Elektronischer Unterspannungswächter
mit Auto-Reset-Funktion
Spannungsüberwachung, allgemein
Zweck einer elektronischen Spannungsüberwachung ist es, automatisch zu
kontrollieren, ob eine Schaltung in einem spezifizierten Bereich der
Betriebsspannung arbeitet. Wenn dieser Bereich nicht eingehalten wird,
soll ein Alarm ausgegeben werden oder, natürlich noch besser, es sollen
gleich automatische Massnahmen eingeleitet werden, wie z.B.
Datensicherung, Systemabschaltung oder ein Reboot.
Eine Überwachung der Unterspannung reagiert nur auf eine zu niedrige
Spannung. Eine zu niedrige Spannung kann zu Systemstörungen führen.
Daher ist es dann oft nötig, dass nach einem Betriebsspannungseinbruch
oder Betriebsspannungsunterbruch ein Reboot eines Systems eingeleitet
werden muss. Die Halbleiterindustrie bietet für solche Zwecke eine
Palette kleiner dreipoliger SMD-Unterspannungswächter-ICs an. Diese
arbeiten mit fixen 3.3- VDC- oder 5-VDC-Betriebsspannungen und werden mit
Erfolg in Computersystemen eingesetzt. Es gibt sogar höchstintegrierte
Lowdropout-Spannungsregler mit Unterspannungsüberwachung und µP-Reset in
einem winzigen SOT23-6-Gehäuse. Besonders stark auf diesem Gebiet ist
der IC-Hersteller
MAXIM mit seiner kostenlosen
Monatszeitschrift "Analog Design Guide". Mit ihr kann man sogar bis zu
acht IC-Gratismuster bestellen. Eine feine Sache!
Trotzdem gibt es Spezialfälle für andere Betriebsspannungen oder man
benötigt ganz einfach definierte Resetimpulse. Und schon ist man auf
spezielle ICs angewiesen, die dann weiterhelfen. Ein solches IC mit
reicher Tradition und noch immer sehr beliebt, findet man in der Serie
der sogenannten Supply-Voltage-Supervisor TL77xx, von der noch die Rede
sein wird.
Betreffs Überspannungsschutz bietet einer meiner Elektronik-Minikurse
auch etwas. Fündig wird man in:
Diskrete Unterspannungsüberwachung
Zunächst befassen wir uns mit einer diskreten transistorisierten Lösung. Auch diese Lösung hat, je nach dem was man mit der Schaltung bezweckt, ihre Daseinsbereichtigung. Sie eignet sich vor allem für den Elektronikanfänger, für den es gut ist, wenn er sich auch immer wieder etwas mit Transistoren und ihren Funktionseigenschaften befasst. Hier hat er eine weitere Gelegenheit und wir betrachten dazu Bild 1...
Als ich diese Schaltung realisierte, beabsichtigte ich eine
Unterspannungsüberwachung, die in der Lage ist, eine Unterspannung zu
erkennen bevor sie sich störend bemerkbar macht. Es sollte die
Rippelspannung am Ladeelko überwacht werden. Unterschreitet der mininale
Wert dieser Rippelspannung einen vorgegeben Wert, der aber noch immer so
gross ist, dass die minimale Dropoutspannung am Spannungsregler gerade
noch nicht unterschritten wird, soll die Schaltung bereits reagieren und
einen Reset auslösen. Mit Dropoutspannung wird die Spannungsdifferenz
zwischen Ein- und Ausgang eines Spannungsreglers verstanden.
Und so funktioniert die Schaltung: Wenn das Gerät eingeschaltet wird,
sperrt zunächst Transistor T1 bis der Ladeelko C1 auf die minimale
Rippelspannung von 15.6 VDC geladen ist. Diese Spannung setzt sich
zusammen aus der Zenerspannung der Zenerdiode Z und der
Basis-Emitter-Schwellenspannung von T1. R1 sorgt dafür, dass das
Einschalten von T1 nicht zu schleichend erfolgt. Ohne R1 würde T1
nämlich schon bei etwa 14 VDC zu leiten beginnen, weil dessen
Stromverstärkung gross genug ist um bereits sehr geringe Zenerströme
genügend zu verstärken. Ohne R1 wirkt das Netzwerk vor der Basis von T1
als Stromquelle, mit R1 wird dieses zur Spannungsquelle mit
strombegrenzender Wirkung durch R2. Ohne R2 würde mit dem Einschalten Z
und T1 sogleich in die ewigen Elektronenjagdgründe befördert!
