Der analoge Schalter III (mit bipolaren Transistoren)
Einleitung
Bild 1 zeigt worum es geht. Es gibt schon sehr lange den
Elektronik-Minikurs
Der analoge Schalter I (der JFET).
Da wird der JFET als elektronischer Schalter analoger Wechselspannungen
(AC-Spannungen) thematisiert. Teilbild 1.1 zeigt als Prinzpschaltung ein
Beispiel mit zwei Opamps. Teilbild 1.2 deutet an, worum es hier geht. Es
ist möglich, wenn niedrige Betriebsspannungen genügen, dass man für den
selben Zweck auch einen bipolaren Transistor (BJT
[bipolar-junction-transistor]) anstelle eines JFET
(junction-fet) einsetzen kann. Wie das funktioniert und worauf
man achten muss, erklärt dieser Elektronik-Minikurs. Der Einsatz eines
BJT hat den Vorteil, dass man eine grosse Auswahl hat die sich eignen,
was bei JFETs nicht zutrifft. Vollständigkeitshalber sei noch erwähnt,
dass es auch noch den Elektronik-Minikurs
Der analoge Schalter II
gibt. Dabei wird Wissenswertes von integrierten elektronischen
Analogschaltern vermittelt.
Wie es überhaupt zu der Idee kam einen BJT anstelle eines JFET
einzusetzen, liest man weiter unten im Unterkapitel "Einsatz in
Synchrongleichrichter".
Die beiden Opamps IC:A und IC:B weisen nur auf etwas hin. Diese
Schaltungen müssen in dieser Art nicht sein. Die Verstärkerschaltung mit
IC:A (es darf auch ein Impedanzwandler sein wie mit IC:B) weist darauf
hin, dass es vorteilhaft ist mit einer niederohmigen Quelle zu arbeiten.
Wobei zwingend ist es nicht, wenn der Quellwiderstand vor IC:A deutlich
niederohmiger ist als R3. Die Impedanzwandlerschaltung mit IC:B (oder
eine alternative Schaltung) empfiehlt sich auf jeden Fall, damit R3
möglichst hochohmig belastet wird. Auf diese Weise arbeitet die
Schaltung R3 mit T verlustfrei.
Der bipolare Trasistor (BJT) als Schalter analoger Spannungen
Verzerrungsfrei schalten
Als Testsignal verwenden wir eine symmetrische Dreieckspannung von 10
Vpp. Es empfiehlt sich, beim Experimentieren (oder Simulieren), eine
Dreieck- der Sinusspannung vorzuziehen, weil man mit dem Dreieckspitz
besonders leicht den Beginn einer Amplitudenbegrenzung mit einem
Oszilloskopen beobachten kann. Wenn man keinen Funktionsgenerator
besitzt, kann man in
Dreieckgenerator mit Operationsverstärker
lernen, wie man einen einfachen und aufwändigen Dreieckgenerator selbst
bauen kann.
Teilbild 2.1 zeigt Transistor T (BJT) mit offener Basis. T hat dabei
keinen Einfluss auf die Signalübertragung von Ue nach Ua, weil die
Kollektor-Emitter-Sperrspannung Uce z.B. eines BC550C 45 V beträgt, wenn
Ua positiv ist. Ist Ua negativ, dann könnte gemäss Datenblatt gerade
noch -5 V von Ue nach Ua verzerrungsfrei übertragen werden, weil die
maximale Emitter-Basis-Sperrspannung Ueb, wie bei sehr vielen
Transistoren, mit 5 V angeben ist. Verwendet man den BC547C anstelle des
BC550C sind es 6 V. In der Regel misst man allerdings einen höheren Wert,
so etwa um die 8 V. Genau genommen gilt Uec, die etwas höher ist, weil
zu Ueb auch noch Ubc, die Basis-Kollektor-Diode, (0.7 V) addiert werden
muss. Die offene Basis gilt prinzipiell als "unsauber". Es kann Probleme
geben, wenn in der Nähe der Basis Störspannungen mit höheren Frequenzen
oder auch niederfrequente Rechteckspannungen mit steilen Schaltflanken
wirken. Dazu kommt, dass man mit einer offenen Basis nichts schalten
kann und genau das will man schliesslich.
Ein BJT sperrt zwischen Kollektor und Emitter, wenn die Basis
Emitterpotential aufweist. Wie das in Teilbild 2.1 zutrifft zeigt sich.
