ISDN - Integrated Services Digital Network

ISDN ist ein digitales Telekommunikationsnetz (internationaler Standard). Die Abkürzung ISDN steht für Integrated Services Digital Network. Damit wird ein diensteintegrierendes digitales Netzwerk bezeichnet. Die Telekommunikationsdienste Sprache, Daten, Text und Bilder werden zusammengefasst und über eine Anschlussleitung digitalisiert übertragen. So können verschiedenartige Endgeräte den gleichen ISDN-Anschluss parallel nutzen. Man braucht also für unterschiedliche Telekommunikationsdienste keine separaten Anschlüsse oder Übertragungssysteme. Durch die Digitalisierung werden die Dienste zeitlich verschachtelt (Zeitmultiplex) und sind so für den Anwender scheinbar gleichzeitig nutzbar.

Im Jahr 1989 führte die damalige Deutsche Bundespost ISDN in Deutschland ein. Damit war Deutschland der Vorreiter für ISDN in Europa. Damals wurde damit begonnen, das gesamte Telefonnetz auf die digitale Technik umzustellen. 1997 war der Umbau abgeschlossen.

Herkömmliche ISDN-Anschlüsse sind langsam aber sicher auf dem Rückzug. Große Firmen setzen bei Neuinstallationen in der Regel auf Voice over IP. Bei kleinen Unternehmen sieht das noch etwas anders aus. Hier finden sich häufig noch EC-Kartenterminals, Frankiermaschinen oder Alarmanlagen, die eine transparente ISDN-Verbindung mit 64 kBit/s benötigen. Denn Voice over IP ist ausschließlich auf die Übertragung von Sprache ausgelegt.

ISDN-Anschluss

Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei ISDN-Anschlüssen. Einmal der Basisanschluss und den Primärmultiplexanschluss.
Der Basisanschluss hat zwei Nutzkanäle (B-Kanäle) mit je 64 kBit/s und einen Steuerkanal (D-Kanal) mit 16 kBit/s.
Der Primärmultiplexanschluss, E1 oder S2M genannt, hat 30 Nutzkanäle (B-Kanäle) mit je 64 kBit/s und einen Steuerkanal und einen Synchronisationskanal mit je 64 kBit/s. Die 30 Nutzkanäle können einzeln oder bis 1.920 kBit/s gebündelt genutzt werden.

ISDN-Anschluss mit NTBA und Endgeräten
Der ISDN-Basisanschluss ist das was man typischerweise als ISDN-Anschluss bezeichnet. Er wird vom Netzbetreiber auf einer 2-adrigen Teilnehmeranschlussleitung (TAL) zum Kunden geschaltet. Der Übergabepunkt ist die TAE-Dose. Hier wird kein Endgerät angeschlossen, sondern ein Netzabschlussgerät. Der Network Termination for ISDN Basic Access (NTBA), auf Deutsch Netzwerkabschlusseinrichtung für den Basisanschluss. Der NTBA bildet den Endpunkt des ISDN-Netzes. Ab hier beginnt der ISDN-Anschluss und der Kunde selber verantwortlich. Der Kunde darf ab dem NTBA selber Endgeräte installieren oder die Installation an beliebige Unternehmen in Auftrag geben.

Der NTBA baut aus der zweiadrigen Kupferleitung von der Vermittlungsstelle einen internen vieradrigen Anschluss. Dieser Anschluss wird als S0 (S-Null) bezeichnet. Der daran angeschlossene Kabelstrang ist der S0-Bus (S-Null-Bus). Daran werden die ISDN-Endgeräte angeschlossen.
Die Stromversorgung für den NTBA erfolgt aus der Vermittlungsstelle. Zusätzlich kann der NTBA über sein integriertes Netzteil mit Strom versorgt werden. Wenn die angeschlossenen Endgeräte über keine eigene Stromversorgung verfügen, so reicht die Stromversorgung aus dem S0-Bus in der Regel aus. Man bezeichnet das dann als Notstrombetrieb, der eigentlich nur für den Fall eines lokalen Stromausfalls vorgesehen ist. Dieser Notstrombetrieb ist in der Praxis der Normalfall.
Am S0-Bus werden alle ISDN-Endgeräte an einem busförmigen Kabelstrang angeschlossen. Eine sternförmige Verkabelung ist nicht vorgesehen, auch wenn sie in einer bestimmten Konstellation möglich ist. Neben dem busförmigen Betrieb, gibt es auch einen Y-Betrieb. Dabei befindet sich der NTBA in der Mitte des Kabelstrangs. Die Enden des Kabelstrangs müssen mit Endwiderständen abgeschlossen sein.

Bei der Verkabelung für ISDN "muss" ein paarweise verseiltes Kabel verwendet werden. Unverseilte Kabel sind auch auf kurzen Strecken generell untauglich. Besser wären sogar höherwertige Kabel nach Kategorie 5 oder höher.

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