Wenn T1 offen ist, ist T2 durch den Basisstrom durch R3 geschlossen.
Der Kollektor von T2 hat somit praktisch GND-Potential, also LOW-Pegel.
Der Schmitt-Trigger-Inverter IC:A1 invertiert diesen Pegel zu HIGH und
erzeugt einen Systemreset. In der Zwischenzeit steigt die Spannung an C1
in den Bereich zwischen einem Maximum und Minimum, die Rippelspannung.
Da die minimale Rippelspannung nicht soweit sinkt, dass die Z-Diode Z
aufhört zu leiten, bleibt T1 leitend und T2 offen. C3 ladet sich durch
R4 auf. Die Zeitkonstante von R4*C3 beträgt etwa eine Sekunde. R5 ist
dabei vernachlässigbar klein. Nach etwa dieser Zeit wird der Systemreset
beendet und der Ausgang von IC:A1 geht auf LOW.
Sollte es zu einem Spannungseinbruch kommen, so dass die Z-Diode auch
nur einen sehr kurzen Augenblick nicht leitet, öffnet T1 und T2
schliesst einen ebenso kurzen Augenblick. Dies reicht um C3 blitzartig
über R5 und T2 zu entladen. Die Entladezeitkonstante, gegeben durch C3
und R5, beträgt 0.1 ms. Wenn danach die Betriebsspannung wieder richtig
ist, wird C3 erneut durch R4 geladen und es resuliert eine
Resetimpulsdauer von einer Sekunde. Diese Sekunde gilt also immer ab dem
Augenblick, wenn C3 wieder neu geladen wird, also der unerwünschte
Spannungseinbruch vorüber ist.
Einfache Auto-Resetschaltung mit zwei Schmitt-Trigger-Invertern
Diese einfache Schaltung lässt sich nicht als definierbare
Unterspannungsdetektion einsetzen. Sie eignet sich vor allem dann, wenn
in einer digitalen Schaltung noch zwei Schmitt-Trigger-Inverter oder
auch zwei Schmitt-Trigger-Gatter übrig bleiben und auf korrekte
Unterspannungsdetektion verzichtet werden kann.
Die Schaltung in Bild 2 funktioniert dann, wenn es mindestens zu einem
Spannungseinbruch an +Ub kommt, der die untere Schmitt-Trigger-Schwelle
von IC:A1 unterschreitet. Diese liegt mit einer grossen Streuung bei
etwa 60% bis 70% unterhalb von +Ub. Bei einem solchen Spannungseinbruch
liegt die Spannung an C1, die Eingangsspannung von IC:A1, knapp bei der
unteren Schmitt-Trigger-Schwellenspannung. Die Entladung von C1 über D1
und R1 folgt so schnell, dass die Spannung an C1 dann dem momentanen
Wert von +Ub plus der Diodenschwellenspannung von D1 entspricht. Bleibt
der Spannungseinbruch allerdings etwas bestehen, entladet C1 über R1
weiter bis zum momentanen Spannungswert von +Ub. Bei Wiedereinschaltung
von +Ub auf die volle Betriebsspannung, ist RESET zuerst auf HIGH und
/RESET auf LOW. Erst wenn C1 den Spannungswert der oberen
Schmitt-Trigger-Schwelle überschreitet, geht RESET auf LOW und /RESET
auf HIGH. Die Resetfunktion ist damit beendet. Die Resetimpulsdauer ist
stark vom Betrag des Ub-Spannungseinbruches abhängig. Klar definiert ist
diese Impulsdauer nur beim Einschalten der Schaltung oder nach einem
vollständigen Betriebsspannungsunterbruch, der eine vollständige
Entladung von C1 zur Folge hat.
Wie diese Auto-Resetschaltung nach einem vollständigen
Spannungsunterbruch funktioniert, illustriert das Diagramm in Bild 2. Im
Augenblick des Einschaltens von +Ub beginnt C1 sich über R1 aufzuladen.