Ist Ue positiv, ist die Kollektor-Emitter-Strecke offen, wegen der
ausreichend hohen maximalen offenen Kollektor-Emitter-Spannung. Mit der
negativen Spannung an Ue gibt es oberhalb etwa -0.7 V ein Problem. Das
kommt davon, dass von GND durch die Basis-Kollektor-Diode ein Strom über
R1 nach Ue fliesst. Die Folge davon ist, dass an Ua die negative
Spannung auf etwa -0.7 V (Ubc) begrenzt wird.
Mit der negativen Vorspannung geht es.
Um diese negative Spannungsbegrenzung zu vermeiden, muss man die Basis
von T negativ vorspannen. Teilbild 3.1 zeigt es am Beispiel mit -Ub (-5
VDC). Diese -5 VDC ist in der Regel die maximal zulässige Ueb-Spannung,
wie bereits weiter oben beschrieben, gemäss Datenblatt. Selbst wenn -Ub
doppelt oder dreimal so hoch ist, passieren kann nichts wegen der
strombegrenzenden Wirkung von R3 im unteren 100µA-Bereich. Ueb
stabilisiert sich dabei auf einen bestimmten Wert, meist etwas mehr als
die Ueb-Wertangabe im Datenblatt.
Ist der Schalter in Stellung AUS, und Ue hat gerade die maximale
negative Spannung von -5 V, dann kann zwischen Emitter (GND) und Basis
kein Strom fliessen, weil die Basis über R2 und R3 die selbe Spannung
von -5 VDC hat. So ist es auch nicht möglich, dass ein Strom fliesst
zwischen Basis und Kollektor. Daraus resultiert, dass die
(Dreieck-)Spannung 10 Vpp von Ua nach Ue verzerrungsfrei übertragen
wird, wie dies Teilbild 2.1 illustriert. Es ist elektronisch auch exakt
der selbe Zustand mit der offenen Basis. Die negative Vorspannung -Ub
braucht es nur, weil man schalten will.
Teilbild 3.2: Wenn man mit einer symmetrischen Logikspannung an Us (s =
schalten) ein- und ausschalten will, kann man auf R3 nach -Ub
verzichten, weil die negative Vorspannung mit -5 VDC an Us erzeugt wird.
Wenn man den Basisstrom Ib von 0.1 auf 1 mA, um einen Faktor 10, erhöht,
reduziert sich die restliche Ausgangsspannung von etwa 20 mVpp auf 10
mVpp, nur um etwa einen Faktor 2. Dies kommt davon, dass der Transistor
in seiner Schaltfunktion in beiden Situationen im Sättigungsbereich
betrieben wird.
Welche bipolaren NPN-Transistoren (BJT) eignen sich? Für viele
Kleinsignalanwendungen, wie auch hier, eignet sich der BC550C oder
BC547C. C ist für hohe Stromverstärkung. Ebenso gut eignet sich der alte
BC109C, BC140-16 und je nach Fabrikat der BC107B (C-Typ gibt es nicht).
Ungeeignet sind 2N2222, 2N708, 2N2219 und der 2N1893. Mehr konnte ich
nicht testen. Aber man kann damit rechnen, dass sich noch sehr viele
weitere vor allem modernere NPN-Transistoren eignen.
Vergleich zwischen BJT und JFET
Der Vergleich gilt dem Spannungsabfall zwischen Kollektor und Emitter in
Teilbild 4.1 und zwischen Drain und Source in Teilbild 4.2, wenn Ua
ausgeschaltet ist. Beim Vergleich zwischen dem
BC550C (BJT)
und dem
BF245A (JFET)
ist der Unterschied nicht nennenswert, weil dieser durch
die Exemplarstreuung überdeckt wird. Beim
J113 (JFET)
fällt auf, dass die AUS-Spannung etwa halb so gross ist. In beiden
Experimenten ist der Steuerstrom an Us mit 0.1 mA gleich gross. Noch
einmal erwähnt, in Teilbild 4.1 benötigt die Basis ihren Strom, damit
der Transistor T überhaupt in Sättigung geht, schaltet und Ua mit GND
kurzschliesst. Das Gate des JFET in Teilbild 4.2 benötigt zum
Ausschalten von Ua im Prinzip nur Source-, bzw. GND-Potenzial. Der
zusätzliche Drainstrom von ebenfalls 0.1 mA reduziert
RDSon und somit die Drain-Source-Spannung
UDS signifikant. Nachteilig bei beiden Schaltungen
ist eine leichte DC-Offsetspannung an Ua im unteren mV-Bereich, die
allerdings bei der Verarbeitung von AC-Spannungen irrelevant ist, weil
eine AC-Entkopplung mit einfachen RC-Hochpassfiltern möglich ist. Dieses
Thema liest man ausführlich im Elektronik-Minikurs
Der analoge Schalter I
im Kapitel "Der JFET (BF245A) als Schalter" und hier in Kurzform
im Abschnitt "Das DC-Offset-Problem" mit Bild 6.
