspannung von +5
VDC 200 ns. Mit 1 µs ist das schon sehr sicher, hier sind es etwa 4 µs.
Zwei unterschiedliche Arten von retriggerbaren Monoflops!
Bild 7 illustriert diese beiden unterschiedlichen Arten oder Methoden.
Wie das retriggerbare Dual-Monoflop CD4538B bzw. MC14538B arbeitet,
zeigt das Diagramm 7.1. Als Grundlage dafür dient das Diagramm
Theory of Operation
des CD4538B bzw. MC14538B. Die Monoflop-Zeitdauer (Tmf = Time-monoflop)
wird durch das RC-Glied (Rx*Cx) definiert. Bei diesem integrierten
Monoflop ist die Tmf so dimensioniert, dass der Wert exakt dem Wert der
Rx*Cx-Zeitkonstante entspricht. Das bedeutet, dass die punktierte
X-Achse zwischen +Ub und GND zwar im mittleren Abstand gezeichnet ist,
in Wirklichkeit jedoch bei 0.63*Ub liegt. Darum steht dort "siehe TEXT".
Der CD4538B bzw. MC14538B arbeitet so, dass mit jedem Retrigger-Impuls
(ansteigende Flanke) die Tmf neu startet, unabhängig davon wie lange die
Taste gedrückt wird. Das sieht man gut daran, dass unmittelbar mit dem
Monoflop-Start oder Monoflop-Restart (ansteigende Flanke), die Ladekurve
von Cx neu beginnt. Man beobachte dazu das Diagramm mit den
Tasten-Impulsen 1 bis 4. Tastenimpuls 1 zeigt, dass dieser kürzer dauert
als die Tmf von z.B. einer Sekunde. Das funktioniert problemlos.
Tastenimpuls 2 startet ebenfalls die Tmf. Dieser Vorgang wird allerdings
durch den Tastenimpuls 3 abgebrochen (darum Tmf*) und die Tmf startet
neu bis zum Schluss, definiert durch Rx*Cx. Das ist der typische
Retrigger-Vorgang dieses Monoflop-IC.
Tastenimpuls 4: Hier drückt jemand länger auf die Taste, als erlaubt
ist. Nämlich länger als die Tmf dauert. Dies hat zur Folge, dass das
Monoflop, mit der scheinbar fallenden Flanke beim Öffnen der Taste,
bereits wieder gestartet wird. Dies passiert, weil der mechanische
Kontakt auch beim Öffnen prellt und nach der ersten fallenden mindestens
eine neue steigende Flanke erzeugt, bevor die letzte fallende Flanke zum
stabilen LOW-Pegel führt. Diese störende steigende Flanke löst die Tmf
aus, obwohl diese hier unerwünscht ist und in einer folgenden Schaltung
zu massiven Problemen führen kann. Im Detail-Diagramm
"zeitgedehnt" sieht man den Vorgang besser. Man kann
dieses Problem hier nur unbefriedigend vermeiden in dem man den Wert von
Tmf erhöht. Allerdings macht sich dies in einer auffallenden Reduktion
der maximal möglichen Tastfrequenz bemerkbar. Je nach Anwendung kann das
sehr lästig sein.
Das Diagramm 7.2 bezieht sich auf die Schaltung ENTPRELL-MONOFLOP in
Bild 6.
Bild 6 am besten gleich anklicken, in einem extra Fenster öffnen und
danach hier weiterlesen.
Schon der Tastenimpuls 1 macht es deutlich. Mit der steigenden Flanke an
CLK, wird C1 sofort entladen. Das bleibt so, solange CLK auf HIGH ist,
d.h. die Taste gedrückt wird. Dafür sorgt der Transistor T1, der die
Ladung von C1 verhindert. Erst beim Loslassen der Taste (CLK = LOW),
beginnt der C1-Ladevorgang durch R2. Tmf hat einen Wert von nur 100 ms
und das genügt um die viel kürzere Prelldauer zu überbrücken. Es spielt
dabei keine Rolle wie lange man auf die Taste drückt. Immer dann wenn
man sie loslässt, startet die Tmf. So hat man es selbst in der Hand,
bzw. im Finger, wie schnell man hintereinander drückt. Bei einer Tmf von
100 ms beträgt die maximale Tastfrequenz 10 Hz. Diese Monoflop-Schaltung
ist flankengetriggert mit dem D-Flipflop eines CD4013B oder MC14013B und
pegelgetriggert durch die Steuerung mit dem zusätzlichen Transistor T1.