Bis zur Triggerschwelle, die hier vereinfachend als +Ub/2 gezeichnet
ist, ist RESET auf HIGH und /RESET auf LOW. Die Reset-Impulsdauer
entspricht dabei etwa der Zeitkonstante von R1*C1, weil die obere
Schmitt-Trigger-Schwelle bei etwa 60 bis 70% von +Ub liegt. Nun folgt
der erste vollständige Spannungsunterbruch. Im ersten Augenblick des
Spannungszusammenbruchs kann ein kurzer RESET-Impuls auftreten. Nach dem
Betriebsspannungsunterbruch folgt der RESET-Impuls, der durch den
positiven Impuls natürlich sogleich auffällt. Der /RESET-Impuls zeigt
sich durch eine verzögerte Umschaltung von LOW auf HIGH, natürlich mit
derselben Zeitdauer, gegeben durch die Zeitkonstante von R1*C1.
Supply Voltage Supervisors TL7702A bis TL7715A
Für den Rest dieses Elektronik-Minikurses befassen wir uns mit dieser
IC-Familie. Es wurde früher zwischen den beiden Familien TL77xxA und
TL77xxB unterschieden. Die B-Familie hatte den Vorteil, dass diese
eine präzisere Reset-Definition hatte. Diese B-Familie wird aber
leider nicht mehr hergestellt und so beschränken wir uns hier
auf die A-Familie. Es sei an dieser Stelle noch
erwähnt, dass es auch eine CMOS-Familie gibt mit der Bezeichnung
TLC77xx, wobei es zwei Typen gibt: TLC7701 (selber dimensionieren ab 1
VDC) und TLC7705 (für 5-VDC-Speisung).
Die dritte und vierte Ziffer der IC-Bezeichnung sagt aus für welche
Betriebsspannung sich das IC eignet. Es gibt solche für fixe
Spannungen für 5 VDC (TL7705A), 12 VDC (TL7712A) und 15 VDC (TL7715A)
gibt. Der TL7702A eignet sich um die Resetschwellenspannung mit
externen Widerständen selbst zu dimensionieren.
Es kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass es irgendwann nur
noch die CMOS-Familie gibt.
Wir kommen zu Bild 3:
Der mit einer schwachen Schmitt-Triggerfunktion behaftete Komparator
Ko1 vergleicht die Eingangsspannung an SENSE mit der Referenzspannung
UREF mit einem typischen Wert von 2.53 VDC. Es
handelt sich dabei um eine
Bandgapspannungsreferenz.
Der IC-interne Spannungsteiler, bestehend aus R1 und R2, bestimmt den
Spannungstyp der TL77xx oder TLC77xx. Im Falle des TL7702
ist R1 eine Leiterbahnverbindung und R2 fehlt. Auf diese Weise
ist es mit diesem IC möglich extern ein beliebiger Spannungsteiler zu
schalten. Genau dies macht das Bauteil interessant. Aber ebenso die an
Pin 3 definierbare Reset-Impulsdauer, welche durch die Grösse der dort
angeschlossenen Kapazität gegen Masse und vom Strom der IC-internen
Konstantstromquelle Iq bestimmt wird.
Die Arbeitsweise des TL77xx
Wir benutzen in Bild 3 einen TL7705A, bei dem der Eingang SENSE mit der
Betriebsspannung +Ub verbunden ist. Es arbeitet der IC-interne
R1/R2-Spannungsteiler. Dieser sorgt dafür, dass eine Betriebsspannung
von typisch 4.55 VDC als Unterspannung erkannt wird. Dies ist ein
Spannungswert der sich eignet um TTL-Schaltungen zu überwachen. Klar
kann man auch HC(T)MOS-Schaltungen überwachen, jedoch funktionieren
diese hinunter bis zu einer Betriebsspannung von 2 VDC, wenn auch mit
reduzierter Maximalfrequenz, bzw. grösserer Verzögerungszeit
(Propagation-Delay-Time). Der Eingang /RESIN erlaubt zusätzlich einen
externen Resetimpuls, z.B. von einer Taste mit einem Pullupwiderstand
(Bild 5). Wenn /RESIN nicht benutzt wird, muss er mit +Ub verbunden
werden. Soviel zur Einführung.