Wichtig ist noch der Ausgangswiderstand an Ua. Liegt Ua an Ue
(eingeschaltet), dann entspricht der Quellwiderstand an Ua dem Wert von
R1 (22 k-Ohm). Vorausgesetzt der Quellwiderstand vor Ue ist
vernachlässigbar niedrig. Es versteht sich von selbst, dass man Ua nur
hochohmig belasten sollte, z.B. mit einem Impedanzwandler diskret oder
mit einem Opamp realisiert. Im ausgeschalteten Zustand von Ua, liegt Ua
auf GND-Potenzial. Beim BJT ist es auf Grund von Nichtlinearitäten
schwierig den sehr niedrigen Ausgangswiderstand zu definieren. Im Fall
eines JFET ist es ein definierter Widerstand bis zu einem gewissen
maximalen Drainstrom. Dazu gibt es, je nach Produkt und Typ eines JFET
ein Diagramm mit der Bezeichnung "On Resistance vs Drain
Current". Im J113-Datenblatt trifft dies zu. Durch den zusätzlichen
niedrigen Gatestrom von 100 µA liegt RDSon bei etwa
50 Ohm (BF245A) bzw. etwa 25 Ohm (J113).
Ein elektronischer Schalter mit einem BJT oder JFET, der eine
AC-Spannung von 10 Vpp im AUS-Zustand auf 20 mVpp bzw. 25 mVpp
reduziert, bewirkt eine Dämpfung von etwa 50 dB. Der Einsatz eines J113
verbessert diese Dämpfung um gut weitere 6 dB. Je nach Anwendung ist
aber auch dies zuwenig. In einem solchen Fall bietet sich eine
Serienschaltung von zwei BJT- oder zwei JFET-Schaltstufen an, wie dies
Bild 5 illustriert:
Zu dieser Methode der Serienschaltung zwecks Reduzierung der
ausgeschalteten Restspannung an Ua, gibt es für die Beschaltung mit
JFETs in Teilbild 5.2 eine alternative Methode, wie dieses
Bild
zeigt. Will man wissen wie diese Schaltung funktioniert, dann bitte
hier
weiterlesen. Leider funktioniert diese Methode mit BJTs nicht oder nur
mit entsprechend grossem Aufwand.
Der Quellwiderstand an Ua bei den BJT- und JFET-Stufen in Bild 4
betragen gemäss R1 22 k-Ohm. Damit dies hier auch so bleibt ist der
selbe Wert von R1 aufgeteilt in R1 und R3 mit je einem Wert von 10
k-Ohm.
Teilbild 5.1: Zwei Stufen der Schaltung von Teilbild 4.1 (bzw.
3.2) sind in Serie geschaltet. Weil R1 und R3 je auf die Hälfte
reduziert sind, mussten die Basisströme von T1 und T2 verdoppelt werden.
Deshalb sind die Basisvorwiderstände auf die Hälfte reduziert, von 47
k-Ohm auf 22 k-Ohm. Uea ist die Spannung im Zwischenbereich zwischen Ue
und Ua. Sie beträgt etwa 20 mVpp. Nach der zweiten Stufe sind es noch
etwa 1mV. Dabei zeigt sich eine Nichtlinearität. Beide Stufen sind
gleich dimensioniert, jedoch dämpft die erste Stufe um einen Faktor 500
(10 Vpp / 20 mVpp), während sich die zweite mit einem Faktor 20 (20 mV /
1 mV) begnügt. Reduziert man R1 bis R4 auf 1/10, bleiben die
Verstärkungsfaktoren unverändert. Die Kollektorströme sind verzehnfacht,
jedoch Uea erhöht sich nur noch auf 50% und Ua verdoppelt sich.