Der CLK-Eingang dieses D-Flipflop reagiert auf das Prellen des
schliessenden Tastenkontaktes nicht, weil der CLK kann den Q-Ausgang nur
auf HIGH setzen, gemäss dem dauerhaften HIGH-Zustand des D-Einganges.
Dieser Prellvorgang hat einen jedoch unbedeutenden Einfluss auf T1. Die
Prelldauer - im ms- bis maximal im unteren 10-ms-Bereich - verzögert den
Start der Ladung von C1 beim Öffnen des Kontaktes.
Betrachten wir auch hier im Diagramm 7.2 die Tastenimpulse von 1 bis 4.
Bei den Tastenimpulsen 1 und 4 sieht man es am einfachsten, wie erst
nach dem Ende des Tastendrucks die Ladung von C1 durch R2 beginnt. Das
Ende des HIGH-Pegels am Q-Ausgang tritt ein, wenn die C1-Ladekurve Ub/2
knapp überschreitet (eben: typischer CMOS-Eingang ohne
Schmitt-Trigger-Funktion). Die Zeit zwischen dem Ende des Tastendrucks
(CLK = LOW) und dem Reset (Q von HIGH nach LOW) ist die Monoflop-Zeit
(Tmf = Time-monoflop). Hier sind es etwa 100 ms. Die Tastenimpulse 2 und
3 zeigen wie die Retrigger-Funktion arbeitet. Der Tastenimpuls 3 erfolgt
vor dem Ende des Tmf, die durch R2*C1 definiert ist. Darum an dieser
Stelle die Bezeichnung Tmf*. Tmf* liest man an der selben Stelle auch im
Diagramm 7.1 bei der selben Situation, wo wegen dem Retrigger die Tmf
vorzeitig abgebrochen wird.
Zwischen dem Ladevorgang von Cx im Diagramm 7.1 zum Ladevorgang von C1
im Diagramm 7.2 gibt es einen signifikanten Unterschied. Im Diagramm 7.1
wird Cx nach dem Ende des Tmf weiter geladen. Cx approximiert +Ub. Die
Entladung folgt beim Beginn des Tastendrucks mit sofortig
anschliessendem Audladen. Dies wie bereits erklärt. Anders beim Diagramm
7.2. und Bild 6. Hier wird am Ende des Tmf C1 über D1 und R3 nach Q
(jetzt LOW) entladen. Wenn später die Taste gedrückt wird, folgt u.U.
noch eine Rest-Entladung durch T1. Unter Umständen deshalb, weil die
Entladung von C1 über D1 und R3 nur so lange blitzschnell (C1*R3 = 180
µs) dauert, bis an C1 die D1-Schwellenspannung erreicht ist. Unterhalb
dieser Spannung beginnt D1 zu sperren und die Restentladung von C1
erfolgt langsamer über R2 nach Q (jetzt LOW). Dies verschlechtert die
Reproduzierbarkeit des Tmf nicht, weil bei jedem Start dieses
retriggerbaren Monoflop immer erst C1 durch T1 restlos entladen wird. Da
in Diagramm 7.2 (Bild 6) die Tmf mit 100 ms sehr kurz ist, könnte man
auch auf D1 und R3 verzichten, wenn die Tastfrequenz sehr niedrig ist,
z.B. maximal alle paar Sekunden eine Betätigung der Taste. Die Teil- und
Restentladung erkennt man an kleinen Abstufungen mit den Bezeichnungen y
und z.
Die Katze aus dem Sack...
Bild 8 zeigt nun endlich wozu die Schaltung eingesetzt wird und dem Kenner meiner Elektronik-Minikurse kommt ein Teil dieser Schaltung etwas bekannt vor. Es ist Bild 5 in:
Die Schaltung aus Bild 6 ist in Bild 8 eingebettet. Der Ausgang Ua
steuert den NPN-Transistor T2 und dieser den PNP-Transistor T3, der die
nachfolgende batteriegespiesene Kleinschaltung, angeschlossen an +Ub,
mit der 9-VDC-Blockbatterie verbindet.
Ein Druck auf die Taste schaltet die nachfolgende Schaltung ein und ein
zweiter Druck wieder aus. Erfolgt kein zweiter Tastendruck innerhalb der
Monoflopzeit Tmf von etwa 5 Minuten, beendet diese Monoflopfunktion die
Betriebsdauer der nachfolgenden Schaltung. Diese 5 Minuten können durch
Variation von R4 und/oder C2 (Bild 6) verändert werden.