Die Schaltung in Bild 3 wird in Betrieb gesetzt. An CT herrscht zunächst
0 VDC. CT wird mit einem Konstantstrom von Iq = 100 µA geladen, wenn +Ub
(auch an SENSE) grösser ist als die 4.55 VDC ist. In diesem Zustand ist
der Ausgang von Ko1 HIGH, der von IN1 und OR ist LOW und der Thyristor
TH ist offen. In diesem Moment sind die Transistoren T1 und T2 leitend
und somit im Resetzustand. Wenn die Spannung an CT die Referenzspannung
überschreitet, schaltet Ko2. T1 und T2 öffnen und der Reset ist beendet.
Die Spannung an CT steigt weiter bis zum Wert von +Ub.
Wenn +Ub einen Spannungseinbruch unter 4.55 VDC erleidet, wird am
nichtvertierenden Eingang des Ko1 die Referenzspannung unterschritten.
Der Ausgang von Ko1 geht auf LOW und ein Eingang des OR auf HIGH. Damit
bekommt das Gate von TH HIGH-Pegel, wobei dieser genaugenommen bloss
eine Spannung von etwa 0.7 VDC haben kann. Das OR muss daher am Ausgang
eine implementierte Strombegrenzung irgend einer Art enthalten. TH
zündet und entladet CT spontan. Der Strom von Iq nach TH reicht nicht
aus, dass TH eingeschalten bleibt, falls der Spannungseinbruch behoben,
CT entladen ist und das Gate des TH keinen Strom erhält. Dies ist dann
der Fall, wenn +Ub wieder grösser ist als 4.55 VDC. Nach der
blitzartigen Entladung von CT und nachdem der Resetzustand behoben und
deshalb das Gate von TH auf LOW ist, öffnet sich TH und CT ladet sich
von Neuem durch Iq. Damit beginnt die definierte Resetimpulsdauer
td und sie wird mit dem Überschreiten der Spannung
an CT über die Referenzspannung erneut beendet.
/RESIN hat die selbe Resetwirkung wie die Spannungsunterschreitung am
nichtinvertierenden Eingang von SENSE. Damit ist die Funktionsweise des
TL77xx-Innenlebens hinreichend erklärt. Diese Erläuterung geht etwas
weiter als die Kurzbeschreibung im Datenblatt.
Das TL77xxA-Impulsdiagramm
VT+ und VT- im Datenblatt ist die Hysterese die sehr gering ist und
deshalb ist sie in diesem Diagramm vernachlässigt. Diese Hysterese
ist bloss dazu nötig, damit sich geringe Störspannungen an den
Anschlüssen SENSE und CT bei den hohen Verstärkungsfaktoren der
Komparatoren Ko1 und Ko2 nicht auswirken können. Wir unterscheiden
hier also nicht zwischen VT+ und VT- und fassen diese beiden
Triggerspannungswerte als eine Triggerspannung mit der Bezeichnung VT
zusammen.
VT hat im Falle des TL7705A den Wert von 4.55 VDC. Nach dem
Einschalten der Schaltung übersteigt die Spannung an SENSE, die mit +Ub
verbunden ist, diese 4.55 VDC. Beim Übersteigen von VT wirkt der
Reset weiter, hier dargestellt mit dem invertierenden Resetausgang
/RESET, der mit einem Pullupwiderstand mit +Ub verbunden sein muss.
Diese Resetdauer td wird von CT und der IC-internen
Stromquelle Iq bestimmt. Die Berechnungsformel zeigt Bild 4. Nach dem
Einschalten folgt ein kurzer Spannungseinbruch unter den VT-Limit. Mit
dem Unterschreiten von VT wird, wie bereits bekannt, TH gezündet der CT
sofort entlädt und /RESET geht sogleich auf LOW. Nachdem +Ub den Wert
von VT wieder übersteigt, dauert der Reset mit der Zeitdauer
td weiter. Danach ist geht /RESET auf HIGH und die
Reset-Funktion ist beendet.