Teilbild 5.2: Bei dieser Doppelschaltung ist der JFET die
wesentlich bessere Wahl, weil beide Stufen haben die selben
Spannungsteiler-Eigenschaften. RDSon von T1 und T2
betragen etwa 50 Ohm (geringe Exemplarstreuung). Der Teilungsfaktor
jeder Stufe beträgt 1/200. Daraus folgen für Uea Werte von etwa 50 mVpp
und für Ua 0.25 mVpp (1/40'000). Nimmt man anstelle von zwei BF245A zwei
J113, liegen an Ua noch 60 µVpp (1/160'000).
Das DC-Offset-Problem: Dieses Problem ist ausführlich beschrieben im Elektronik-Minikurs Der analoge Schalter I (der JFET). Siehe Kapitel "Der JFET (BF245A) als Schalter". Im Falle eines JFET gibt es die Halbleiterübergänge zwischen Gate-Source und Gate-Drain. Bei einem BJT gibt es das selbe zwischen Basis-Emitter und Basis-Kollektor. Auch hier gilt, weil beide Übergänge auf selben Chip, dass die beiden Schwellwertspannungen identisch sind, ausser es fliesst ein Basisstrom, der dafür sorgt, dass UBE um wenige mV grösser ist als UBK. Die Differenzspannung dU liegt zwischen Kollektor und Emitter (GND-Pegel), wenn der Kollektor offen ist oder dieser sich über einem Widerstand ebenfalls auf GND (Referenzspannung) bezieht, wie dies in den Bildern 2 bis 5 zutrifft. Um diesen Betrag verschiebt sich diese Referenzpannung, die bei Dual-Supply dem GND-Pegel entspricht. Die beiden Teilbilder 6.2 und 6.3 zeigen eine Vergleichsmessung zwischen einer JFET-Schaltung mit zusätzlichem Gatestrom zur Reduktion des RDSon und der alternativen Methode zur Schaltung analoger Spannungen mit einem BJT, der ohne Basisstrom nicht auskommt.
Einsatz in Synchrongleichrichter
In einem Praktikum von mir kommt eine
EMG-Biofeedback-Schaltung
zum Einsatz, die einen Synchrongleichrichter enthält. Es ginge auch mit
einem Präzisionsgleichrichter, bestehend aus Opamp und Dioden. Die Wahl
für den Synchrongleichrichter dient dem besonderen Lernzweck. Die
Umschaltung zwischen Invertierung und Nicht-Invertierung der
niederfrequenten AC-Spannung, die ein verstärktes EMG-Signal
(EMG = Elektro-Myographie)
ist, arbeitet mit einem Komparator (IC:C6) und einem JFET (BF245A) als
analoger Schalter. Weil es diesen JFET nicht mehr gibt, evaluierte ich
nach Ersatz und fand den J113 von FAIRCHILD. Mehr zu diesem diesem Thema
liest man im Elektronik-Minikurs
Der analoge Schalter I (der JFET)
u.a. im Kapitel "Der obsolete BF245A und die Alternativen". Für
kleine Signalspannungen bietet sich allerdings noch eine Alternative der
besonderen Art, nämlich den Einsatz eines BJT (Teilbild 7.3) anstelle
eines JFET.
Wie aber kam es überhaupt zur Idee einen BJT zu benutzen. Es begann mit
einer Diskussion im ELKO-Forum. Hier das entscheidende
Posting
von Herder.
Die Betriebsspannung beträgt +6 VDC und betrieben wird die Schaltung im
Single-Supply-Mode. Ux ist die Arbeitspunktspannung. Man kann sie auch
als Referenzspannung bezeichnen. Ux ist mit +2.6 VDC um 0.4 VDC
niedriger als die halbe Betriebsspannung von +3 VDC. Dies ist notwendig
zur amplitudensymmetrischen Aussteuerung der Ausgangsspannung, weil der
Ausgang des IC:C (ein LinCMOS-Dual-Opamp) bis auf den
GND-Pegel, jedoch nicht bis +6 VDC aussteuert. Mehr als knapp 5.2 V
(typischer Wert) ist nicht möglich. Der Opamp IC:C2 arbeitet als
Komparator. Dieser und die gesamte weitere analoge Schaltung ist mit Ux
referenziert. Man betrachte dazu in der
Biofeedback-Schaltung
die Schaltung mit IC:A1.