Wozu braucht es die Kleinleistungsdiode D1? Sie dient dem
Verpolungsschutz. Man kann eine 9-VDC-Blockbatterie zwar falsch gepolt
nicht einsetzen, aber kontaktieren eben schon und dies würde ausreichen
um die Schaltung zu zerstören. Mit dem Kurzschlusstrom durch D1 wird
dies wirksam verhindert. Die zweite Kleinleistungsdiode D2 verhindert,
dass ein kurzzeitiger Rückstrom von +Ub über T2 und T1 in die Schaltung
(Bild 6) fliessen kann. Dies ist möglich, wenn die Batterie oder das
Netzteil ausgeschaltet oder von der Schaltung getrennt wird, und sich
Elkos in der externen Schaltung entladen. Das gilt auch hier für C3.
Durch die Wahl eines leistungsfähigeren Transistors T2 kann auch ein
grösserer Strom an +Ub ein- und ausgeschaltet werden, wobei dann auch
die Schaltung mit T1 angepasst werden müsste. Damit beim Einschalten der
nachfolgenden Schaltung der Spitzenladestrom in C3, der, je nach
angeschlossener Schaltung, auch einen grösseren Wert haben könnte,
für T3 nicht gefährlich hoch wird, sorgt die Stromanstiegsverzögerung,
bestehend aus R1, C2 und R2. Diese Schaltung "federt" den Ladevorgang
von C3 genügend ab. Auch mit dieser "Abfederung" lässt sich
experimentieren. Die gesamte Schaltung ist beliebig modifizierbar. Es
ist auch möglich anstelle des bipolaren Transistors T2 einen
Lowpower-MOSFET (p-Kanal) einzusetzen, wobei man beachten muss, dass bei
einer Batterie- oder Netzteilspannung von 9 VDC und weniger R_ds_on
nicht optimal sein kann. Natürlich muss man dann auch den ganzen Rest
der Schaltung anpassen. Dies in diesem Elektronik-Minikurs zu vertiefen,
würde den Rahmen sprengen.
Ist die Schaltung im ausgeschalteten Zustand wirklich stromlos?
Dazu noch einmal Bild 6:
LANGZEIT-MONOFLIPFLOP D-FF2: Im inaktiven ausgeschalteten Zustand
ist Ua auf LOW-Pegel, also identisch mit GND. Durch R4 fliesst kein
Strom und der Reseteingang R ist durch R4 und durch die vollständige
Entladung von C2 eindeutig auf LOW gesetzt. /Q liegt auf HIGH und ist
mit D verbunden. Deswegen fliesst aber kein Strom, weil ein CMOS-Eingang
bei korrektem Logikpegel immer extremst hochohmig ist. Der CLK-Eingang
ist mit R7 auf LOW gesetzt.
ENTPRELL-MONOFLOP D-FF1: Die selben Überlegungen betreffen die
Monoflopschaltung im linken Teil in Bild 6. Die Taste ist im Ruhezustand
offen und der CLK-Eingang ist mit R1 auf LOW definiert. Q ist auf LOW,
weil ein HIGH-Pegel zuvor, durch das Aufladen von C1 ein HIGH auf den
Reset-Eingang legt und einen Reset auslöst, Q auf LOW setzt und C1
entladet. Der Reset-Eingang ist wegen R2 und Q = LOW ebenfalls auf LOW
gesetzt. (Das bleibt so bis zum nächsten Tastendruck...)
Somit fliesst nirgends ein Strom, ausser der vernachlässigbar niedrige
Reststrom in die Speisung des IC, der gemäss Datenblatt mit maximal 2 µA
bei 25 Grad Celsius angegeben ist. Bei einer Batteriekapazität von 400
mAh, welche für eine 9-VDC-Block-Alkalimanganbatterie typisch ist,
beträgt die theoretische Lebensdauer, wenn die Schaltung inaktiv ist,
200'000 Stunden, was beinahe 23 Jahre sind, - wäre da der
Selbstentladungsstrom der Batterie nicht höher als diese 2 µA...
Datenblätter, Application-Notes und Grundlagen
- CD4013B
- MC14013B
- CD4538B
- MC14538B
- CMOS-Linear-Applications AN-88
- Prellfreier Schalter / Taster entprellen (ELKO-Grundlagen)