Die äussere Beschaltung
Die direkte Verbindung von SENSE mit Vcc, bzw +Ub gilt, wie bereits
beschrieben nur für TL7705A, TL7709A, TL7712A, TL7715A. Für TL7702A
müssen zur Definition der Reset-Triggerspannung externe
Widertstandsnetzwerke eingesetzt werden. Mit dieser Wahlmöglichkeit der
Reset-Triggerspannung hat man dann die grösste Freiheit.
Der Eingang /RESIN kann von einem Logiksignal oder von einer Taste mit
Pullupwiderstand gesteuert werden. In diesem Fall muss CT, der auch ein
(Tantal-)Elko sein darf, so gross gewählt werden, dass die
Resetimpulszeit grösser als die Prellzeit des Tasters ist.
Der 100nF-Kondensator am Anschluss REF dient der Rauschminderung und der
Reduktion der Impedanz der Referenzspannungsquelle. Dies verhindert,
dass der REF-Eingang als Antenne wirkt und durch HF-Einkopplung
Fehltriggerung ausgelöst wird. Man sollte für diesen Kondensator,
vorzugsweise ein Keramik- oder Multilayertyp einsetzen, weil diese eine
sehr geringe parasitäre Eigeninduktivität haben.
Nun noch zu den Resetausgängen. /RESET erzeugt einen Reset-LOW-Pegel und
benötigt dazu einen Pullupwiderstand. RESET erzeugt einen Reset-HIGH-Pegel
und benötigt dazu einen Pulldownwiderstand. Solange die Kriterien des
sogenannten Absolute-Maximum-Ratings, wie man es in allen Datenblättern
vorfindet, nicht überschreitet, darf man den Pullupwiderstand auch höher
als +Ub und den Pulldownwiderstand niedriger als GND, also an eine
negative Spannung schalten. Die Widerstandswerte dürfen keinesfalls so
niedrig sein, dass die maximalen Resetströme von 30 mA überschritten
werden und es muss die maximale offene Kollektor-Emitter-Spannung von
20 VDC eingehalten werden!
Generelles zum Openkollektor- und Opendrainausgang
Der NPN-Openkollektorausgang hat den Nachteil, dass sein
Ausgangswiderstand abhängig ist vom Logikpegel. Ist dieser auf HIGH,
dann bestimmt der Pullupwiderstand den Ausgangswiderstand. Ist er auf
LOW, dann bestimmt die praktisch kurzgeschlossene
Kollektor-Emitterstrecke des Transistors den Ausgangswiderstand und
dieser ist sehr viel niedriger. Wenn nun die parasitäre Kapazität einer
langen Leitung oder Leiterbahn den Ausgang belastet, hat dies zur Folge,
dass die steigende Flanke flacher verläuft als die fallende. Dies, weil
mit der ansteigenden Flanke die parasitäre Kapazität durch den
Pullupwiderstand wesentlich langsamer geladen, als diese mit der
fallenden Flanke durch den niedrigeren Innenwiderstand der
kurzgeschlossenenen Kollektor-Emitterstrecke entladen wird. Die selbe
Überlegung gilt für den PNP-Openkollektorausgang, jedoch mit umgekehrten
Logikpegeln. Ebenso gilt dieser Abschnitt für Opendrainausgänge von
CMOS-Ausgangsstufen.
Openkollektor- und Opendrainausgänge haben auch einen Vorteil. Man kann
sie wired-OR-verknüpfen: Man schliesst viele dieser Ausgänge mit einem
Pullup- oder Pulldownwiderstand parallel. Damit hat man eine passive
Logikverschaltung mit minimalstem Aufwand.
Eingebettet in der HCMOS-Logikumgebung
Diese Schaltung zeigt einfach noch eine Variante wie man den TL77xx in eine HCMOS-Umgebung voll kompatibel einbetten kann. Man versieht den Eingang und die Ausgänge mit je einem Sechstel eines 74HC14 (6-fach Schmitt-Trigger-Inverter). Dadurch sind die Ausgänge impedanzsymmetrisch zu den Logikpegeln HIGH und LOW, was bedeutet, dass die steigenden und die fallenden Flanken gleich steil erfolgen. Man kann, wenn die parasitäre Kapazität der Leitung niedrig ist, den Pullup- oder Pulldownwiderstand höher wählen um z.B. den Batterieverbrauch zu reduzieren.