Teilbild 7.1: T1 (JFET: BF245A) ist in seiner Schalterfunktion
dann eingeschaltet, wenn Ue niedriger ist als Ux. Der Komparator-Ausgang
(IC:C1) liegt auf etwa 5 V. Die Gatespannung von T1 ist um die
Schwellenspannung UGS von etwas mehr als 0.6 V
höher als Ux. Mit R21 = 100 k-Ohm resuliert ein Gatestrom von etwa 17
µA. Dies reduziert RDSon etwa auf die Hälfte im
Vergleich, wenn das Gate Sourcepotential aufweist. Diesen Zusammenhang
erkennt man im Diagramm Bild 5 in
Der analoge Schalter I (der JFET).
RDSon liegt also bei etwa 100 Ohm und das bedeutet,
dass die Signalspannung von Ue am nichtinvertierenden Eingang von IC:C2
um einen Faktor von mehr als 200 gedämpft wird. Diese Dämpfung reicht
aus, damit der Synchrongleichrichter für die gezeigte Anwendung in der
EMG-Biofeedback-Schaltung ausreichend präzis arbeitet. Es ist keine
messtechnische Anwendung. Dies gilt für die negative Amplitude an Ue
bezogen auf die Referenzspannung Ux. Bei der positiven ist T1 offen und
es erfolgt keine Spannungsteilung von Ue zum nichtinvertierenden
Eingang.
Inversion/Nichtinversion: Ist die Ue-Halbwelle positiver als Ux,
leitet T1 nicht. Ue liegt am nichtinvertierenden Eingang von IC:C2 mit
der vollen positiven Ue-Halbwellenspannung und IC:2 arbeitet
nichtinvertierend als Spannungsfolger, weil durch R18 kein Strom
fliesst, da zwischen den beiden Eingängen von IC:C2 keine
Spannungsdifferenz anliegt. Es ist so, wie wenn R18 während dieser
positiven Halbwelle gar nicht existiert und R19 alleine eine Verstärkung
von exakt 1 erzeugt (volle Gegenkopplung - Impedanzwandler). Ist die
Ue-Halbwelle negativer als Ux, leitet T1 und der nichtinvertierende
Eingang von IC:C2 hat Ux-Potential. IC:C2 arbeitet jetzt als
invertierender Verstärker mit der Verstärkung -1. Dies bewirkt den
gleichrichtenden Effekt (Teilbild 7.2). Ob Ue positiv oder negativ ist
zu Ux, Ua ist stets positiv. Diese idealisierte Erklärung gilt nur dann,
wenn die maximale Frequenz der AC-Spannung an Ue signifikant niedriger
ist als die Unity-Gain-Bandbreite des verwendeten Opamp von IC:C2. Beim
IC:C1, der als Komparator wirkt, gilt das selbe Kriterium. Auch auf die
Wahl der Slewrate muss man ebenfalls achten. Im Elektronik-Minikurs
Der Synchron-Gleichrichter...
gibt es zwei unterschiedliche Dimensionierungen im Kapitel
"Lowpower oder schnell, das ist hier die Frage...".
Teilbild 7.3: Diese Schaltung unterscheidet sich von Teilbild 7.1
nur dadurch, dass mit T1 ein BJT anstelle eines JFET zum Einsatz kommt.
Der signifikante Unterschied ist der, wenn die Basis Emitterpotenzial
hat, ist die Kollektor-Emitter-Strecke offen. Hat jedoch das Gate
Sourcepotenzial leitet die Drain-Source-Strecke. Der JFET benötigt zum
Öffnen der AC-Spannung eine negative Gate-Source-Spannung, bezogen auf
die Referenzspannung Ux. Der BJT benötigt im vorliegenden Spezialfall
allerdings ebenso diese negative Basis-Emitter-Spannung, weil die
AC-Spannung am Kollektor den Wert der Emitterspannung (Ux) erreichen
kann und dies nicht dazu führen darf, dass die Basis-Kollektor-Diode
leiten kann, wie dies weiter oben ausführlich beschrieben ist. Das
praktische Experiment beweist, dass Teilbild 7.3 tatsächlich korrekt
arbeitet und der BF245A austauschbar ist mit einem BC550C, BC547C,
BC109C und noch einige anderen NPN-Transistoren.